Monaco (deutsch [moËnako], französisch [mÉnaËko], italienisch [ËmÉnako]) (amtlich FĂŒrstentum Monaco, monegassisch Principatu de MuÌnegu, französisch PrincipautĂ© de Monaco, italienisch Principato di Monaco) ist ein am Mittelmeer liegender Stadtstaat in SĂŒdeuropa. Die Staatsform des FĂŒrstentums ist als konstitutionelle Monarchie verfasst; Staatsreligion ist der Katholizismus. Monaco ist nach der Vatikanstadt der zweitkleinste Staat der Erde mit 39.520 Einwohnern (Stand: 2021) auf einer FlĂ€che von 2,084 Quadratkilometern. Die Bevölkerungsdichte weist mit 18.831 Einwohnern je Quadratkilometer die höchste Bevölkerungsdichte aller Staaten der Welt auf, gefolgt von Singapur und Bahrain. Von der Bevölkerung verfĂŒgen 77,5 Prozent nicht ĂŒber die monegassische StaatsbĂŒrgerschaft. Der Staat liegt in den Seealpen und an der CĂŽte dâAzur, der französischen Riviera, nahe der Grenze zu Italien.
Der Landesname hat einen griechisch-lateinischen Ursprung. Monaco war ein antiker Handelsplatz der Phönizier und spĂ€ter der Griechen, die hier an der NordkĂŒste des westlichen Mittelmeers einen Herkules-Tempel errichteten, der bald den Beinamen Monoikos (âeinzelnes Hausâ) erhielt. Als der Ort ein römischer Hafen wurde, erhielt er den Namen Herculis Monoeci Portus, woraus Monaco entstand.
Das FĂŒrstentum liegt an der französischen Riviera, auf 43° 44âČ nördlicher Breite und 7° 25âČ Ă¶stlicher LĂ€nge zwischen der französischen Stadt Nizza im Westen (13 km Entfernung) und der französisch-italienischen Grenze (etwa zehn Kilometer Entfernung) im Osten. Die KĂŒstenlĂ€nge des FĂŒrstentums ohne HĂ€fen und StrĂ€nde betrĂ€gt 4856 Meter. In den letzten Jahrzehnten wurde das Staatsgebiet durch Landgewinnung um mehr als 40 Hektar auf 208,4 Hektar (2,084 Quadratkilometer) vergröĂert. Monaco verfĂŒgt ĂŒber ein schmales KĂŒstenmeeresgebiet. Die gesamte FlĂ€che des Landes liegt am Rand der Seealpen.
Die einzige Staatsgrenze ist die zur Französischen Republik. Die französischen Nachbargemeinden, die unmittelbar an den Stadtstaat Monaco grenzen, lauten (im Uhrzeigersinn): Cap-dâAil, La Turbie, Beausoleil, Roquebrune-Cap-Martin. Die LĂ€nge der Staatsgrenze betrĂ€gt 5469 Meter. Monaco grenzt mit 1341 Metern an Cap-dâAil, mit 390 Metern an La Turbie, mit 3274 Metern an Beausoleil und mit 464 Metern an Roquebrune-Cap-Martin.
Die höchste Erhebung des französischen Umlandes unweit Monacos ist der 1148 Meter hohe Mont Agel, von dem aus frĂŒher Radio Monte-Carlo sendete. Die höchste Erhebung des monegassischen Staatsgebiets liegt auf gut 164,5 Metern Meereshöhe im Stadtteil Jardin Exotique, wĂ€hrend der Platz vor dem fĂŒrstlichen Palast auf 62,2 Metern Höhe liegt.
In Monaco herrscht Mittelmeerklima mit milden Wintern und warmen Sommern, einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 1092,2 Millimetern und einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 2616 Stunden pro Jahr (alle Angaben von 2019). Die durchschnittlichen Temperaturen lagen im Jahr 2019 bei mindestens 15,4 Grad Celsius, höchstens bei 20,4 Grad Celsius.
Am 31. Dezember 2019 waren in Monaco 38.100 Einwohner amtlich registriert. Im Vergleich zum 31. Dezember 2018 verzeichnete das FĂŒrstentum 200 Einwohner weniger (â0,5 Prozent). Die Einwohner Monacos werden als Monegassen (französisch monĂ©gasques) bezeichnet. Die FertilitĂ€tsrate belĂ€uft sich fĂŒr den Zeitraum 2017 bis 2019 auf 2,5. Im Jahr 2019 betrug die Geburtenrate 1,32 Prozent, die Sterblichkeitsrate 0,84 Prozent. Statistisch gebiert eine Frau mit monegassischer StaatsbĂŒrgerschaft im Alter von 32,4 Jahren (Zeitraum 2019 bis 2019). 2019 wurden 939 Neugeborene gezĂ€hlt, hiervon waren 52,6 Prozent mĂ€nnlich, 47,4 Prozent weiblich. Die Lebenserwartung bei Geburten in den Jahren 2017 bis 2019 wurde durchschnittlich und unter BerĂŒcksichtigung des mĂ€nnlichen und weiblichen Geschlechts mit 86,5 Jahren angegeben (MĂ€nner: 84,4 Jahre, Frauen: 88,7 Jahre). Monaco war damit der Staat mit der weltweit höchsten Lebenserwartung. 524 SterbefĂ€lle wurden 2019 registriert, davon 50,6 Prozent mĂ€nnlich und 49,4 Prozent weiblich.
Die einheimische Bevölkerung Monacos ist ligurisch-provenzalischen Ursprungs. Sie stellt knapp ein Viertel der Wohnbevölkerung dar. Somit ist Monaco ein Einwanderungsland und weist mit 77,5 Prozent einen der höchsten Anteile an AuslĂ€ndern aller Staaten auf. Im Jahr 2016 verfĂŒgten 8.378 Personen (22,5 Prozent der Gesamtbevölkerung) ĂŒber die monegassische StaatsbĂŒrgerschaft. 2016 waren 9.286 Einwohner Franzosen und stellten die gröĂte AuslĂ€ndergruppe dar. 8172 italienische Staatsangehörige stellten die drittgröĂte NationalitĂ€t dar, gefolgt von den Briten (2795 Einwohner), Schweizern (1187), Belgiern (1073), Deutschen (907), Russen (749), NiederlĂ€ndern (555), Portugiesen (523), Griechen (401), US-Amerikanern (366), Schweden (323), Kanadiern (311) und Spaniern (294). Der Anteil der Franzosen an der Bevölkerung ist permanent rĂŒcklĂ€ufig, da die in Monaco wohnenden französischen Staatsangehörigen aufgrund eines Abkommens zwischen Frankreich und Monaco in Frankreich steuerpflichtig sind, sodass sie die extrem hohen Lebenshaltungskosten (insbesondere Immobilienpreise) nicht durch eine Steuerersparnis kompensieren können.
