Tokelau (Bedeutung âNordwestwindâ oder âBlattspitzeâ; bis 1976 offiziell Tokelau Islands, ehemaliger Kolonialname Union-Inseln) ist ein von Neuseeland abhĂ€ngiges Gebiet im SĂŒdpazifik.
Tokelau besteht aus drei tropischen Korallenatollen (von Nordwesten: Atafu, Nukunonu und Fakaofo) mit einer GesamtflĂ€che von 12,2 kmÂČ und einer Bevölkerung von 1499 Einwohnern (Oktober 2016). Tokelau liegt nördlich der Samoainseln, östlich von Tuvalu, sĂŒdlich der Phoenixinseln, sĂŒdwestlich der weit entfernten Line Islands und nordwestlich der Cookinseln. Die nĂ€chstgelegene Insel, das etwa 180 km sĂŒdlich von Fakaofo befindliche Atoll Swains Island, gehört, wenngleich historisch und kulturell eng mit Tokelau verbunden, politisch nicht zu diesem Gebiet, sondern wird als Teil Amerikanisch-Samoas von den USA verwaltet.
Tokelau besteht aus folgenden Atollen:
Die Atolle liegen inmitten des Pazifischen Ozeans nördlich von Neuseeland und östlich von Neuguinea. Die Inselkette erstreckt sich von Atafu im Nordwesten ĂŒber rund 160 km bis Fakaofo im SĂŒdosten. Die drei Atolle sind von mehrere Kilometer tiefem Wasser umgeben; ihre Inseln ragen nur wenige Meter ĂŒber den Meeresspiegel. Zwischen Tokelau und der nĂ€chstgelegenen Inselgruppe Samoa liegen etwa 480 km.
Die wegen der ErtrĂ€ge aus Fischereilizenzen fĂŒr Tokelau ökonomisch wichtige ausschlieĂliche Wirtschaftszone (AWZ) erstreckt sich ĂŒber eine FlĂ€che von 318.990 kmÂČ. Der Verlauf der Grenzen zu den AWZ der Phoenixinseln im Norden, der Cookinseln im SĂŒdosten, von Amerikanisch-Samoa im SĂŒden sowie von Wallis und Futuna im SĂŒdwesten ist durch VertrĂ€ge festgelegt.
Die Atolle bestehen hauptsĂ€chlich aus Riffkalk und Sand. Ihre stark alkalischen Böden sind gekennzeichnet durch hohe PorositĂ€t, geringen NĂ€hrstoff- und Humusgehalt sowie starke Versalzung. Die schlechte BodenqualitĂ€t, die eine ĂŒber Subsistenzniveau hinausgehende Landwirtschaft unmöglich macht, gilt als ein Haupthindernis fĂŒr die Entwicklung des Landes.
Tokelau hat tropisches Klima mit ausgeglichenem Temperaturverlauf. Die Durchschnittstagestemperaturen liegen ganzjÀhrig bei 28 °C auf Atafu und 27 °C auf Nukunonu und Fakaofo. Die durchschnittlichen monatlichen Niederschlagsmengen liegen zwischen 160 und 360 mm, wobei die höchsten Werte zwischen November und MÀrz erreicht werden. Die Jahresniederschlagsmenge liegt bei 2800 mm.
Tokelau liegt am nördlichen Rand der Zugbahn tropischer WirbelstĂŒrme im SĂŒdpazifik. Die HĂ€ufigkeit, mit der Tokelau von Zyklonen getroffen wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten erhöht; seit 1987 richteten StĂŒrme mehrmals schwere SchĂ€den auf den Atollen an. Am 25. und 26. Februar 2005 traf der Zyklon âPercyâ auf die Inseln, der zwar keine Menschenleben kostete, aber auf Nukunonu die Ăberflutung von 80 % des Dorfes verursachte.
Im Herbst 2011 fĂŒhrte eine monatelange DĂŒrreperiode im sĂŒdpazifischen Raum zu akutem Trinkwassermangel in mehreren der dortigen Inselstaaten. Besonders betroffen waren Tuvalu und Tokelau. Beide Gebiete riefen den Notstand aus; die Trinkwasserversorgung Tokelaus konnte nur mit Hilfe von Schiffen aufrechterhalten werden. Dieses Ereignis war Auslöser fĂŒr bedeutende Investitionen in die Sanierung und Verbesserung der Wasserversorgung Tokelaus.
