Palau ([ËpaËlaÊÌŻ], Vollform Republik Palau, palauisch Belau) ist ein Inselstaat im Pazifischen Ozean. Die rund 17.600 Einwohner (Stand 2020) bevölkern elf der insgesamt 356 Inseln des Staates. Hauptstadt ist Ngerulmud auf der Insel Babeldaob; Amtssprachen sind Palauisch und Englisch. Bis zur UnabhĂ€ngigkeit am 1. Oktober 1994 war Palau ein UN-Treuhandgebiet unter Verwaltung der Vereinigten Staaten. Bis heute ist der Staat mit den USA assoziiert und stark von der ehemaligen Kolonialmacht beeinflusst; so ist Palau eine nach US-amerikanischem Vorbild aufgebaute prĂ€sidiale Republik mit 16 Bundesstaaten als Verwaltungseinheiten.
Der Staat besteht aus sechs Inselgruppen mit insgesamt 356 Inseln, hauptsĂ€chlich den Palauinseln sowie einigen weit abgelegenen Inselchen sĂŒdwestlich dieser Hauptgruppe (SĂŒdwest-Inseln). Das Staatsgebiet liegt im Pazifischen Ozean zwischen etwa 2°30âČ und 8°30âČ nördlicher Breite und zwischen etwa 131° und 135° östlicher LĂ€nge.
Die Palauinseln, frĂŒher auch Pelew-Inseln, sind die westlichste Inselgruppe im Archipel der Karolinen (auch Westliche Karolinen genannt) und gehören zur Inselregion Mikronesien. Sie liegen etwa 880 km östlich der Philippinen, etwa 430 km sĂŒdwestlich der zu den Föderierten Staaten von Mikronesien gehörenden Yap-Inseln und etwa 850 km nördlich von Neuguinea.
Die Inseln haben zusammen eine LandflĂ€che von etwa 416 kmÂČ. Die bei weitem gröĂte ist die Hauptinsel Babeldaob mit 328 kmÂČ, was etwa 79 % der LandesflĂ€che Palaus entspricht. Die ausschlieĂliche Wirtschaftszone Palaus umfasst 614,807 kmÂČ.
Die Palau-Inseln setzen sich hauptsĂ€chlich aus vulkanischem Gestein im Zentrum und Kalkstein im darum herum liegenden Ring zusammen. Sie gehören zu der langen vulkanischen Inselkette, die sich entlang des groĂen tektonischen Grenzgebiets gebildet hat, an dem die Pazifische Platte unter die Philippinische Platte abtaucht und dabei den Marianengraben mit dem tiefsten Punkt der Erde bildete. Im Verlauf dieser tektonischen Bewegung drang Magma an die ErdoberflĂ€che und bildete Vulkane. Dieser vulkanische Kern wird von den Inseln Babeldaob, Meiuns, Malakal und einem Teil von Koror gebildet. Diese sind an der OberflĂ€che in TĂ€ler und Berge zergliedert, die bis 242 m hoch sind.
Einer dieser Vulkane hatte sein Zentrum im heute Karamado genannten Gebiet auf Palaus Hauptinsel Babeldaob. In deren Zentrum treten 38 bis 32 Millionen Jahre alte vulkanische Gesteine (Laven, Eruptionsbrekzien und Tuffe) an die OberflĂ€che. Von den höheren Inselgebieten erodiertes Material lagerte sich an den flachen KĂŒsten im SĂŒdosten als Laterit-Lehm an, der eine Dicke von mehr als 45 Metern erreichen kann.
Nach dem Erlöschen des Vulkans siedelten sich Korallen im flachen KĂŒstenwasser der vulkanischen Insel an, wuchsen bis zu zwei Zentimeter pro Jahr nach oben und bildeten im MiozĂ€n und PleistozĂ€n ein Korallenriff. Durch Absinken des Meeresspiegels durch Eiszeiten sowie fortgesetzte Kontinentalbewegungen wurden diese Riffe in den letzten 4000 Jahren um etwa zwei Meter relativ zum Meeresspiegel angehoben. Daher sind die meisten Inseln nördlich und sĂŒdlich bzw. rings um das vulkanische Gebiet Atolle aus Korallenkalk, die nur wenige Meter ĂŒber dem Meeresspiegel liegen und von einem Barriere-Riff umschlossen werden. Vor allem durch Gezeiten wurde die Basis vieler Inseln ausgehöhlt, wodurch die heutige typische Pilzform entstand.