Als einziges Land der Welt unterteilt Monaco seine Bevölkerung in drei Kategorien: gebĂŒrtige Monegassen, Landeskinder (enfants du pays) und wohlhabende AuslĂ€nder. So verfĂŒgt erstere Gruppe ĂŒber das Recht auf eine angemessene staatliche Wohnung (mit Möglichkeit der Vererbung). Die Landeskinder als zweite Kategorie sind nicht im Besitz der monegassischen StaatsbĂŒrgerschaft, leben jedoch seit Generationen im FĂŒrstentum und haben einen Rechtsanspruch auf eine angemessene Wohnung aus nichtstaatlichem Immobilienbesitz.
Die monegassische StaatsbĂŒrgerschaft stellt die Zugehörigkeit einer natĂŒrlichen Person zum FĂŒrstentum Monaco dar. Das StaatsbĂŒrgerschaftsrecht Monacos gilt als sehr restriktiv. JĂ€hrlich beantragen mehr als 500 Personen die monegassische StaatsbĂŒrgerschaft. Die Entscheidung ĂŒber Zuteilung und Ablehnung der monegassischen Staatsangehörigkeit obliegt ausschlieĂlich dem FĂŒrsten Albert II. Im Jahr 2007 wurde 68 Personen die monegassische StaatsbĂŒrgerschaft verliehen, im Jahr 2010 nur sieben Personen.
Die alleinige Amtssprache Monacos ist seit 1792 das Französische. Seit 1858 ist es per Gesetz Unterrichtssprache. Vernakularsprachen sind bzw. waren Monegassisch und Okzitanisch. WĂ€hrend Letzteres als in Monaco nahezu ausgestorben gilt, hat sich die Position des Monegassischen seit den 1980er Jahren gefestigt. Das Monegassische (Eigenbezeichnung: munegascu) ist ein romanischer Dialekt, der mit dem an der französischen und italienischen Riviera beheimateten Ligurischen eng verwandt ist. Im Zusammenhang mit der Herkunft der Herrscherfamilie Grimaldi aus Genua wurde Monegassisch zu einem ordentlichen Lehrfach an den monegassischen Schulen erhoben; das Abitur (Matura) kann auf Monegassisch abgelegt werden. Ăber die muttersprachliche Verteilung der im FĂŒrstentum gesprochenen Sprachen gibt es keine Erhebungen. Aufgrund ihres Status als offizielle Sprache, vorherrschende Unterrichtssprache und Muttersprache der starken französischen Minderheit ist das Französische als die in Monaco am hĂ€ufigsten gesprochene Sprache zu betrachten, gefolgt von Italienisch. Das Französische ist seit dem Anschluss der Monaco umgebenden LĂ€ndereien, namentlich der Grafschaft Nizza und von Teilen Savoyens, an Frankreich im Jahre 1860 zur vorherrschenden Schrift- und Umgangssprache Monacos aufgestiegen; in der mit dem französischen Adelshaus Goyon de Matignon verbundenen Familie Grimaldi spielte die sprachlich-kulturelle Bindung an Frankreich bereits zuvor eine Rolle.
Die römisch-katholische Kirche ist Staatskirche. Monaco ist Sitz eines Erzbistums, das, ohne Metropolitanbistum zu sein, direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt ist. Bischofskirche ist die Kathedrale Notre-Dame-ImmaculĂ©e. Die Freiheiten anderer Religionen und Konfessionen werden von der monegassischen Verfassung garantiert. Neben Katholiken und Protestanten bestehen orthodoxe und jĂŒdische Gemeinden.
Nachdem Kaiser Heinrich VI. im Jahr 1191 der Republik Genua die Herrschaft ĂŒber die KĂŒstenregion um das heutige Monaco ĂŒbertragen hatte, wurde am 10. Juni 1215 an der Stelle, an der heute der FĂŒrstenpalast steht, mit dem Bau einer genuesischen Grenzfestung begonnen. Dieser Tag gilt als das GrĂŒndungsdatum Monacos. Die bĂŒrgerkriegsartigen Auseinandersetzungen im 13. Jahrhundert zwischen den Ghibellinen und Guelfen in Norditalien fĂŒhrten 1296 zur Vertreibung der papsttreuen Guelfen und damit auch der Familie Grimaldi aus Genua. Am 8. Januar 1297 gelang es Soldaten der Grimaldi und mit ihnen verbĂŒndeter guelfischer Familien unter der FĂŒhrung von Francesco Grimaldi, in die bis dahin in ghibellinischer Hand befindliche Festung Monaco einzudringen und diese im Handstreich zu erobern. Von nun an war die Geschichte Monacos eng mit der Familie Grimaldi verbunden, deren Mitglieder mit kurzen Unterbrechungen bis zum heutigen Tag die Herrschaft dort ausĂŒben.
Der erste Herrscher Monacos aus diesem Haus wurde 1297 Raniero Grimaldi, der Monaco 1301 wieder an Genua abtreten musste. Seinem Sohn Carlo I. gelang im Jahr 1331 mit UnterstĂŒtzung des französischen Königs die erneute Eroberung Monacos sowie der Erwerb von Menton (1346) und Roquebrune (1355). 1357 wurde Monaco nochmals von Genua erobert und gelangte 1419 endgĂŒltig in den Besitz der Grimaldi.
Im Jahr 1489 wurde die UnabhÀngigkeit Monacos vom König von Frankreich und dem Herzog von Savoyen anerkannt. Eine letzte Belagerung Monacos im Jahr 1507 durch die Genuesen endete erfolglos, worauf König Ludwig XII. 1512 die monegassische UnabhÀngigkeit bestÀtigte.
Ab 1523, nach dem Regierungsantritt Augustins I. von Monaco, verschlechterten sich die Beziehungen zu Frankreich. Monaco schloss daraufhin 1524 mit dem römisch-deutschen Kaiser Karl V. den Vertrag von Burgos und Tordesillas und stellte sich unter den Schutz der spanischen Habsburger. Honoré II. bezeichnete sich ab 1612 als FĂŒrst und Herrn von Monaco; 1633 wurde der FĂŒrstentitel offiziell von Spanien anerkannt.
UngefĂ€hr ab 1630 erfolgte eine WiederannĂ€herung an Frankreich, die schlieĂlich 1641 im Vertrag von PĂ©ronne besiegelt wurde. Frankreich wurde erneut Monacos Schutzmacht; noch im selben Jahr wurde die spanische Garnison aus Monaco vertrieben. Mit dem Tod von Antoine I. 1731 starben die Grimaldi in mĂ€nnlicher Linie aus. In der Folge gingen Name und Herrschaft auf die eingeheiratete Familie Goyon de Matignon ĂŒber.
Französische Revolutionstruppen eroberten Monaco 1793. Der Nationalkonvent erklĂ€rte die Grimaldi fĂŒr abgesetzt und rief die Republik Monaco aus. Am 14. Februar 1793 wurde Monaco von Frankreich annektiert, die Mitglieder der FĂŒrstenfamilie wurden inhaftiert.