Die Bevölkerung von Tokelau lebt in vier Dörfern, von denen sich zwei auf Fakaofo und je eines auf Atafu und Nukunonu befinden. Die meisten Bewohner sprechen Tokelauisch; etwa die HĂ€lfte der Bevölkerung kann sich auf Englisch verstĂ€ndigen. Die Isolation der Atolle und das Fehlen natĂŒrlicher Ressourcen behindern die ökonomische Entwicklung des Gebietes; die landwirtschaftliche Produktion befindet sich auf Subsistenzniveau.
Gemeinsam mit der Ăberbevölkerung des Gebiets fĂŒhrte dies zur Emigration vieler Atollbewohner nach Neuseeland. Nach einem ĂŒber Jahrzehnte anhaltenden BevölkerungsrĂŒckgang konnte 2016 ein Wachstum der Bevölkerung um 6,2 % gegenĂŒber 2011 festgestellt werden. 48 Staatsangehörige lebten und arbeiteten 2016 als Angestellte des in Apia ansĂ€ssigen Tokelau Public Service (TPS) bzw. deren Angehörige auf Samoa.
Auf dem Atoll Atafu bekannte sich 2016 mit 78,3 % die ĂŒberwiegende Mehrheit der beim Zensus anwesenden Einwohner zur Congregational Christian Church of Samoa (Ekalesia Faâapotopotoga Kerisiano i Amerika Samoa), wĂ€hrend auf Nukunonu 81,8 % der römisch-katholischen Kirche (Mission sui juris Tokelau) angehörten. Auf Fakaofo sind beide Konfessionen vertreten, wobei 2016 die AnhĂ€nger der Congregational Christian Church mit 62,7 % gegenĂŒber den Katholiken mit 32,6 % ĂŒberwogen. Weitere 4,2 % der Bevölkerung Tokelaus bezeichneten sich als Presbyterianer (Presbyterian Church of Aotearoa New Zealand).
Laut einem Bericht der WHO aus dem Jahr 2008 hat Tokelau unter den Gebieten im SĂŒdpazifik mit 93,6 % den höchsten Bevölkerungsanteil an ĂŒbergewichtigen Menschen. Die Diabetesrate bei den 25- bis 64-JĂ€hrigen lag 2006 bei 43,6 %.
Die Atolle wurden von Polynesiern ĂŒber die umliegenden Inseln besiedelt. Die erste Entdeckung durch EuropĂ€er erfolgte durch Commodore John Byron an Bord des britischen Expeditionsschiffs Dolphin, der am 24. Juni 1765 das Atoll Atafu sichtete und Duke of Yorkâs Island taufte.
Auf seiner Suche nach den Meuterern der Bounty erreichte Captain Edward Edwards mit der Pandora am 6. Juni 1791 zunĂ€chst Duke of Yorkâs Island und fand am 12. Juni 1791 ein weiteres Atoll, das heutige Nukunonu, das er Duke of Clarenceâs Island nannte.
Fakaofo wurde erstmals im Februar 1835 von einem amerikanischen WalfĂ€nger unter Captain Smith gesichtet und DâWolfâs Island genannt. Zwischen dem 25. und dem 29. Januar 1841 wurden alle drei Atolle von der United States Exploring Expedition aufgesucht, wobei Fakaofo im Glauben, dass es sich um eine bisher unbekannte Insel handele, in Bowditch Island umbenannt wurde.
Bis zum 19. Jahrhundert waren die Inseln autark. Durch die AktivitĂ€ten peruanischer SklavenhĂ€ndler, die im Jahr 1863 beinahe die HĂ€lfte der Bevölkerung Tokelaus, darunter fast alle arbeitsfĂ€higen MĂ€nner, deportierten, sowie durch eingeschleppte Krankheiten wurde die ursprĂŒngliche Bevölkerung stark dezimiert. In den folgenden Jahren sorgte die Zuwanderung polynesischer MĂ€nner und europĂ€ischer wie amerikanischer Siedler, die sich auf Tokelau niederlieĂen und einheimische Frauen heirateten, fĂŒr eine Erholung der Bevölkerung.