Das Klima ist tropisch. Die durchschnittliche Jahrestemperatur betrÀgt 27 °C, die Niederschlagsmenge pro Jahr liegt bei 3000 bis 4000 mm.
Die Unterwasserwelt der Region zĂ€hlt ĂŒber 1500 Fisch- und 700 Korallen- und Anemonennarten. In Palau gibt es seltene und gefĂ€hrdete Arten wie Dugongs, Riesenmuscheln und Salzwasserkrokodile und RaritĂ€ten; zum Beispiel haben sich im âJellyfishlakeâ Mastigias-Quallen isoliert zu einer ungiftigen Unterart entwickelt.
In Palau gibt es 142 Vogelarten, wovon 16 endemisch sind, darunter die Palaueule, die Graustirntaube (Palau-Boden-Taube) und der PalaufÀcherschwanz, sowie zwei endemische Fledermausarten (Fruchtfledermaus). Von den zirka 1260 Pflanzenarten sind 109 endemisch, darunter wilde Orchideen und die Zikadenpalme.
Die Palauer â Mikronesier mit malaiischen und melanesischen Vermischungen â sind Titularnation und bilden mit einem Anteil von 70,6 % (Stand 2020) die gröĂte Volksgruppe. DarĂŒber hinaus besteht die Bevölkerung zu 26,4 % aus Asiaten; weitere 1,2 % sind karolinischer und 0,9 % europĂ€ischer Abkunft.
Palauisch und Englisch sind die Amtssprachen auf Palau. Es werden auch Japanisch, Sonsorolesisch und Tobianisch als Verkehrssprachen verwendet.
Palauisch, das auf den meisten Inseln einen offiziellen Status hat, wird von knapp 73 % der Bevölkerung gesprochen. Englisch beherrschen knapp 32 % der Bevölkerung. 11,7 % sprechen Filipino; Chinesisch wird von 1,4 % der Einwohner beherrscht.
Nach dem Zensus 2020 bekennt sich die Bevölkerung vor allem zum Christentum: 46,4 % sind Katholiken, 26,2 % Protestanten und 5,3 % Siebenten-Tags-Adventisten. Zum Islam bekennen sich 3,8 % der Bevölkerung. Modekngei, eine synkretistische Religion Palaus, ist mit 4,9 % vertreten.
Die ersten Bewohner von Palau kamen vermutlich aus dem Malaiischen Archipel oder Melanesien und besiedelten die Inseln schon zwischen 2000 und 1000 v. Chr. Auf der Insel Babeldaob wurden monumentale Erdwerke aus der Zeit zwischen 400 v. Chr. und 750 n. Chr. gefunden, die weit frĂŒher als die in anderen Teilen Ozeaniens errichtet wurden. Es handelte sich um landwirtschaftliche Anlagen, die von Erdpyramiden gekrönt waren. Diese dienten als Grabanlagen fĂŒr eine Elite. Ausgegraben wurden die Erdwerke von Mitarbeitern der Christian-Albrechts-UniversitĂ€t zu Kiel und des Deutschen ArchĂ€ologischen Instituts.
Der spanische Entdecker Ruy LĂłpez de Villalobos sichtete die Inseln erstmals 1543 und nahm sie fĂŒr Spanien in Besitz. 1574 wurde Palau in das Generalgouvernement Spanisch-Ostindien eingegliedert, das spĂ€ter zum Vizekönigreich Neuspanien wurde. Im spĂ€ten 19. Jahrhundert kolonialisierten die Spanier die Inseln und verkauften sie nach ihrer Niederlage im Spanisch-Amerikanischen Krieg zusammen mit dem gröĂten Teil der restlichen Karolinen entsprechend dem Deutsch-Spanischen Vertrag 1899 als Teil Deutsch-Neuguineas an das Deutsche Reich. Am 15. August 1914 erklĂ€rte Japan dem Deutschen Reich den Krieg, besetzte die Inseln und erhielt sie spĂ€ter als Mandatsgebiet des Völkerbundes.
