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Karte Karte: Kanton St. Gallen

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Region Informationen Kanton: St. Gallen

Informationen:
Wikipedia.

Die Stadt St. Gallen (Eigenschreibweise St.Gallen, schweizerdeutsch Sanggale [saƋˈkalə], italienisch San Gallo, französisch Saint-Gall, rĂ€toromanisch ) ist eine politische Gemeinde und der namensgebende Hauptort des Ostschweizer Kantons St. Gallen. Im November 2024 zĂ€hlte die Stadt 83'617 Einwohner und 2018 mehr als 165'000 Personen in der Agglomeration. Mit rund 700 mÂ ĂŒ. M. ist sie eine der höher gelegenen StĂ€dte der Schweiz. St. Gallen liegt an der Steinach, einem Fluss, der in den Bodensee mĂŒndet, und wird seit der Stadterweiterung 1918 auch vom Sittertobel geteilt. Die UrsprĂŒnge der Stadt St. Gallen gehen bis ins 7. Jahrhundert zurĂŒck. Sie entstand als Siedlung um das etwa 720 auf dem Gebiet einer Einsiedelei gegrĂŒndete Kloster St. Gallen und wuchs im 10. Jahrhundert zu einer Stadt heran; 1180 wurde sie Reichsstadt.

Heute fungiert St. Gallen als das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Ostschweiz, die Stadt gilt als Ostschweizer Metropole. Sie liegt an den Eisenbahn-Hauptverkehrsachsen (MĂŒnchen–)St. Margrethen–Rorschach–St. Gallen–Winterthur–ZĂŒrich und (Konstanz–)Romanshorn–St. Gallen–Rapperswil–Luzern und gilt als Tor ins Appenzellerland. Touristisch interessant ist die Stadt aufgrund der Stiftskirche und der Stiftsbibliothek, die von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. St. Gallen ist auch fĂŒr seine Stickereien bekannt. Zu sehen sind diese heute im Textilmuseum St. Gallen, das sich der Geschichte der Ostschweizer Textilindustrie widmet. Ausser den höchsten kantonalen Behörden haben auch die UniversitĂ€t St. Gallen und das Bundesverwaltungsgericht (BVGer) ihren Sitz in der Stadt.

Name

Der Stadtname stammt von dem Wandermönch Gallus, weswegen die Stadt auch Gallusstadt genannt wird.

Die Stadtverwaltung selbst schreibt den Namen ohne Leerschlag nach dem «St.», nach den Rechtschreibregeln richtig ist ein Abstand zwischen «St.» und «Gallen» mittels Leerschlag oder typographisch korrekter mit einem Achtelgeviert.

Geografie

St. Gallen besteht neben der alten Stadtgemeinde (bis 1798 freie Reichsstadt und Republik St. Gallen) und dem einstigen Klosterbezirk des FĂŒrstabts aus den ursprĂŒnglichen Dörfern und Weilern Bruggen, Hafnersberg, Heiligkreuz, KrĂ€zern, Krontal, Lachen, Neudorf, Notkersegg, RiethĂŒsli, Rotmonten, St. Fiden, St. Georgen, Sittertal, Tablat und Winkeln. Diese Weiler und Dörfer gehörten frĂŒher zu den damals selbstĂ€ndigen Gemeinden Straubenzell und Tablat und wurden 1918 in die Stadt eingemeindet (→ Stadtverschmelzung).

Der Hauptteil der Stadtsiedlung liegt in einem weiten Tal zwischen zwei parallel verlaufenden HĂŒgeln, dem Rosenberg mit Rotmonten im Norden und dem Freudenberg im SĂŒden. Das Tal liegt auf einer SĂŒdwest-Nordost-Achse, dennoch wird umgangssprachlich von einer West-Ost-Achse gesprochen. Das Tal ist im SĂŒdwesten durch die tief eingeschnittene Sitterschlucht begrenzt, im Nordosten fliesst die Steinach aus der Stadt in Richtung Bodensee. Das historische Stadtzentrum liegt am Oberlauf der Steinach, wo Gallus seine Klause baute. Ausser im Quartier St. Georgen, in der MĂŒlenenschlucht und ganz im Nordosten der Stadt ist vom GewĂ€sser allerdings nichts mehr zu sehen, weil es in einem unterirdischen Kanal bis an den Stadtrand geleitet wird. Der Irabach fliesst von RiethĂŒsli her mitten durch das Stadtzentrum, wurde aber schon seit 1880 auf keiner Karte mehr verzeichnet, weil er eingedolt wurde. Noch 1904 hatte sein Hochwasser den Bahnhof unter Wasser gesetzt. Sein natĂŒrlicher Verlauf war nach dem Stadtbrand von 1418 verĂ€ndert worden; er war mit einer Bifurkation versehen worden, wobei ein Teil des Wassers beim BrĂŒhltor in den Burggraben umgeleitet wurde und von dort in die Steinach, wĂ€hrend der SchwĂ€rzebach nach Nordosten fĂŒhrte.

