Beschreibung der Tour:
Nachdem wir mit der Gondel hinauf zum Füssener Jöchle gefahren sind, werden wir von Kaiserwetter empfangen. Ein sehr kurzer Zustieg bringt uns schon direkt zum ersten Highlight des Tages, den kurzen Klettersteig auf die Läuferspitze. Der Steig kann auch unterhalb im großen Bogen umgangen werden, aber das kommt für uns natürlich nicht in Frage.
Nur im oberen Teil direkt unter dem Gipfel wird es mal etwas steiler und anstregender, und schon stehen wir am Gipfelkreuz der Läuferspitze. Ein gewaltiges Panorama eröffnet sich ringsum. Tannheimer Berge, Allgäuer Alpen, Gipfel wohin das Auge reicht. Auch nach Süden ins Flachland kann man schauen.
Der Abstieg erfolgt auf der anderen Seite wieder über einen Klettersteig der nach einer senkrechten Felswand endet. Druch eine steile Rinne und einen schottrigen Pfad kommen wir wieder auf den normalen Wanderweg.
Vorbei am Haller Schrofen gehen wir auf einem tollen Panoramaweg zum Hallergehrenjoch und dann weiter unschwierig hoch zum Schartschrofen. Auch hier erwartet uns eine herrliche Rundumsicht bei bestem Wetter. Man mag sich kaum losreißen, doch nun ist Konzentration gefragt. Es folgt eine der schwierigsten Passagen im Abstieg vom Schartschrofen: Der Friedberger Steig. Nicht umsonst wird oben mit einem Schild gewarnt vor den alpinen Gefahren. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind ein Muss. Wir sind heute ohne Ausrüstung unterwegs, aber vor allem Anfängern sei hier ein Klettersteigset zu empfehlen! Es gibt 2-3 recht knackige Stellen die Armkraft erfordern. Der Fels ist hier nicht immer ganz fest und es liegt eine Menge Brösel herum, daher sei auch ein Helm angeraten. Wir kommen gut herunter und es ist zum Glück noch recht leer, wobei eine der Schlüsselstellen direkt am Ende des Steigs auf uns wartet. Und kaum hat man das Drahtseil hinter sich gelassen befindet man sich auch schon wieder auf einem normalen Wanderweg und kann zurückblicken auf die steile Felskante hinauf zum Schartschrofen.
Nach wenigen Metern kommen wir durch die Gelbe Scharte. Im weiteren Verlauf wird ein Felsturm und ein weiterer großer Felsblock umgangen ehe das Gelände felsiger wird. Nun darf man einige Male auch die Hände zur Hilfe nehmen und es hilft sogar ein Geländer aus Eisen auf dem relativ schmalen Grat hinauf. Eine kurze Kraxelei im Fels und dann unterstützt uns wieder ein Stahlseil bereits mit Blick auf das nächste Gipfelkreuz. Ein kurzer Abstieg und wir stehen vor einer nahezu senkrechten Wand in die Stahltritte eingebohrt sind. Oben angekommen ein kurzes Stück Gehgelände und noch ein paar Meter am Stahlseil und schon stehen wir am Gipfel der Roten Flüh. Der Gipfel ist recht beliebt und so sind wir hier nicht mehr so einsam wie bisher unterwegs. Das tut aber der fantastischen Aussicht keinen Abbruch.
Nach einer Rast mit ausgiebiger Fotopause steigen wir steil hinunter in die Judenscharte (darf man das heute eigentlich noch sagen?), auf dem letzten Stück sogar mit Geländer und Steinstufen.
Der weitere Pfad verläuft nun unterhalb der Felsen über sehr losen Untergrund abwärts bis zum Abzweig auf den den Gimpel.
Auch hier ist der Warnhinweis am Fels durchaus gerechtfertigt. Nur für Geübte! Und Steinschlaggefahr!
Ab dem Schild geht es steil hinauf. Nur selten gibt es ein Stück Gehgelände. Meist braucht man auch die Hände zum Vorankommen. Ziel ist ein markanter Felsturm auf dem Grat. Hat man diesen erreicht biegt man nach Westen auf den Grat ab Richtung Gipfel. Der Grat selber ist unschwierig, da er entweder recht breit oder der Fels sehr griffig ist. Oder wir weichen in die Nordflanke aus, in der zwar schon etwas Schnee liegt, mit dem kommen wir aber nicht in Berührung. Und so stehen wir nach kurzer Kraxelei am nächsten Gipfel. Definitv das Highlight des Tages. Im Gegensatz zur Roten Flüh sind wir am Gipfel des Gimpel wieder alleine und können in Ruhe das Panorama genießen.
Nach einer langen Rast steigen wir auf dem selben Weg wieder hinab. Zunächst am Grat entlang und dann in die sehr steile Südwestflanke. Im Abstieg muss man vor allem aufpassen nicht auf einen der endlosen Steine zu treten die hier überall herumliegen auf dem Steig und auf den Felsen. Nachdem der bröselige Abstieg überstanden ist stehen wir wieder auf dem Normalweg und beginnen wehmütig unseren Abstieg. Wir queren noch ein Stück unterhalb der Felsen nach Osten und steigen dann durchs Gamskar hinab zum Kreuz der Bergwacht wo eine Art Gipfelbuch aus Kupfer zum Andenken hinterlegt ist. Wir lassen nun Felsen und Schotter hinter uns und gehen über einen Wiesenweg zur Tannheimer Hütte, die bereits geschlossen hat. So gehen wir auf flachen Weg weiter zum Gimpelhaus, welches nur ein paar Minuten weiter steht. Auch dieses ist bereits in Winterruhe und so setzen wir uns auf die leergefegte aber dafür sonnenbestrahlte Terrasse und lassen den Tag gemütlich ausklingen. Leider ist heute der letzte Tag im Tannheimer Tal. Noch im Anschluss an die Tour gehts wieder zurück ins Flachland...
Da irgendwann auch der schönste Herbsttag einmal zuende geht, steigen wir auf dem breiten Hüttenpfad hinunter nach Nesselwängle zur Pension, packen unsere Sachen zusammen und machen uns auf die Heimfahrt.
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Mit dem Bus von Nesselwängle zur Talstation Füssener Jöchle.