Nach den teilweise schweren KĂ€mpfen zwischen den USA und Japan wĂ€hrend des Zweiten Weltkrieges (â Schlacht um die Palau-Inseln) kamen die Inseln 1947 als ein Distrikt des UN-Treuhandgebiets Pazifik-Inseln unter die Kontrolle der Vereinigten Staaten. Das aktive und das passive Frauenwahlrecht wurden am 2. April 1979 eingefĂŒhrt und bei der UnabhĂ€ngigkeit 1994 bestĂ€tigt.
Im Jahr 1978 stimmten die BĂŒrger von Palau gegen die Beteiligung an den 1979 gebildeten Föderierten Staaten von Mikronesien und fĂŒr die UnabhĂ€ngigkeit. Der HĂ€uptling von Koror, Ibedul Gibbons, kĂ€mpfte jahrelang um das Recht seines Volkes, den USA als Protektoratsmacht die Stationierung von Atomwaffen verfassungsrechtlich zu untersagen. 1983 erhielt das Volk von Palau fĂŒr die Durchsetzung seiner demokratischen und souverĂ€nen Rechte auf eine nuklearwaffenfreie Zone den Right Livelihood Award.
Nach einer langen Ăbergangsperiode und dem Tod zweier PrĂ€sidenten (Haruo Remeliik wurde 1985 ermordet; Lazarus Salii beging 1988 Suizid) wurde Palau am 1. Oktober 1994 offiziell unabhĂ€ngig. Zuvor hatte die Regierung auf Druck der USA einen Assoziierungsvertrag mit den USA unterzeichnet. Der Passus ĂŒber Palau als atomwaffenfreie Zone wurde aus der Verfassung gestrichen. Die USA blieben weiter fĂŒr die Verteidigung und AuĂenpolitik der Republik zustĂ€ndig. Als Gegenleistung verpflichteten sich die USA, in den folgenden 15 Jahren etwa 480 Millionen US-Dollar in die Wirtschaft der Inseln zu investieren. Im Dezember 1994 wurde Palau in die Vereinten Nationen aufgenommen.
Der damalige PrĂ€sident Johnson Toribiong gab am 10. Juni 2009 bekannt, dass Palau bereit sei, 17 Uiguren aus dem Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base aufzunehmen, deren Auslieferung China beantragt hatte. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer âhumanitĂ€ren Gesteâ. Ende 2009 wurden schlieĂlich sechs Uiguren von Palau aufgenommen.
Palau erkennt die Volksrepublik China offiziell nicht an, sondern unterhÀlt seit 1999 diplomatische Beziehungen zur Republik China (Taiwan).
Die Republik Palau ist eine nach amerikanischem Vorbild aufgebaute prĂ€sidiale Republik und ist in 16 Verwaltungseinheiten (âStaatenâ) aufgeteilt.
Die Legislative der Republik Palau bildet das Parlament, das Olbiil Era Kelulau (OEK) genannt wird, was âHaus der besprochenen Entscheidungenâ bedeutet. Es ist ein Zweikammerparlament und wird vom Volk jeweils fĂŒr vier Jahre direkt gewĂ€hlt. Das ReprĂ€sentantenhaus besteht aus sechzehn Delegierten, je einem fĂŒr jede Verwaltungseinheit Palaus, der Senat hingegen setzt sich aus neun Senatoren zusammen, die entsprechend der Bevölkerungszahl der einzelnen Mitgliedstaaten gewĂ€hlt werden.
Die Judikative besteht derzeit aus einem erstinstanzlichen Gericht, einem Berufungsgericht (National Court) und einem Obersten Gerichtshof (Supreme Court), der auch als Revisionsinstanz und Verfassungsgericht fungiert.