Am 6. April 1814 und endgĂŒltig am 20. November 1815 wurde in den VertrĂ€gen von Paris die UnabhĂ€ngigkeit Monacos wiederhergestellt, nun allerdings unter dem Schutz des Königreichs Sardinien. Wirtschaftliche Schwierigkeiten und politische Unruhen im Gefolge der Februarrevolution 1848 fĂŒhrten 1848 zur Abspaltung der Orte Menton und Roquebrune, die am 2. Februar 1861 durch den Vertrag mit Napoleon III. endgĂŒltig an Frankreich fielen. Zugleich erkannte Frankreich die volle UnabhĂ€ngigkeit Monacos unter der alleinigen SouverĂ€nitĂ€t des FĂŒrsten an.
In diese Zeit fiel auch der wirtschaftliche Aufstieg Monacos. Mit der GrĂŒndung der Spielbank Monte-Carlo im Jahr 1853, der Zollunion mit Frankreich 1865 und dem Anschluss an das Eisenbahnnetz 1868 wurde die Grundlage fĂŒr den mondĂ€nen Tourismus gelegt, aus dem Monaco in den folgenden Jahrzehnten einen groĂen Teil seiner Staatseinnahmen bezog. FĂŒrst Albert I., der sich als Ozeanograph und PalĂ€ontologe betĂ€tigte, grĂŒndete 1889 das renommierte Ozeanographische Museum. 1911 gab er dem Land die erste Verfassung.
1918 wurde das erste bilaterale Abkommen mit Frankreich unterzeichnet, das erneut die UnabhĂ€ngigkeit Monacos durch Frankreich garantierte. Im Zweiten Weltkrieg war Monaco zeitweise von deutschen Truppen besetzt. Das Frauenwahlrecht auf kommunaler Ebene wurde am 24. Mai 1945 eingefĂŒhrt. Monaco trat am 8. Juli 1948 der Weltgesundheitsorganisation bei. Seit dem 17. Dezember 1962 gilt die heutige Verfassung. Das aktive und passive Frauenwahlrecht auf nationaler Ebene wurde am 17. Dezember 1962 eingefĂŒhrt. 1981 erfolgte die Erhebung zum römisch-katholischen Erzbistum Monaco, 1993 der Beitritt zu den Vereinten Nationen. Am 7. Januar 2000 wurde ein stĂ€ndiger Vertreter bei der EuropĂ€ischen Union in BrĂŒssel entsandt. 2002 folgte die EinfĂŒhrung des Euro (den Französischen Franc ablösend) in Monaco, das den Status eines assoziierten Euro-Nutzers hat (Buchgeld ab 1999). Monaco wurde am 5. Oktober 2004 nach sechsjĂ€hriger Wartezeit in den Europarat aufgenommen. 2005 wurde das zweite bilaterale Abkommen mit Frankreich geschlossen.
Internationale Aufmerksamkeit erlangte Monaco 1956, als FĂŒrst Rainier III. die US-amerikanische Schauspielerin Grace Kelly heiratete, und erneut 2011, als ihr gemeinsamer Sohn und Thronfolger, Albert II., die SĂŒdafrikanerin CharlĂšne Wittstock heiratete.
Das FĂŒrstentum ist heute ein Finanzplatz und vornehmlich bei den Reichen der Welt als Hauptwohnsitz begehrt, da es keine Einkommen- und Erbschaftsteuer erhebt und im Ausland begangene Steuerdelikte nicht verfolgt. Französische StaatsbĂŒrger sowie Unternehmen zahlen hingegen Steuern.
Monaco ist nicht Mitglied der EuropÀischen Union, jedoch des Europarates sowie der Vereinten Nationen und der Internationalen Organisation der Frankophonie.
Monaco ist seit 1911 eine konstitutionelle Monarchie, in der der regierende FĂŒrst das Staatsoberhaupt ist. Er wird im FĂŒrstentum gewöhnlich Patron (âSchutzherrâ) oder Monseigneur (âmein Herrâ) genannt.
Die Thronfolge ist im Artikel 10 der Verfassung des FĂŒrstentums Monaco geregelt und wurde zuletzt 2002 geĂ€ndert. Thronfolger ist der erste direkte und legitime Nachkomme des FĂŒrsten mit Priorisierung der mĂ€nnlichen Nachkommen im gleichen VerwandtschaftsverhĂ€ltnis. Wenn der FĂŒrst keinen Nachkommen hat, gilt diese Regelung fĂŒr die BrĂŒder und Schwestern bzw. deren Nachkommen. Wenn der Thronfolger auf den Thron verzichtet, treten seine Nachkommen an seine Stelle. Der Thronerbe von FĂŒrst Albert II. ist Alberts Sohn Prinz Jacques (* 10. Dezember 2014), gefolgt von dessen Zwillingsschwester Prinzessin Gabriella (* 10. Dezember 2014). Die frĂŒhere Regelung, dass Monaco an Frankreich zurĂŒckgefallen wĂ€re, wenn es keine Thronerben der Grimaldis gegeben hĂ€tte, wurde im zweiten monegassisch-französischen Abkommen 2002 abgeschafft. Daher bliebe Monaco nach einem eventuellen Erlöschen der Dynastie Grimaldi ein souverĂ€ner Staat.
Die RegierungsgeschĂ€fte Monacos werden seit April 2005 von FĂŒrst Albert II. ausgeĂŒbt, nachdem sein Vater FĂŒrst Rainier am 6. April 2005 verstarb. Nach einer ĂŒblichen Trauerphase wurde Albert II. am 12. Juli 2005 offiziell in sein neues Amt eingefĂŒhrt. Dabei verzichtete er demonstrativ auf das sonst ĂŒbliche Hofzeremoniell zugunsten einer volksnah gestalteten Feier.
Seit der VerfassungsĂ€nderung 1962 teilt sich der FĂŒrst seine Regierungsmacht mit dem Parlament (Conseil National). Dieses besteht aus 24 Mitgliedern, die in freien und geheimen Wahlen auf fĂŒnf Jahre gewĂ€hlt werden. Das Parlament wurde zuletzt am 5. Februar 2023 gewĂ€hlt. Regionale Angelegenheiten, die nur das Stadtgebiet Monacos betreffen, werden vom Gemeinderat beschlossen, der 15 gewĂ€hlte Mitglieder hat, und vom BĂŒrgermeister Georges Marsan â bzw. aktuell (Stand Januar 2024) nach KorruptionsvorwĂŒrfen gegen Marsan von Camille Svara â geleitet wird.
Die Exekutive besteht aus dem Regierungsrat, der aus vier Mitgliedern besteht, die das Kabinett bilden; Vorsitzender des Regierungsrates ist der Staatsminister.
Die Unterscheidung zwischen dem Staat und der Stadt Monaco ist rein theoretisch, der Staat besteht tatsĂ€chlich nur aus der Stadt (Gemeinde). Nach der Verfassung von 1911 war das FĂŒrstentum in drei Gemeinden gegliedert:
Der Vorwurf an die fĂŒrstliche Macht, nach dem Spruch Teile und herrsche zu verfahren, fĂŒhrte dazu, dass 1917 die drei Gemeinden in eine Gemeinde zusammengefasst wurden. Die ursprĂŒnglichen Gemeinden galten fortan als Stadtbezirke (Quartiers).