1877 wurden die Inseln zum britischen Schutzgebiet erklĂ€rt. Die entsprechenden formellen ErklĂ€rungen und die Flaggenhissung wurden 1889 von Commodore Oldham, Royal Navy, HMS Egeria, auf den jeweiligen Inseln vorgenommen. 1893 wurden die Union Islands (wie die Tokelau-Inseln bis 1946 hieĂen) dem neu gegrĂŒndeten Schutzgebiet der Gilbert- und Elliceinseln zugeordnet und von Tarawa, spĂ€ter von Ocean Island aus verwaltet. 1916 wurden die Tokelau-Inseln auf Wunsch der Einwohner in das Vereinigte Königreich aufgenommen und bildeten einen Teil der Gilbert-Ellice-Kolonie; die Verwaltung wurde vom Bezirksverwalter (District Officer) in Funafuti ausgeĂŒbt.
Am 11. Februar 1926 schlieĂlich, in Umsetzung eines Beschlusses vom 4. November 1925, wurden die Inseln der Verwaltung von Neuseeland unterstellt; zustĂ€ndig wurde der Administrator des Territoriums Westsamoa. Im gleichen Jahr wurde die bis dahin zum Verband der Union Islands gehörende Insel Olohega (heute Swains Island) von GroĂbritannien an die USA abgetreten. Olohega liegt etwa 180 km sĂŒdlich von Fakaofo.
Seit 1946 steht das Territorium auf der UN-Liste der Hoheitsgebiete ohne Selbstregierung. Die am 7. Mai 1946 verabschiedete Tokelau-Namensverordnung bezeichnete die Inselgruppe offiziell als Tokelau-Inseln, und mit dem Tokelau-Inseln-Gesetz wurde Neuseeland zum 1. Januar 1949 die Landeshoheit ĂŒbertragen und Tokelau dem neuseelĂ€ndischen Hoheitsgebiet zugeordnet.
Durch die UnabhĂ€ngigkeitserklĂ€rung Westsamoas 1962 wurde dessen Administrator Hochkommissar (High Commissioner) von Neuseeland, behielt aber das Amt des Administrators fĂŒr die Tokelau-Inseln. Ab dem 1. Januar 1972 wurde der Titel Administrator der Tokelau-Inseln dem Minister fĂŒr Maori- und Inselfragen in Wellington, vom 1. Dezember 1975 an dem AuĂenminister Neuseelands ĂŒbertragen.
Die Insel war Ziel von KoprahĂ€ndlern, die das getrocknete Fruchtfleisch der Kokosnuss, das vor allem fĂŒr Speiseöl verwendet wird, mit gutem Gewinn weiterverkauften. Ein Postschiff steuerte nur drei bis vier Mal pro Jahr Tokelau an. Die erste Schule Tokelaus entstand 1950.
Im Gegensatz zu Neuseeland lag Tokelau bis 2011 östlich der Datumsgrenze, wodurch die Zeit im Vergleich zu Neuseeland 22 Stunden hinterherging. Zusammen mit Samoa ĂŒberging Tokelau jedoch den 30. Dezember 2011 und wechselte somit auf die westliche Seite der Datumsgrenze. Die Zeit auf Tokelau war bis dahin als UTCâ11 und ist seitdem als UTC+13 definiert.
Tokelau ist ein integraler Teil Neuseelands. Seine Angelegenheiten werden vom neuseelĂ€ndischen AuĂen- und Handelsminister geregelt, der seit 1980 zur Verwaltung der drei Atolle einen Administrator of Tokelau ernennt. Dieses ist stets der neuseelĂ€ndische Hochkommissar auf Samoa. Ein GroĂteil der Verantwortung wurde allerdings der tokelauischen Bevölkerung, insbesondere den ĂltestenrĂ€ten (Taupulega) der drei Atolle ĂŒbertragen, sodass der Administrator quasi nur als Schnittstelle zwischen der Kolonie und dem Mutterland fungiert. Basis der tokelauischen Gesetzgebung, Verwaltung und Justiz bildet der Tokelau Islands Act von 1948.