Von palauischen Gerichten werden bei GrundstĂŒcks- und Stammesstreitigkeiten als einzige authentische Quelle die sogenannten âKrĂ€merâ-BĂ€nde der Hamburger SĂŒdseeexpedition (1908â1910) des deutschen Marinearztes, Anthropologen und Ethnologen Augustin KrĂ€mer (1864â1941) noch heute anerkannt. Die in fĂŒnf BĂ€nden enthaltenen Aufzeichnungen sind mangels eigener oder anderer schriftlicher Aufzeichnungen das kodifizierte GedĂ€chtnis der durch moderne Lebensart bedrohten palauischen Kultur und IdentitĂ€t. Das AuswĂ€rtige Amt förderte eine englische Ăbersetzung dieser Aufzeichnungen (KrĂ€mer Translation Project) unter Beteiligung des Etpison Museum und des Belau National Museum, der deutsche Botschafter (auf den Philippinen, der die diplomatischen Kontakte wahrnimmt) ĂŒberreichte die ersten BĂ€nde im Mai 2014 an den PrĂ€sidenten.
Die Exekutive der Republik Palau besteht aus einem PrĂ€sidenten, einem VizeprĂ€sidenten und dem 16-köpfigen HĂ€uptlingsrat. Diese haben zur UnterstĂŒtzung in ihren Aufgaben die Verwaltungsminister. Der HĂ€uptlingsrat wird aus den HĂ€uptlingen der sechzehn Verwaltungseinheiten gebildet. Dieses Gremium berĂ€t den PrĂ€sidenten ĂŒber das Brauchtum im Zusammenhang mit der Verfassung und den Gesetzen. Die HĂ€uptlinge von Eoueldaob (Koror) und Babeldaob (Melekeok) haben dabei eine traditionell hervorgehobene Position.
Der PrĂ€sident wird fĂŒr eine Amtsdauer von vier Jahren gewĂ€hlt, nach zwei Amtszeiten in Folge muss ein Amtsinhaber vor einer erneuten Kandidatur fĂŒr eine Wahlperiode pausieren. In der Wahlperiode von 2017 bis 2021 war Tommy Remengesau der PrĂ€sident von Palau, es war bereits seine vierte Amtszeit. Seit 2021 hat Surangel Whipps Jr. das Amt inne.
Siehe auch: Liste der PrÀsidenten von Palau
Seit dem 7. Oktober 2006 ist die Hauptstadt Ngerulmud. Davor war Koror, die gröĂte Stadt des Landes, seit der UnabhĂ€ngigkeit 1994 Hauptstadt. Die Umlegung geschah im Hinblick auf eine bessere Verteilung der politischen Macht in den einzelnen Staaten.
Palau ist in 16 administrative âStaatenâ (d. h. Verwaltungseinheiten) unterteilt:
(Die grĂŒnen und roten Pfeile zeigen eine Zu- oder Abnahme der Bevölkerung gegenĂŒber dem Zensus von 2015 an)
Der Staatshaushalt umfasste 2008 Ausgaben von 99,5 Mio. US-Dollar, dem standen Einnahmen von 114,8 Mio. US-Dollar gegenĂŒber. Daraus ergibt sich ein HaushaltsĂŒberschuss in Höhe von 9,3 % des BIP.
Die Staatsverschuldung betrug 2004 ca. 18 Mio. (2006: 38 Mio.) US-Dollar oder ca. 13Â % des BIP.
2020 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:
Viele Inseln stehen unter Naturschutz, der eine Bebauung und auf manchen Inseln schon das Betreten untersagt. Im September 2003 unterzeichnete der damalige PrÀsident Tommy E. Remengesau Jr. ein Gesetz zum Schutz der Haie in den GewÀssern um Palau und schuf damit das erste Haischutzgebiet der Welt.