In der Folge wurden drei weitere Stadtbezirke geschaffen:
Das Territorium des FĂŒrstentums wurde per 13. September 2013 durch eine SouverĂ€ne Verordnung neu geordnet und umfasst seither neun Stadtbezirke. Hierbei wurden generell alle Grenzziehungen innerhalb des FĂŒrstentums teils geringfĂŒgig, teils erheblich geĂ€ndert. Zudem wurden die Stadtbezirke Jardin Exotique und Ravin de Sainte-DĂ©vote neu geschaffen. Die Stadtbezirke Monaco-Ville und Ravin de Sainte-DĂ©vote gelten als âreservierte Sektorenâ (secteur rĂ©servĂ©). âSecteur rĂ©servĂ©â ist hierbei ein Begriff, der im Kontext der Stadtplanung in Monaco verwendet wird. Eine SouverĂ€ne Verordnung aus dem Jahr 1966 teilte das FĂŒrstentum in âsecteurs rĂ©servĂ©sâ, also Bereiche, deren aktueller Charakter erhalten bleiben sollte, und in âquartiers ordonnancĂ©sâ, die mit einer Stadtplanungsverordnung ausgestattet sind.
GegenwĂ€rtig (2022) entsteht ein neuer Stadtbezirk namens Le Portier mit einer FlĂ€che von 0,275 Quadratkilometern durch weitere Neulandgewinnung vor der KĂŒste Monte-Carlos. Dieser Stadtbezirk wurde am 4. Dezember 2024, frĂŒher als geplant, eröffnet.
Die Stadtbezirke werden fĂŒr statistische Zwecke in 173 Blöcke (Ăźlots) untergliedert.
Sie sind nur durch vierstellige Ziffernfolgen (eine zweistellige Erweiterung der Stadtbezirksnummern) bezeichnet und tragen keine Namen.
Monaco als Stadtstaat unterscheidet zwischen staatlicher und kommunaler Ebene. Auf kommunaler Ebene existiert der Gemeinderat (conseil communal), der aus 15 Mitgliedern mit monegassischer StaatsbĂŒrgerschaft besteht. PrĂ€sident des Gemeinderates ist der BĂŒrgermeister des FĂŒrstentums Monaco, Georges Marsan. Dem Gemeinderat gehören neben dem BĂŒrgermeister zehn Beigeordnete und vier GemeinderĂ€te an. Die Mitglieder werden fĂŒr die Dauer von vier Jahren durch das monegassische Stimmvolk gewĂ€hlt. Die letzte Wahl zum Gemeinderat fand am 19. MĂ€rz 2023 statt. Die Amtszeit des Gemeinderates dauert von 2023 bis 2027.
Das Rathaus bzw. BĂŒrgermeisteramt Monacos (mairie) ist die Ă€lteste Institution des FĂŒrstentums. Es hat seinen Sitz am Place de la Mairie. Etwa 745 Mitarbeiter sind in den 20 kommunalen Dienststellen beschĂ€ftigt. Die kommunalen Dienststellen sind sieben Kompetenzbereichen zugeordnet.
Als Hoheitszeichen fĂŒhrt das FĂŒrstentum Monaco Wappen und eine Flagge. Da das FĂŒrstentum rechtlich zwischen staatlicher und kommunaler Ebene unterscheidet, existiert ein eigenes Wappen fĂŒr die Gemeinde Monaco.
2019 umfasste der monegassische Staatshaushalt ErtrÀge (Einnahmen) von 1,5237 Milliarden Euro und Aufwendungen (Ausgaben) von 1,5199 Milliarden Euro. Somit ist der Haushaltssaldo positiv.
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts) folgender Bereiche:
Die UnabhĂ€ngigkeit Monacos, die seit dem 25. Februar 1489 besteht, war in der Vergangenheit an das Bestehen der Grimaldi-Dynastie gebunden. Ein Vertrag mit Frankreich regelte bis 2002, dass bei Aussterben der Grimaldi Monaco an Frankreich fĂ€llt. Zwischen Frankreich und Monaco besteht ein so genanntes völkerrechtliches ProtektoratsverhĂ€ltnis, das in einem âSchutzvertrag mit Frankreichâ vom 17. Juli 1918 festgelegt wurde. Darin garantierte Frankreich die UnabhĂ€ngigkeit und SouverĂ€nitĂ€t Monacos, fĂŒr wichtige Einzelentscheidungen der monegassischen AuĂenpolitik wurde eine Konsultationspflicht festgelegt. Zur Nachfolge des FĂŒrsten heiĂt es darin: âIm Falle einer Vakanz der Krone, beispielsweise durch das Fehlen eines direkten oder adoptierten Erben, wĂŒrde das Gebiet Monacos einen autonomen Staat unter dem Protektorat von Frankreich bildenâ. FĂŒr mehrere SchlĂŒsselpositionen im FĂŒrstentum (Regierungschef, Generalstaatsanwalt und Polizeichef) schlug dem Abkommen zufolge die französische Regierung die Beamten vor. So wurde der Staatsminister vom FĂŒrsten aus einem Dreiervorschlag der französischen Regierung ausgewĂ€hlt und musste stets ein Franzose sein. Im Oktober 2002 wurde eine Neufassung des Vertrages unterzeichnet, die den auĂenpolitischen Spielraum Monacos erweitert, in wichtigen Fragen aber weiterhin eine Konsultationspflicht vorsieht. Die Auswahl des Staatsministers steht dem FĂŒrsten nun frei, bedarf aber der Zustimmung Frankreichs.
Monaco ist seit dem 28. Mai 1993 Mitglied der Vereinten Nationen, beantragte am 21. Oktober 1998 den Beitritt zum Europarat und wurde am 5. Oktober 2004 aufgenommen. Aufgrund seiner NĂ€he zu Frankreich unterhĂ€lt Monaco auĂerdem enge Beziehungen zur EuropĂ€ischen Union und ist dem Schengener Abkommen angeschlossen. Seit dem 7. Januar 2000 unterhĂ€lt der Stadtstaat eine Vertretung bei der EuropĂ€ischen Union in BrĂŒssel.
2008 hat eine Kommission der EuropĂ€ischen Union zum wiederholten Male das mangelhafte DemokratieverstĂ€ndnis des FĂŒrstentums (insbesondere die schwache Stellung des Parlaments) kritisiert. Der frĂŒher geĂ€uĂerten Kritik an der mangelhaften BekĂ€mpfung der GeldwĂ€sche und der unzureichenden Bankenaufsicht ist die Regierung durch eine Vielzahl seit 2008 eingeleiteter MaĂnahmen begegnet. So wurden neben einer VerschĂ€rfung der Gesetze mit einer Vielzahl von Staaten, darunter im Jahr 2011 mit Deutschland, Abkommen zum Informationsaustausch getroffen. Monaco ist Mitglied des globalen Forums fĂŒr Transparenz und Informationsaustausch bei der Organisation fĂŒr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Heute wird die Kooperationsbereitschaft Monacos im Kampf gegen die GeldwĂ€sche explizit gelobt.