Vom Freudenberg, der mit den Drei Weieren ein Naherholungsgebiet anbietet, kann man bei gĂŒnstiger Sicht einen grossen Teil des Bodensees, den Thurgau sowie den SĂŒden Deutschlands sehen.

Das Stadtgebiet umfasst ausserhalb der SiedlungsflĂ€chen einen weiten Teil der umliegenden HĂŒgellandschaft. Westlich des Sittertobels liegt Winkeln auf der Wasserscheide zwischen dem Einzugsgebiet der Sitter und jenem der Glatt. Im Ortszentrum von Winkeln liegt der Bildweier und unterhalb von Sturzenegg der GĂŒbsensee, der als Staubecken fĂŒr das Kraftwerk Kubel entstand. Nördlich von Winkeln folgt die Stadtgrenze dem Wisenbach bis an die Sitter. Im Nordwesten verlĂ€uft die Grenze unter dem steilen Berghang mit dem Sitterwald und dem HĂ€tterenwald ĂŒber vier Kilometer im Flussbett der Sitter bis zum Weiler JoosrĂŒti. Im Norden ĂŒberquert die Stadtgrenze den HĂŒgelzug vom Chatzenstrebel bis zum Wildpark Peter und Paul und hinunter in das Galgentobel an der Steinach und von da aus ĂŒber den HĂŒgel Höchst bis in das Goldachtobel unterhalb des Weilers Paradies. Der steile westliche Hang des Goldach- und des Martinstobels unterhalb der Burgstelle Rappenstein liegt auf Stadtgebiet. Bei Neudorf fĂŒhrt die Martinsbrugg ĂŒber die enge Schlucht. Im Osten begrenzt der Bernhardsbach das Stadtgebiet von der Vögelinsegg bis hinunter zur Goldach. Im SĂŒden gehört der nördliche Berghang unterhalb des Höhenzuges, der sich von der Vögelinsegg ĂŒber den Horst bis zur Kunzenegg hinzieht, mit den QuellbĂ€chen der Steinach zu St. Gallen. Im Weiertal östlich von St. Georgen liegt der kĂŒnstlich angelegte Wenigerweiher. Von der Kunzenegg aus folgt die Stadt- und Kantonsgrenze dem fĂŒnf Kilometer langen Lauf des Wattbachs bis zu dessen MĂŒndung in die Sitter bei Zweibruggen und in der NĂ€he der HaggenbrĂŒcke.

Wegen der speziellen Topografie der Stadt wird St. Gallen auch die Stadt der «Tausend Treppen» genannt, seit 2020 auch als «StĂ€gestadt» bezeichnet, da viele Treppen den Freuden- als auch Rosenberg hinauf fĂŒhren. Die Stadt wird auch mit «Die Stadt im GrĂŒnen Ring» bezeichnet, da auf den HĂŒgeln vor der Stadt noch heute ausgedehnte WaldflĂ€chen als Naherholungsgebiete dienen. Der höchste Punkt der Stadt liegt auf 1074 mÂ ĂŒ. M. an der SĂŒdostgrenze der Stadt (westlich von Speicher), der tiefste Punkt mit 496 mÂ ĂŒ. M. im Goldachtobel.

Fast ein Drittel der FlÀche der Stadt St. Gallen wird landwirtschaftlich genutzt.

Geologie

St. Gallen befindet sich im Gebiet der flachen mittellÀndischen Molasse. Grosse Teile der Stadt befinden sich auf unstabilem Torfboden mit grossem Grundwasseranteil. Viele GebÀude in der Innenstadt (darunter der Bahnhof und die Hauptpost) wurden deshalb auf PfÀhlen aus Eichenholz gebaut.

Die HĂŒgelketten sĂŒdwestlich der Stadt gehören zu den AuslĂ€ufern des Alpsteins. Die sogenannte aufgerichtete Molasse ist durch deutliche BergkĂ€mme charakterisiert. Die HĂŒgel in Richtung Nordosten gehören jedoch zum Bodenseebecken. Sie bilden als flachliegende Molasse HochflĂ€chen aus. Wo hartes Gestein freiliegt (etwa im Sittertobel), besteht dieses vorwiegend aus Nagelfluh, Sandstein oder Mergel.