Aufgrund der prekĂ€ren Lage Palaus mit nur wenigen Metern ĂŒber dem Meeresspiegel forderte dessen PrĂ€sident Johnson Toribiong am 22. September 2011 in der UN-Vollversammlung dazu auf, dass diese ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag zu der Frage der Verantwortlichkeit der Staaten fĂŒr die Folgen des andauernden Klimawandels einholen möge. Ein Jahr spĂ€ter wurde darĂŒber diskutiert, ob die Vollversammlung das tun solle, und es sprach vieles dafĂŒr, dass die Initiative Palaus Erfolg haben könnte. Palau ist Mitglied im Climate Vulnerable Forum, ein Forum von LĂ€ndern, die besonders vom Klimawandel betroffen sind.
Das Bruttoinlandsprodukt betrĂ€gt ĂŒber 178,4 Mio. US-Dollar, pro Kopf sind es 8.941 US-Dollar. Mit Auslandshilfe ĂŒber 200 Mio. US-Dollar, pro Kopf sind es 10.000 US-Dollar. Daran ist das Gewerbe mit 21 %, die öffentliche Verwaltung mit 20 %, BautĂ€tigkeit mit 15 %, Hotels und Restaurants mit 10 % und der Finanzsektor sowie Transport und Kommunikation mit 8 % beteiligt. (Stand 2009)
Die Inflationsrate von Palau betrÀgt nach Angaben der Weltbank im Jahr 2010 2 %. Die Haushaltseinnahmen betrugen nach SchÀtzung 2012 etwa 193 Mio. US-Dollar, die Haushaltsausgaben 167,3 Mio. US-Dollar.
Der wirtschaftlich dominierende Einfluss stammt von AuslandsĂŒberweisungen von Palauern, die in den Vereinigten Staaten arbeiten. In die USA einzuwandern und dort zu arbeiten, ist fĂŒr StaatsbĂŒrger von Palau sehr einfach. Unternehmen, wie etwa Tourismusbetriebe, werden oft von japanischen und amerikanischen Investoren gelenkt. Palau besitzt einen hohen Bevölkerungsanteil von Filipinos, die vor allem im Tourismus arbeiten. Praktisch alle Kraftfahrzeuge werden aus Japan als Gebrauchtwagen importiert. Die Wirtschaft ist in Koror konzentriert â der Standort der neuen Hauptstadt Ngerulmud spielt (Stand 2008) praktisch keine Rolle.
Im Jahr 2005 waren auf Palau insgesamt 11.671 Menschen erwerbstÀtig, 426 Menschen waren ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2015 bei nur 1,5 %.
Im Jahr 2015 wies Palau mit 9,38 % das zweithöchste Wirtschaftswachstum der Welt nach Ăthiopien auf.
Die Landwirtschaft ist die hĂ€ufigste Wirtschaftsform auf Palau und dient hauptsĂ€chlich der Selbstversorgung; wichtigste Anbauprodukte sind Maniok, Kopra, Bananen, SĂŒĂkartoffeln und Kokospalmen.
Die Fischereiwirtschaft ist von groĂer Bedeutung fĂŒr die Wirtschaft von Palau und eine wichtige Einkommensquelle. Mit Stand 2007 gibt es drei groĂe Fischereiunternehmen in Palau. Im Jahr 2007 wurden 1003 Tonnen Fisch gefangen, 461 Tonnen importiert, 332 Tonnen exportiert. Mit 460 BeschĂ€ftigten machte die Fischereiwirtschaft 24,1 Millionen US-Dollar Umsatz. Probleme der Fischereiwirtschaft sind Fischwanderungen, Hurrikane und Ăberfischung.
Das Exportvolumen betrĂ€gt ca. 5,9 Mio. US-Dollar (Stand 2004). Die wichtigsten Handelspartner sind die USA, Japan, Singapur, Taiwan und Korea. Die wichtigsten ExportgĂŒter sind Thunfisch, Kopra, Schalentiere, Kleidung, Handwerkskunst und KokosnĂŒsse.