Monaco unterhÀlt drei StÀdtepartnerschaften:
Die öffentliche Sicherheit wird durch eine 517 Personen starke Polizeieinheit gewÀhrleistet. Auf 38.100 Einwohner bezogen hat Monaco mit 517 Polizisten die weltweit höchste Pro-Kopf-PolizeiprÀsenz und statistisch kommt ein Polizist auf 74 Einwohner. Die Polizei ist unterteilt in eine Kriminalpolizei, die mit Interpol zusammenarbeitet, eine Stadtpolizei, eine Verwaltungseinheit sowie eine See- und Lufteinheit.
Da seit 1889 das MilitĂ€r abgeschafft wurde, wird Monacos Ă€uĂere Verteidigung gröĂtenteils durch Frankreich ĂŒbernommen, gleichwohl unterhĂ€lt das FĂŒrstentum eine kleine MilitĂ€reinheit, das Corps des Sapeurs-Pompiers. Diese 135 Soldaten (10 Offiziere, 26 Unteroffiziere, 99 Mannschaftsdienstgrade) umfassende und damit drittkleinste Streitkraft der Welt ist hauptsĂ€chlich als Feuerwehr tĂ€tig und darĂŒber hinaus fĂŒr den Zivilschutz zustĂ€ndig.
Es existiert auĂerdem die 116 Mann (3 Offiziere, 15 Unteroffiziere, 98 Carabiniers) starke, paramilitĂ€rische Compagnie des Carabiniers du Prince. Als Gendarmerie ist sie ebenfalls dem MilitĂ€r zugeordnet und stellt den Personenschutz fĂŒr den FĂŒrsten sowie die Ehrenwache am Palast. Sie nimmt auĂerdem protokollarische Aufgaben bei besonderen Gelegenheiten und StaatsempfĂ€ngen wahr. Zur Kompanie gehören die Fanfare de la Compagnie des Carabiniers du Prince (26 Musiker unter dem Kommando eines MarĂ©chal des logis) sowie eine Motorradstaffel und eine Tauchereinheit. MilitĂ€r und Polizei sind dem Innenministerium unterstellt; ihre Tradition reicht zurĂŒck bis in das Jahr 1817.
Monacos Regierung versucht unter anderem durch VideoĂŒberwachung fĂŒr öffentliche Sicherheit und Sauberkeit zu sorgen. Es existieren rund 60 öffentliche Sicherheitskameras in allen Teilen des FĂŒrstentums, die mit der Polizeizentrale verbunden sind; hinzu kommt eine deutlich höhere Anzahl privat installierter Ăberwachungskameras sowie etwa 500 private Sicherheitsmitarbeiter. Unter anderem deshalb wird dem FĂŒrstentum hĂ€ufig vorgeworfen, es sei ein Ăberwachungsstaat. In Monaco herrscht dafĂŒr die weltweit niedrigste KriminalitĂ€tsrate.
In Monaco gibt es seit 1869 keine direkte Steuerpflicht fĂŒr Privatpersonen. Der groĂe Anteil vermögender Einwanderer hat das FĂŒrstentum zu einem Symbol fĂŒr Luxus und Reichtum werden lassen. Der GroĂteil der Einnahmen wird ĂŒber Unternehmensbesteuerung (u. a. Ertragsteuer), GebĂŒhren (z. B. Stempelsteuer, RegistrierungsgebĂŒhren, oder Abgaben auf alkoholische GetrĂ€nke und VersicherungsvertrĂ€ge) und Zölle erwirtschaftet.
Monaco hat weder eine eigene WĂ€hrung noch eine Zentralbank. Es bestand eine Art WĂ€hrungsunion mit Frankreich, in der die monegassischen Banken den gleichen Regeln wie die französischen unterworfen waren. Im Dezember 2001 schloss Monaco mit Frankreich ein Abkommen zur EinfĂŒhrung des Euro. Die monegassischen EuromĂŒnzen werden vom Kontingent Frankreichs abgeleitet, das die EuropĂ€ische Zentralbank festlegt.
Monaco gehört gemÀà Art. 4 Abs. 2 des Unionszollkodex zum Zollgebiet der EuropÀischen Union, da ein Zollabkommen mit Frankreich besteht.
Am 28. Januar 2016 legte die EuropĂ€ische Kommission ein MaĂnahmenpaket âzur BekĂ€mpfung von Steuerfluchtâ vor, in dem unter anderem Monaco auf der âschwarzen Listeâ der Steueroasen stand. Erstmals 1962 hatten Charles de Gaulle und Rainier III. sich auf die Ausnahme von Franzosen aus der Steuerbefreiung geeinigt.
Die Pressefreiheit im FĂŒrstentum Monaco ist vorhanden. Andererseits ist eine kritische Berichterstattung ĂŒber die fĂŒrstliche Familie nicht erwĂŒnscht und findet in der lokalen Presse begrenzt statt. Gewerbliche Film- und Fotoaufnahmen bedĂŒrfen der vorherigen Genehmigung durch das Innenministerium.
Zu Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs stand das GlĂŒcksspiel, das wiederum den Tourismus gesteigert hat. Ab der zweiten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts steht die Finanzwirtschaft im Vordergrund.
2019 zĂ€hlte Monaco 57.867 ArbeitsplĂ€tze. Davon waren 4.776 Mitarbeiter im öffentlichen Dienst und 53.091 in der Privatwirtschaft beschĂ€ftigt. Somit stehen 57.867 BeschĂ€ftigte einer Einwohnerzahl von 38.100 gegenĂŒber. Die 53.091 ArbeitsplĂ€tze im privaten Sektor verteilten sich 2019 wie folgt: primĂ€ren Wirtschaftssektor (Urproduktion) 134 Mitarbeiter (0,3 Prozent), im sekundĂ€ren Sektor (Industrie) 7.193 (13,5 Prozent) und im tertiĂ€ren Sektor (Dienstleistung) 45.764 Mitarbeiter (86,2 Prozent). TĂ€glich pendeln rund 40.000 Menschen zur Arbeit nach Monaco.
Ein Drittel der Bevölkerung sind MillionÀre. 2017 war Monaco damit die Stadt mit der weltweit höchsten Dichte an MillionÀren. Im MÀrz 2018 lebten in Monaco zudem vier MilliardÀre.
2018 betrug das Bruttoinlandsprodukt 6,087Â Milliarden Euro und pro Arbeitnehmer 108.112Â Euro. Damit ist es hinter Katar das zweitreichste Land der Welt. Die Immobilienpreise sind hingegen sehr hoch. Im Jahr 2018 betrug der durchschnittliche Kaufpreis 53.000Â Euro pro Quadratmeter, bei einigen Luxusobjekten 100.000Â Euro pro Quadratmeter.
Allgemein gilt, dass aufgrund der Bevölkerungsdichte Landwirtschaft im klassischen Sinne praktisch nicht mehr existiert. Allerdings grĂŒndete im FrĂŒhjahr 2016 Jessica Sbaraglia Terre de Monaco, ein Unternehmen, das sich der biologischen Landwirtschaft widmet. Ein Jahr spĂ€ter umfassten die von dem Jungunternehmen in Monaco bepflanzten FlĂ€chen (in der Regel HausdĂ€cher) 1400 Quadratmeter.
