Die Oblast Schytomyr (ukrainisch Житомирська область Žytómyrs’ka óblast’) ist eine Verwaltungseinheit im Norden der Ukraine. Sie hat 1.195.495 Einwohner (Anfang 2021; de facto).
Die Oblast umfasst einen Teil der historischen Landschaft Wolhynien. Im Osten grenzt die Oblast an den Großraum Kiew, im Norden an Belarus mit der Homelskaja Woblasz und deren Rajonen Rajon Leltschyzy, Jelsk sowie Naroulja. Im Westen der Oblast liegen die Oblaste Riwne und Chmelnyzkyj, im Süden die Oblast Winnyzja und im Osten die Oblast Kiew. Sie ist von der Größe ihrer Fläche her gesehen die fünftgrößte Oblast der Ukraine.
Durch die Oblast verlaufen die wichtigsten Verkehrsverbindungen von der Ukraine nach Belarus, Polen und nach Deutschland sowie der Fluss Slutsch. Die Bevölkerung lebt zu 56 % in städtischen Gebieten und besteht zu 90,3 % aus Ukrainern.
Folgende Kfz-Kennzeichen sind in der Oblast üblich: AM, KM.
Die größten Flüsse sind der Slutsch (ukr. Случ), der Usch (ukr. Уж), der Teteriw und der Ubort.
Der Slutsch mit einer Länge von 451 km durchfließt noch zwei weitere Oblaste und mündet dann in die Horyn. Der Usch und Teteriw münden beide kurz vor Kiew in den Dnipro.
Die Oblast Schytomyr entstand am 22. September 1937 aus Teilen der Oblast Kiew und der Oblast Winnyzja.
Hauptstadt ist Schytomyr, weitere wichtige Städte sind Swjahel und Korosten.
Die Oblast Schytomyr ist verwaltungstechnisch in 4 Rajone unterteilt; bis zur großen Rajonsreform am 18. Juli 2020 war sie in 23 Rajone sowie 5 direkt der Oblastverwaltung unterstehende (rajonfreie) Städte unterteilt. Dies waren die Städte Berdytschiw, Korosten, Malyn, Swjahel sowie das namensgebende Verwaltungszentrum der Oblast, die Stadt Schytomyr.
Bis 2020 gab es folgende Rajonsaufteilung:
Seit der Gründung der Oblast 1937 es mit Ausnahme der Zeitspanne zwischen 1959 und 1970 einen steten Bevölkerungsrückgang. Von der Jahrtausendwende bis 2021 verlor die Oblast rund 227.000 Bewohner oder 15,95 % der Bevölkerung.
Die Ukrainer stellen in allen Orten eine deutliche Bevölkerungsmehrheit. Russische Minderheiten leben fast gänzlich in den Städten und wenigen städtischen Vororten.
Mehr als 90 % der Bevölkerung geben Ukrainisch als Muttersprache an. In den Städten und wenigen städtischen Vororten ist der Anteil der Menschen, die Russisch sprechen, am höchsten. Bei der Volkszählung 2001 gaben 1.292.386 Personen Ukrainisch und 91.317 Personen Russisch als Muttersprache an. Kleinere (verstreut lebende) Sprachminderheiten benutzen Belarussisch, Polnisch, Moldauisch, Romani oder Armenisch. Die Übermacht des Ukrainischen zeigt die starke Ukrainisierung der Minderheiten. Die Mehrheit der Polen, Tschechen und Deutschen in der Oblast geben Ukrainisch als Muttersprache an. Fast alle Minderheiten sind sprachlich ukrainisiert oder russifiziert. Und sogar 18,6 % der Russen geben Ukrainisch als Muttersprache an.