Jedem der Atolle steht ein Faipule vor, der den jeweiligen Rat leitet und auch rechtsprechende Funktionen wahrnimmt. Exekutivorgane sind die drei Pulenuku, die sich als BĂŒrgermeister bezeichnen lassen. Intern besteht keine administrative Trennung der drei Inseln, die insgesamt 20 ReprĂ€sentanten in das Parlament (General Fono) von Tokelau entsenden. Die Anzahl der Delegierten fĂŒr jedes Atoll beruht auf den beim letzten Zensus ermittelten Bevölkerungszahlen; 2017 entfielen auf Nukunonu 6 Sitze und auf Fakaofo sowie Atafu je 7 Sitze. Der Vorsitz im General Fono rotiert jĂ€hrlich zwischen den Atollen. Der jeweilige Faipule nimmt in dieser Zeit auch die Funktion des Regierungschefs (Ulu-o-Tokelau) ein. AuĂerhalb der Sitzungsperioden des General Fono werden die RegierungsgeschĂ€fte vom Council for the Ongoing Government of Tokelau gefĂŒhrt, das aus den Faipule und Pulenuku der drei Atolle besteht.
Am 2. Dezember 1980 wurde auf Atafu der Tokehega-Vertrag unterzeichnet, ein Abkommen zwischen Neuseeland und den Vereinigten Staaten ĂŒber den maritimen Grenzverlauf zwischen Tokelau und Amerikanisch-Samoa, das unter anderem die AnsprĂŒche auf die Insel Olohega (Swains Island) zugunsten der USA klĂ€rte. Bemerkenswert an diesem Vertrag sind insbesondere folgende UmstĂ€nde:
Am 11. November 2004 kamen Neuseeland und Tokelau ĂŒberein, Verhandlungen ĂŒber einen Vertrag aufzunehmen, der den politischen Status Tokelaus in den eines unabhĂ€ngigen Staats in freier Assoziation mit Neuseeland umgewandelt hĂ€tte, Ă€hnlich dem gegenwĂ€rtigen Status der Cookinseln und Niues. Vom 11. bis 15. Februar 2006 wurde ein von den Vereinten Nationen finanziertes Referendum ĂŒber die UnabhĂ€ngigkeit abgehalten. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit zur Loslösung wurde mit 349 Stimmen gegen 232 bei einer Wahlbeteiligung von 95 % verpasst. Die Gegner einer Loslösung fĂŒrchteten vor allem das Ende der finanziellen UnterstĂŒtzung durch Neuseeland. Ein erneutes Referendum fand im Oktober 2007 statt. Auch in diesem erhielt der Vorschlag einer losen Bindung mit Neuseeland nicht die notwendige Mehrheit.
Das Pacific Islands Forum gewÀhrte Tokelau im Oktober 2005 Beobachterstatus. Im August 2014 wurde Tokelau als assoziiertes Mitglied aufgenommen.
Traditionell betreiben die Bewohner Tokelaus Subsistenzwirtschaft, in der das Teilen vorhandener Ressourcen eine wichtige Rolle spielt. Dieses Prinzip der gemeinschaftlichen Ressourcenteilung wird auf Tokelau Inati genannt. Fischfang, der Anbau von Kokospalmen und BrotfruchtbĂ€umen sowie die Haltung von Schweinen und HĂŒhnern leisten einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Bedarfs an Lebensmitteln.
Eine bedeutende Einnahmequelle ist der Verkauf von Fischereilizenzen fĂŒr Tokelaus ausgedehnte ausschlieĂliche Wirtschaftszone (AWZ). Die GewĂ€sser um die Inseln weisen groĂe ThunfischbestĂ€nde auf, die mit Ringwadennetzen befischt werden.
Von untergeordneter Bedeutung sind die Erlöse aus dem Verkauf von Sammlerbriefmarken und -mĂŒnzen und dem Export der Erzeugnisse des traditionellen Handwerks.
Bekannt geworden ist Tokelau im Internet durch die kostenlose Vergabe der Top-Level-Domain .tk. Es ist aber nicht der Inselstaat selbst, der die Top-Level-Domains vergibt, sondern ein Investor, der das Nutzungsrecht an der Adresse erwarb.
Im Finanzjahr 2016/17 betrug das Bruttoinlandsprodukt knapp 15 Mio. Neuseeland-Dollar (NZ$), was etwa 10,6 Mio. US-Dollar entsprach. Tokelaus Wirtschaft ist in hohem MaĂe von der UnterstĂŒtzung durch Neuseeland abhĂ€ngig. Diese umfasst direkte Finanzhilfen wie den Ausgleich des Budgetdefizits, die Zahlung der GehĂ€lter fĂŒr die ArbeitsplĂ€tze in der Gebietsverwaltung sowie Sachleistungen wie die Anschaffung des Versorgungsschiffs Mataliki oder die Sanierung der Trinkwasserversorgung. Im Budgetjahr 2015/16 belief sich die Hilfe Neuseelands auf 16,3 Mio. NZ$.