Der einst bedeutende Fischfang spielt heute gesamtwirtschaftlich eine marginale Rolle, gleichwohl gibt es ihn noch. Monaco ist mit rund einer Tonne Fang pro Jahr die kleinste Fischereination der Welt.
Monaco wird auch âManhattan am Mittelmeerâ genannt. Dies verweist auf die stetige BautĂ€tigkeit (HochhĂ€user). Bereits in den 1970er-Jahren wurde der neue Stadtteil Fontvieille durch AufschĂŒttung dem Meer abgetrotzt. Ein weiterer Stadtbezirk namens Le Portier mit sechs Hektar wurde am 4. Dezember 2024 feierlich eröffnet und entstand auf kĂŒnstlichem Grund.
Anfang des Jahrtausends wurde dem Hafen La Condamine ein schwimmender Pier aus Beton von 352 Metern LĂ€nge, 28 Metern Breite und einem Gewicht von 160.000 Tonnen einschlieĂlich eines kleineren GegenstĂŒcks auf der anderen Hafenseite vorgelagert, der in Spanien gebaut und ĂŒber das Meer nach Monaco transportiert wurde. Dieser Pier dient hauptsĂ€chlich als Wellenbrecher fĂŒr den Hafen sowie als Anlegesteg, unter anderem fĂŒr die neue Generation groĂer Kreuzfahrtschiffe; in seinem Inneren bietet er StellplĂ€tze fĂŒr 360 Personenkraftwagen sowie 25.000 Kubikmeter LagerrĂ€ume.
Auffallend ist eine in Monaco permanent festzustellende und teils zu öffentlichen BeeintrĂ€chtigungen fĂŒhrende BautĂ€tigkeit an vielen Stellen des FĂŒrstentums. Dies ist in der sehr geringen LandesflĂ€che von 2,084 Quadratkilometern begrĂŒndet. Aufgrund dieses Platzmangels ist das FĂŒrstentum darauf bedacht, jede FreiflĂ€che des Territoriums so effizient wie möglich auszunutzen und zu bebauen. So werden beispielsweise seit der unterirdischen Verlegung der Eisenbahnstrecke die freigewordenen GleisflĂ€chen mit HochhĂ€usern bebaut.
Der Immobilienmarkt und das Baugewerbe sowie viele Bereiche des öffentlichen Lebens (FuĂballclub etc.) werden durch das Imperium der Familie Pastor (rund um das Unternehmen J.B. Pastor & Fils) beherrscht. Monaco gilt hinsichtlich des Wohneigentums als teuerster Ort weltweit. So kostete im vierten Quartal 2010 ein Quadratmeter durchschnittlich rund 46.200 Euro und eine Einzimmerwohnung mit 30 Quadratmetern rund 1,5 Millionen Euro. Bei PenthĂ€usern in Monte-Carlo kostet ein Quadratmeter mehr als 100.000 Euro. Mit einem Preis von etwas ĂŒber 90.000 Euro pro Quadratmeter lag das 2014 im Bau befindliche und zu dem Zeitpunkt teuerste Penthausapartment der Welt im landesweiten Durchschnitt. Es sollte mit 3300 Quadratmetern, verteilt auf fĂŒnf Etagen, ĂŒber 300 Millionen Euro kosten und ist Teil des Wohnhauskomplexes Tour OdĂ©on.
Im Jahre 2019 hatten im öffentlichen Sektor 4.776 Mitarbeiter eine Arbeitsstelle. Dabei verteilte sich der GroĂteil der Mitarbeiter auf die Regierungsverwaltung und das Innenministerium. Zum öffentlichen Dienst zĂ€hlen folgende Behörden und AmtstrĂ€ger:
Heute stehen Finanzdienstleistungen im Vordergrund der monegassischen Wirtschaft: Im Jahr 2019 waren 30 Kreditinstitute registriert und verwalteten ein Vermögen von rund 133,8 Milliarden Euro. In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte Monaco den 54. Platz (Stand: 2018). Das Land veröffentlicht Quartalszahlen wie ein Wirtschaftsunternehmen.
Die Zahl der Touristen lag im Jahr 2010 bei etwa 265.000.
Im Jahre 2019 zĂ€hlte das FĂŒrstentum zwölf Hotels, davon vier 2- bis 3-Sterne-Hotels, vier 4-Sterne- und vier 5-Sterne-Hotels. Zusammen offerierten sie 5528 Betten in 2469 Zimmern. 2019 bezifferte sich der Belegungsgrad der Hotels im Durchschnitt auf 65,9 Prozent (die höchste Quote wurde im August mit 84,2 und die niedrigste im Dezember mit 41,7 Prozent verzeichnet). Im selben Jahr wurden 377.493 AnkĂŒnfte, 930.481 NĂ€chtigungen und durchschnittlich 2,5 Aufenthaltstage in Hotels registriert.
Monaco zÀhlt zu den Alpenstaaten, hat die Alpenkonvention unterzeichnet und einen eigenen Alpenverein, den Club Alpin Monégasque (CAM).
Der neu geschaffene Fernwanderweg Via Alpina, auf dem man alle acht Alpenstaaten von Monaco bis Triest durchwandern kann, wurde am 21. Juni 2002 mit einer Wanderung von der Place du Palais nach La Turbie eröffnet.
Anfang jeden Jahres findet das Internationale Zirkusfestival von Monte-Carlo statt. Unter der Schirmherrschaft des FĂŒrsten Albert streiten die besten Zirkusartisten der Welt um den âOscar der Zirkusweltâ, den Goldenen Clown. In diesen Tagen verwandelt sich Monaco in einen riesigen Zirkus mit Clowns, Artisten und vielen verschiedenen Tieren, die im groĂen Zirkuszelt auftreten und die StraĂen und PlĂ€tze des FĂŒrstentums mit Leben fĂŒllen, was einen Kontrast zum sonst eher elitĂ€ren Leben in Monaco darstellt.
Die Place du Casino (von den Einheimischen liebevoll Camembert genannt) stellt in mehrfacher Hinsicht eines der touristischen Zentren Monacos dar. Erstens wegen seiner sehr zentralen Lage mitten im FĂŒrstentum. Zweitens befinden sich dort das bekannte HĂŽtel de Paris sowie das berĂŒhmte Casino von Monte-Carlo und direkt daneben die prunkvolle Oper, wobei alle genannten Einrichtungen durch ihre historische Architektur beeindrucken. Drittens ist der Casino-Platz mit seinem Rondell die erste Anlaufstelle fĂŒr Touristen, die auf Kreuzfahrt das FĂŒrstentum besuchen, da die Schiffe direkt unterhalb des Casinos anlegen. In den Sommermonaten ist die Place du Casino speziell an Freitag- und Samstagabenden ein Treffpunkt fĂŒr Monaco-Touristen aus aller Welt.