Das Importvolumen betrĂ€gt ca. 129,5 Mio. US-Dollar (Stand 2008). Die wichtigsten Handelspartner sind die USA, Guam, Japan, Singapur, Taiwan und Korea. Die wichtigsten ImportgĂŒter sind Maschinen, Ăl, Tabak, Tiere, Metall sowie Lebensmittel und Spirituosen.
Der internationale Flughafen verfĂŒgt ĂŒber Verbindungen mit Asiana Airlines nach Seoul und Osaka, mit Korean Air nach Seoul, mit China Airlines nach Taipeh sowie saisonale CharterflĂŒge mit Japan Airlines nach Tokio und Nagoya. Zudem ist Koror an das Drehkreuz von United Airlines in Guam angebunden, wodurch Verbindungen in die Region nach Manila und Yap sowie interkontinental nach Nordamerika und Europa bestehen. Die Republik Palau besitzt keine eigene Fluggesellschaft. Flugverbindungen zwischen den gröĂeren Inseln Palaus fĂŒhren private Charterorganisationen mit kleinen Maschinen durch.
Der Schiffsverkehr und FÀhrverbindungen sind unerlÀsslich. Auf den Inseln sind in kleinen Teilen das Auto, das Mofa und der Ochsenkarren die Hauptverkehrsmittel. Der einzige Hafen des Landes befindet sich auf Malakal.
Der Tourismus auf Palau ist nach den Einnahmen aus der Fischerei die zweitwichtigste Einnahmequelle. Palau war eines der ersten LĂ€nder weltweit, die mit Aufkommen der COVID-19-Pandemie die Landesgrenzen schlossen. Das fĂŒhrte einerseits dazu, dass Palau sehr lange Zeit keine Corona-FĂ€lle im eigenen Land verzeichnete, aber auch zu einem massiven Einbruch der Touristenzahlen. Von den ursprĂŒnglich ca. 100.000 (Stand 2011) Touristen pro Jahr haben sich die Zahlen im Jahr 2023 erst wieder auf ca. 41.200 Touristen erholt. Die meisten GĂ€ste kommen aus den USA, Japan, SĂŒdkorea, Taiwan und den Philippinen. Es gibt zwei Strandresorts, mehrere Hotels und Resorts sowie kleinere Bungalow- und Apartmentanlagen in Koror und auf anderen Inseln. Der Tauchsport und Schnorcheln wird hĂ€ufig von Touristen als Sportmöglichkeit in Palau genutzt. Das Tauchmagazin Forbes Traveller wĂ€hlte 2007 die Blue Corner in Palau zum âbesten Tauchgebiet der Weltâ. Wegen der Strömungen vor allem am AuĂenriff verlangt das Tauchen in Palau aber fortgeschrittene TauchfĂ€higkeiten.
In Koror gibt es eine weiterfĂŒhrende Schule, an der ein College-Abschluss nach US-amerikanischem Muster erworben werden kann. Eine darĂŒber hinausgehende Ausbildung bedingt das Verlassen des Landes, zumeist in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo Einwohner Palaus uneingeschrĂ€nkte Niederlassungsfreiheit genieĂen.
Es besteht eine starke Identifikation mit der althergebrachten Kultur, auffĂ€llig ist eine enge Verbindung des Menschen mit dem Meer. Bis ins spĂ€te 19. Jahrhundert gab es keine geschriebene Sprache, sodass Geschichten, Legenden und Wissen mĂŒndlich mit Hilfe von kunstvoll geschnitzten Storyboards weitergegeben wurden. Heute wird dieser Brauch noch praktiziert, indem am Ende eines Tages am Feuer Geschichte und Geschichten erzĂ€hlt werden. Die Frauen besitzen in der matrilinear geprĂ€gten, traditionellen Gesellschaft eine starke Stellung.
Bis ins 20. Jahrhundert waren Tatauierungen in Palau zentraler Bestandteil von Kultur und Gesellschaft sowie Indikator fĂŒr Stand und Reichtum des TrĂ€gers.
Palau wurde in Deutschland durch die Bilder Max Pechsteins bekannt, die dieser besonders in KunstportrĂ€ts nach seiner SĂŒdseereise 1913/14 darstellte.