Tokelau gilt als eines der abgeschiedensten Gebiete der Welt. Es gibt weder SeehĂ€fen oder FlughĂ€fen auf den Inseln noch nennenswerte Transportmöglichkeiten zwischen den Atollen. Der Archipel kann nur per Schiff erreicht werden. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln und GebrauchsgĂŒtern erfolgt auf dem Seeweg. Seit 2016 steht dafĂŒr die Mataliki in Dienst, die von Neuseeland finanziert und dem Inselstaat zur VerfĂŒgung gestellt wurde. Das Schiff verkehrt in ungefĂ€hr zweiwöchigem Turnus zwischen Tokelau und der nĂ€chstgelegenen Hafenstadt Apia (Samoa) und benötigt von dort bis Fakaofo etwa 24 Stunden. ZusĂ€tzliche neuneinhalb Stunden dauert die Weiterreise zum nordwestlichsten Atoll Atafu. Da die drei Atolle Tokelaus nur ĂŒber je einen lediglich fĂŒr kleine Boote zugĂ€nglichen Anlegesteg verfĂŒgen, mĂŒssen GĂŒter und Passagiere vor der KĂŒste auf Barkassen umgeladen werden, bevor sie auf den Inseln angelandet werden können. Ein weiteres Frachtschiff sollte 2018 in Dienst gestellt werden.
Jedes der Atolle verfĂŒgt ĂŒber ein eigenes kleines Krankenhaus. Die medizinische Behandlung ist fĂŒr die Tokelauer kostenlos.
Als letzter Staat der Erde wurde Tokelau im Jahr 1994 mit dem internationalen Telefonnetz verbunden. Im September 2003 hat die Stiftung Tokelau eine 384-kbps-Downlink- und eine 64-kbps-Uplink-Internetverbindung via Satellit auf Fakaofo angelegt, die rund um die Uhr aktiv ist.
Tokelau war der erste Staat der Erde, der sich vollstĂ€ndig mittels Photovoltaik mit Strom versorgt. DafĂŒr wurden 2012 auf den drei Atollen im Rahmen des Tokelau Renewable Energy Project Photovoltaikanlagen mit einer elektrischen Gesamtleistung von 1 MW installiert. Durch die Umstellung von Dieselgeneratoren auf Photovoltaik spart Tokelau jeden Tag etwa 200 Liter fossilen Brennstoff ein. FĂŒr Perioden mit anhaltender Bewölkung, in denen nicht genĂŒgend Solarstrom produziert werden kann, stehen Reservegeneratoren bereit, die mit Kokosöl betrieben werden können.
Beliebte Sportarten Tokelaus sind Rugby Union, Netball und kilikiti, eine Art einheimisches Cricket.
Bei den SĂŒdpazifikspielen in Apia gewannen tokelauische Sportler 2007 die ersten drei Goldmedaillen in der Geschichte des Staates bei internationalen Wettbewerben. Im Lawn Bowls holten Lotomalie Fakaalofa, Sagato Alefosio und Sakaraia Patelesio die Goldmedaille im Dreier-Wettbewerb der MĂ€nner. Zuvor hatten bereits Violina Linda Pedro und Opetera Samakia Ngatoko in derselben Sportart im Paarwettbewerb der Frauen die Goldmedaille gewonnen. SchlieĂlich gewann Violina Pedro im Einzelwettbewerb der Damen ebenfalls Gold, wĂ€hrend es fĂŒr die MĂ€nner im Viererwettbewerb noch Silber und fĂŒr die Frauen im selben Wettbewerb eine Bronzemedaille gab. Lawn Bowls ist in den Staaten des SĂŒdpazifiks ein populĂ€rer Sport; alle 22 teilnehmenden Nationen stellten Teams fĂŒr die Wettbewerbe in diesem PrĂ€zisions-Kugelspiel.
Netball wurde vermutlich von Briten nach Tokelau gebracht, der Sport wurde jedoch erst populĂ€r, als Neuseeland die Verwaltung der Insel ĂŒbernahm. Der Sport wird meist wĂ€hrend Interinsel-Sportwettbewerben ausgeĂŒbt, gemeinsam mit anderen Sportarten wie Rugby League und Volleyball.