Als zweiter zentraler Touristenmagnet in Monaco gilt die Altstadt Monaco-Ville, die als Rocher (französisch fĂŒr Felsen) bezeichnet wird. Sie ist auf dem sogenannten FĂŒrstenfelsen gelegen, auf dem sich der FĂŒrstenpalast, die politische und private Residenz der FĂŒrstenfamilie, befindet. Die Altstadt Monacos ist, wie fĂŒr das FĂŒrstentum typisch, sehr eng bebaut; in den engen Gassen der Altstadt befinden sich zahlreiche GaststĂ€tten und SouvenirlĂ€den. Speziell in der Hochsaison ist die Altstadt sehr stark von Monaco-Touristen bevölkert und mitunter schon als von Touristen ĂŒberlaufen zu bezeichnen.
Der exotische Freiluftgarten Monacos â Jardin Exotique â bietet Pflanzenkundlern eine sehr groĂe Anzahl der verschiedensten Pflanzen- und Baumarten zur Besichtigung. Der Exotische Garten zeichnet sich zudem durch seine Lage aus. Er befindet sich an der Staatsgrenze zu Frankreich in Richtung Nizza in groĂer Höhe, von der ein Panoramablick ĂŒber das FĂŒrstentum geboten wird.
Das Ozeanographische Museum befindet sich auf dem Felsen von Monaco in Monaco-Ville und bietet Besuchern eine FĂŒlle von meereskundlichen Exponaten, darunter seltene lebende Meerestiere in Aquarien. Es beherbergt etwa 4000 Fischarten sowie Arten von 200 Familien Wirbelloser. Die prunkvolle Architektur des Museums weist auf seine GrĂŒndung 1910 durch Albert I hin. Der GrĂŒnder betĂ€tigte sich selbst als Ozeanologe, Walforscher und Teuthologe. Er war an dem damals als sensationell empfundenen Fund eines Lepidoteuthis grimaldii (ein geschuppter Tiefseetintenfisch) beteiligt, welcher nach seiner Familie Grimaldi benannt wurde. Das rasch danach erbaute Museum sollte diesen Fund gebĂŒhrend prĂ€sentieren. Die Lage direkt 85 Meter oberhalb des Meeres auf einer Felsenklippe ist ebenfalls eindrucksvoll.
Die JachthĂ€fen Monacos sind regelmĂ€Ăig beliebte Touristenziele, an denen groĂe Privatjachten von vermögenden Eignern vor Anker liegen. Der gröĂte Hafen, Port Hercule, befindet sich in La Condamine, entlang jener öffentlicher StraĂen, die fĂŒr den alljĂ€hrlichen Formel-1-Grand-Prix genutzt werden. Weitere JachthĂ€fen finden sich direkt unterhalb des FĂŒrstenfelsens in Fontvieille und auf der gegenĂŒberliegenden Seite von Fontvieille in Richtung Cap-dâAil (Frankreich).
In Larvotto befindet sich der öffentliche Strand Monacos, der vor allem in den warmen Sommermonaten ein sehr beliebtes Ausflugsziel fĂŒr Einheimische und Touristen ist. Der dortige Sand ist indessen grobkörnig und nicht mit feinen, weiĂen SandstrĂ€nden an anderen Mittelmeerorten zu vergleichen, und im Wasser stellen mitunter Quallen eine Störung des Badebetriebes dar. Ein weiterer vergleichsweise groĂer und im Sommer recht bevölkerter öffentlicher Badestrand befindet sich unmittelbar hinter Fontvieille, zu Cap-dâAil hin und auf französischem Staatsgebiet gelegen.
Als Kontrast zu den zahllosen Betonbauten in Monaco wurden mehrere öffentliche GĂ€rten mit teils exotischen Pflanzen, Palmen sowie einheimischen und importierten Vogelarten angelegt. ErwĂ€hnenswert sind hier der japanische Garten, der sich sĂŒdlich des Grimaldi Forums an der Avenue Princesse Grace befindet und durch groĂe Pflanzenpracht, filigrane japanische HĂŒtten- und BrĂŒckenbauten und Teiche mit seltenen Koi-Karpfen gefĂ€llt. Weitere GĂ€rten findet man in Fontvieille und im Bereich zwischen Ozeanographischem Museum und FĂŒrstenpalast.
Das System des französischen Code Postal (Postleitzahl) wird in Monaco verwendet, sodass das gesamte FĂŒrstentum die Postleitzahl 98000 fĂŒr die regulĂ€re postalische Zustellung hat. PostfĂ€cher und CEDEX nutzen Postleitzahlen im Bereich 980XX. Alle anderen mit 98 beginnenden Postleitzahlen beziehen sich auf die französischen Ăberseegebiete.
Monaco erhielt am 21. Juni 1996 von der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) die Vorwahl +377 zugewiesen. Bis dahin gehörte das FĂŒrstentum zum französischen Vorwahlschema, deren Festnetznummern mit 93 (bzw. aus dem Ausland mit +33 93) begannen.
Als Besonderheit wird diese Vorwahl auch von Mobilfunkanbietern in anderen Staaten verwendet. Ăber 1,2 Millionen MobilfunkanschlĂŒsse des Anbieters PTK Vala in der Republik Kosovo nutzen den Rufnummernbereich +377 4. Dieser gehört zu Monaco Telecom, die auch dort das Netz betreibt. DarĂŒber hinaus auch von Lonestar Cell in der Republik Liberia.
Aufgrund der geringen Einwohnerzahl Monacos existiert keine vielfÀltige Medienlandschaft.
RMC (Radio Monte Carlo), TVMonaco (Astra 19,2° Ost 11778 MHz vertikal, Symbolrate 29500 QPSK) und TMC Monte Carlo senden rund um die Uhr. Die Anstalten sind von der Regierung unabhĂ€ngig. Des Weiteren betreibt Monaco einen Staatskanal, welcher wichtige Ereignisse ĂŒbertrĂ€gt und Meldungen der Behörden in Verkehr bringt. Monaco Info sendet seit 1995 mehrere Stunden wöchentlich.
Die Tageszeitung fĂŒr Monaco titelt mit Monaco-Matin. Wöchentlich erscheint die Monaco Hebdo, dagegen handelt es sich bei LâObservateur de Monaco um ein Monatsmagazin. FĂŒr die deutschsprachige Minderheit erscheint einmal im Monat die Monaco Zeitung. Bedeutende auslĂ€ndische Zeitungen sind erhĂ€ltlich.
Monaco verfĂŒgt ĂŒber ein sehr gut ausgebautes StraĂennetz und intakte StraĂenbelĂ€ge. Aufgrund der kleinen LandesflĂ€che, der verhĂ€ltnismĂ€Ăig hohen Einwohnerzahl, der hohen Anzahl an ArbeitsplĂ€tzen und des Tourismus ist die Verkehrssituation naturgemÀà angespannt, insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten. WĂ€hrend der Hauptsaison und GroĂveranstaltungen sind Verkehrsstaus auf den StraĂen hĂ€ufig die Folge, wie auf vielen StraĂen an der CĂŽte dâAzur. DemgegenĂŒber verfĂŒgt Monaco ĂŒber eine groĂe Anzahl öffentlicher ParkhĂ€user, die fast durchweg unterirdisch in die Felsen gebaut wurden.
