Beschreibung der Tour:
Wir fahren mit der Gondel hinauf zur Bergstation am Neunerköpfle und machen einen kurzen Abstecher zur Gundhütte und zum Gipfelkreuz des Neunerköpfles. Danach schlendern wir auf dem breiten Weg ein Stück bis wir nach rechts auf den Pfad zur Usseralpe absteigen.
Im Schatten geht es hinunter zur Usseralpe die aber noch geschlossen hat und ich daher leider keinen Stempel bekomme.
Ab hier gehen wir dann weglos über die große Kuhweide hinauf zum Sattel und nutzen hierbei die Stufen welche die Kühe getreten haben.
Einmal am Sattel folgen wir dem natürlichen Verrlauf bis zum höchsten Punkt dem Lochgehrenkopf und genießen kurz die schöne Aussicht bei bestem Wetter. Von hier aus kann auch prima den weiteren Wegverlauf und die kommenden Gipfel sehen.
Wir bleiben weiter am Rücken und steigen ein Stück hinab ehe es wieder bergauf geht. Über manchmal recht steile Grasstufen helfen uns hier auch wieder die ausgetreten Kuhstufen. Nun flacht der Rücken wieder ab und wir kommen unter den Gipfel der Lochgehrenspitze. Ein kurzer Steilaufschwung und schon sind wir oben an einem großen runden Grenzstein.
Nun wird steil in die Flanke abgestiegen und danach bewegt man sich möglichst nah am Grat um nicht in die sehr steilen Grasflanken gehen zu müssen. Das klappt ganz gut bis wir ein kleines Felstürmchen umgehen müssen. Hier ist kaum ein Halt für Hände und Füße zu finden, und so wünscht man sich tatsächlich Pickel und Steigeisen zum raufkommen. Nachdem die unangenehme Stelle überwunden ist gehen wir auf dem Grat weiter bis das Gras in den Felsen endet.
Zunächst scheint es kein Weiterkommen, doch die senkrechte Felswand wird geschickt rechts umgangen um dann erneut über einen steilen Grashang wieder auf den Grat zu gelangen. Nun in leichtem Gehgelände den Gipfel der Sulzspitze bereits im Blick bis zu dessen Gipfelkreuz. Da der Normalweg hier rauf recht leicht ist, ist es bereits entsprechend voll am Gipfel.
Nach einer Rast steigen wir über den markierten Weg ab. Kurz überlegen wir die direkte Variante zur Strindenscharte zu nehmen, entscheiden uns dann aber dagegen und gehen im großen Bogen auf den Höhenweg und dann ein Stück zurück zur Strindenscharte.
Hier beginnt der schwierige Teil der Tour. Zunächst leicht bergauf den Latschengasse folgen, die mal mehr und mal weniger zugewachsen ist bis der Pfad an einer Steilstufe abrupt endet.
Einzige Möglichkeit hier ist in ein sehr bröselige und steile Rinne abzusteigen und diese zu queren. Die heikelste Stelle auf der gesamten Tour! Wer sich hier nicht sicher fühlt sollte lieber umkehren, denn ein Sturz endet sicher nicht gut.
Zunächst steigt man also im bröseligen Fels hinab in die Rinne. Dieser wird am besten mit einem großen Schritt überwunden und danach steigt man wieder hinauf zum Grat. Erfreulicherweose ist der Ausstieg aus der Rinne deutlich angenehmer als der Abstieg.
Hat man diese Passage geschafft ist der Rest der Tour kein Problem mehr. Eventuell könnte man bei geschickter Route auch die Felsstufe abklettern statt durch die Rinne zu gehen, aber das schien uns noch kritischer.
Nun folgt man wieder dem Grat oder der Latschengasse so weit möglich. Nicht immer ist ein eindeutiger Pfad zu erkennen, aber man findet ihn immer wieder. Je näher wir dem Gipfel kommen desto breiter und einfacher wird der Weg und es finden sich bald auch Markierungen an den Felsen. Zwar teilweise etwas bröselig aber nicht schwierig ist der Schlussanstieg zum Gipfel. Kurz vor dem Gipfel zweigt der Weg ab und es führt ein Steig hinauf zum Gipfelkreuz. Genauer gesagt gibt es sogar 2 kleine versicherte Steige auf den Gipfel. Wir entscheiden uns links hinauf und später rechts hinunter zu gehen. Nach kurzer Kraxelei stehen wir am Gipfelkreuz und machen bei herrlicher Aussicht eine Pause.
Nach der Pause steigen wir über die andere Variante zurück zum Hauptweg und versuchen dabei keinen der vielen losen Steine loszutreten.
Der Weg ist nun gut markiert und ausgetreten und wir sehen schon weithin unser nächstes und letztes Gipfelziel, die Krinnenspitze.
Sanft steigen wir den Hang entlang ab zur Gräner Ödenalpe und erreichen die Alm gerade so bevor der Schatten kommt und bevor sie schließt. Wir stärken uns mit Kuchen und Schorle und verlassen die Almhütte als uns der Schatten endgültig einholt.
Über breiten Wiesen steigen wir nun hinauf zum sehr beliebten Gipfel der Krinnenspitze. Von hier hat man einen fantastischen Blick auf das Tannheimer Tal. Leider neigt sich der Tag und das Licht dem Ende zu und so steigen wir über den Gamsbocksteig wieder ab. Der obere Teil ist steil und mit Drahtseilen versichert bis man die Felsen hinter sicht lässt und wieder auf große Wiesen trifft. Dann knickt der Weg nach links ab und führt in Serpentinen weiter hinunter. Hier treffen wir sogar tatsächlich auf die vermutlich namensgebenden Gemsen und beobachten sie eine Weile wie sie mitten über den Weg und dann weiter hinauflaufen.
Als wir das erste Mal die Forststraße queren wird es langsam dunkel und wir geben auf den letzten Kurven ins Tal noch mal Gas. Aufgrund der vielen Schottersteine muss man nur aufpassen nicht blöd auszurutschen. Mit dem Sonnenuntergang sind wir dann im Tal und ein perfekter Tag geht zu Ende.
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Anspruchsvolle Überschreitung von 7 Gipfeln.
Besonders heikel ist der Abstieg vom Strindenschartenkopf wo eine steile bröselige Rinne überquert werden muss.
Auch nicht ganz ohne sind die steilen Grasflanken an der Lochgehrenspitze. Wir haben andere Bergsteiger mit Pickel gesehen wie an der Höfats :)
Bus von Nesselwängle nach Tannheim. 2,90€ pro Person.
Lift von Tannheim zum Neunerköpfle. 14 Euro Bergfahrt pro Person.