Im FĂŒrstentum verkehren tagsĂŒber sieben und nachts zwei Buslinien, die von der Compagnie des Autobus de Monaco (CAM) betrieben werden und alle Stadtbezirke Monacos bedienen. Beim Kauf im Bus kostet eine Einzelfahrkarte zwei Euro und beinhaltet das Busboot zur Ăberquerung des Port Hercule zwischen dem Quai des Ătats-Unis und dem Quai Antoine 1er. Die fĂŒrstliche Verwaltung Monacos hat erklĂ€rtermaĂen das Ziel, durch gĂŒnstige Fahrpreise fĂŒr Einheimische mehr FahrgĂ€ste fĂŒr die öffentlichen Verkehrsmittel zu gewinnen. Eine 24 Stunden gĂŒltige Tageskarte ist fĂŒr 5,50 Euro (Stand: Juni 2022) an Automaten, Verkaufsstellen und im Internet zu erstehen und umfasst die unbegrenzte Nutzung des Busnetzes bis Betriebsschluss des Verkaufstages.
Der unterirdische Bahnhof Monaco-Monte-Carlo liegt an der Bahnstrecke MarseilleâVentimiglia (FrankreichâMonacoâItalien), die am Meer verlĂ€uft und Orte der CĂŽte dâAzur verbindet. Der Bahnhof wird von der französischen Staatsbahn SNCF betrieben und liegt etwas oberhalb des Hafenbeckens von La Condamine, zu dem FuĂgĂ€nger durch einen FuĂgĂ€ngertunnel oder ĂŒber eine im Freien liegende Passage gelangen.
Der nĂ€chstgelegene Flughafen ist der circa 18 Kilometer (Luftlinie) entfernte Flughafen Nizza CĂŽte dâAzur, von dem aus Hubschrauberverbindungen zum HĂ©liport de Monaco durchgefĂŒhrt werden. Die Heli Air Monaco ist die nationale Fluggesellschaft Monacos. Eine weitere Fluggesellschaft ist Monacair. Zudem verkehren regelmĂ€Ăig private Buslinien zwischen dem Flughafen Nizza und dem FĂŒrstentum. Der Flughafen Marseille Provence befindet sich 177 Kilometer (Luftlinie) entfernt.
Im FĂŒrstentum registrierte Kraftfahrzeuge erhalten ein Kraftfahrzeugkennzeichen mit einer hellblauen Schrift auf weiĂem Grund.
1879 wurde nach dem Projekt des Architekten Charles Garnier (Erbauer der Pariser Oper) das GebĂ€ude des Saals Garnier â die OpĂ©ra de Monaco â gebaut.
In diesem Opernhaus sangen in verschiedenen Jahren Enrico Caruso, Fjodor Schaljapin, PlĂĄcido Domingo, Luciano Pavarotti. 1905 wurde hier die Oper Amica von Pietro Mascagni uraufgefĂŒhrt. Im Jahr 1911 waren hier von Sergei Djagilew die Ballets Russes Djagilews unter der Protektion des FĂŒrsten von Monacos, Pierre, gegrĂŒndet worden. Hier tanzten Anna Pawlowa, Vaslav Nijinsky, Tamara Platonowna Karsawina, George Balanchine, Sergei Lifar, spĂ€ter Rudolf Nurejew und Mikhail Baryshnikov.
In Monte-Carlo wurde die Akademie des klassischen Tanzes geschaffen. Sie trĂ€gt den Namen der verstorbenen frĂŒheren US-amerikanischen Schauspielerin und FĂŒrstin Grace.
Der Fonds des FĂŒrsten Pierre, den Rainier III. zu Ehren seines Vaters gegrĂŒndet hat, ĂŒberreicht jĂ€hrlich den GroĂen literarischen Preis, den musikalischen Preis des FĂŒrsten Rainier III. und den internationalen Preis auf dem Gebiet der modernen Kunst.
Das FĂŒrstentum hat zwölf jĂ€hrliche Feiertage. Ostermontag (französisch le lundi de PĂąques), Christi Himmelfahrt (lâAscension), Pfingstmontag (le lundi de PentecĂŽte) und Fronleichnam (la FĂȘte Dieu) fallen jĂ€hrlich auf ein anderes Datum. Sofern Neujahr, der Erste Mai, MariĂ€ Himmelfahrt (lâAssomption), Allerheiligen (la Toussaint), der Nationalfeiertag (la FĂȘte du Prince) oder Weihnachten jeweils auf einen Sonntag fallen, ist der anschlieĂende Montag ein Feiertag.
Der 1911 gegrĂŒndete Club Alpin MonĂ©gasque (CAM) ist ein Alpiner Verein.
Im Jahre 1929 fand erstmals der GroĂe Preis von Monaco statt, seit 1955 gastiert die Formel 1 jĂ€hrlich (mit Ausnahme 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie) im FĂŒrstentum. AuĂerdem fĂŒhrt die Rallye Monte Carlo in den Stadtstaat.
Die AS Monaco gehört mit acht Meistertiteln zu den erfolgreichsten FuĂballvereinen der französischen Liga. Der monegassische FuĂballclub spielt im Stade Louis II im Stadtteil Fontvieille. Das FĂŒrstentum unterhĂ€lt auĂerdem eine FuĂballauswahl, der Verband FĂ©dĂ©ration Monegasque de Football ist hingegen weder Mitglied der UEFA noch der FIFA.
Im FrĂŒhling findet jeweils ein Tennisturnier der ATP Tour Masters 1000 statt. Gespielt wird dabei auf Sand. Das Monte Carlo Masters gehört zu den wichtigsten Turnieren im Herrentennis.
Von 2005 bis 2009 fand im FĂŒrstentum jĂ€hrlich im September der Ironman 70.3 Monaco, ein Triathlon ĂŒber die halbe Ironman-Distanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren, 21,1 Kilometer Laufen) statt.
Seit 1995 findet im November der Marathon de Monaco et des Riviera statt.
Die EPT Monte Carlo, die seit 2005 im Monte Carlo Bay Hotel ausgetragen wird, ist das bedeutendste jÀhrliche Pokerturnier Europas.
Seit 2003 ist Monaco Ziel der Red Bull X-Alps.
Special Olympics Monaco wurde 1980 gegrĂŒndet und nahm mehrmals an Special Olympics Weltspielen teil.
Die monegassische KĂŒche ist eine mediterrane KĂŒche. Neben Fisch- und Fleischgerichten ist die italienische KĂŒche weit verbreitet. Monegassische Gerichte werden meist mit Oliven, Tomaten und Zwiebeln zubereitet.
Eine typische Vorspeise ist Barbajuan. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Art frittierter kleiner Ravioli. Es gibt lokal unterschiedliche Rezepte fĂŒr die FĂŒllung, das monegassische Original kommt im Gegensatz zu den Barbajuan aus z. B. Menton stets ohne Reis aus.
Zu Weihnachten gibt es sehr hĂ€ufig ein Weihnachtsbrot (pain de NoĂ«l), auf welchem WalnĂŒsse in Form eines Kreuzes mit einem Olivenzweig angeordnet sind.