Klima

St. Gallen liegt in der gemĂ€ssigten Klimazone mit vorherrschend wechselhaftem Westwindwetter. Da die HĂŒgel der Stadt die ersten Erhebungen fĂŒr Wolkenformationen aus West bis Nordost sind, kommt es oft zu tagelangem Stauregen oder Schneefall. Die Wolken stauen besonders im Alpsteingebirge, und es kommt zu Niederschlag. Bei Nord- oder Nordostwind herrscht in der Gallusstadt Bisenlage, es wird also sehr kalt. Dies ist meist mit Hochnebel verbunden, da sich die kalten, feuchten Luftmassen am Boden festsetzen, wĂ€hrend in höheren Regionen schönes Wetter herrscht (→ Temperaturinversion). Die grosse Wassermasse des Bodensees unterstĂŒtzt noch zusĂ€tzlich die Bildung von Nebel, besonders im Herbst und Winter (→ Bodenseeklima).

Im Sommer prĂ€gen hĂ€ufige und langanhaltende NiederschlĂ€ge das Wetter, insbesondere auch starke Abendgewitter. Bei Hochnebellage, die besonders im Herbst oft vorkommt, kann die Stadt mehr oder weniger betroffen sein. Aufgrund ihrer hohen Lage gibt es Tage, an denen sie gerade oberhalb der Nebelschicht zu liegen kommt (zumindest die höheren Lagen), an anderen Tagen löst sich diese im Laufe des Tages auf, manchmal bleibt es auch tagelang grau. Bei SĂŒdföhn ist es hingegen sonnig und warm. Mit FöhnunterstĂŒtzung kann die Temperatur 10 °C und mehr in wenigen Stunden steigen, obwohl die Stadt nicht im Haupteinflussgebiet des SĂŒdwindes liegt. Im Winter fĂ€llt der Niederschlag als Schnee, der in Schattenlagen bis in den April hinein liegen bleiben kann.

Die Jahresmitteltemperatur fĂŒr die Normalperiode 1991–2020 betrĂ€gt 8,7 °C, wobei im Januar mit 0,2 °C die kĂ€ltesten und im Juli mit 17,5 °C die wĂ€rmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 88 Frosttage und 31 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 21, wĂ€hrend normalerweise 1 bis 2 Hitzetage zu verzeichnen sind. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge betrĂ€gt 1433 mm, wobei der grösste Teil im Sommer fĂ€llt. Die Wetterstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Höhe von 776 mÂ ĂŒ. M. in der NĂ€he des Notkerseggs. Vor allem bei Inversionslagen oder Hochnebel ist es im rund 100 m tieferen Stadtkessel kĂŒhler und/oder feuchter.

Stadtgliederung

Die Stadt teilt sich heute in drei Stadtkreise (West, Centrum sowie Ost) auf, welche wiederum in Quartiergruppen und Quartiere unterteilt sind. Die Kreise gehen auf die Stadtverschmelzung von 1918 zurĂŒck. Der Kreis West umfasst zum grössten Teil das Gebiet der frĂŒheren Gemeinde Straubenzell, der Kreis Centrum das der einstigen Stadt St. Gallen und der Kreis Ost das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Tablat. Ausnahmen sind St. Georgen, das zum grössten Teil zur Gemeinde Tablat gehört hatte, und die westlichen Teile des RiethĂŒsli, die Teil von Straubenzell waren; diese Gebiete wurden dem Kreis Centrum zugeschlagen. Die Kreise wurden zum ersten Mal 1966 in 31 statistische Quartiere aufgeteilt. 1996 wurde eine Zwischenebene eingefĂŒhrt und die statistischen Quartiere in 14 Quartiergruppen zusammengefasst. Diese Einteilung wird im Statistikportal der Stadt St. Gallen fĂŒr Auswertungen zur GebĂ€ude- und Wohnungsstatistik (GWS) sowie zur Bevölkerungsstatistik herangezogen.

Die statistischen Quartiere und Quartiergruppen entsprechen mitunter nicht der Wahrnehmung der Bewohner, da manche Gebiete (wie der Schoren in Quartiergruppe Lachen, Dreilinden in Quartiergruppe SĂŒdostquartier) einer topografisch oder verkehrstechnisch davon getrennten Quartiergruppe zugeschlagen werden. Diese Differenz kommt in der Umgrenzung der 18 von den St. Galler Quartiervereinen vertretenen Quartiere zum Ausdruck, die in einer Publikation des Amtes fĂŒr Gesellschaftsfragen der Stadt St. Gallen vorgestellt werden und die fĂŒr die Bewohner im tĂ€glichen Leben relevanten Quartiergrenzen reprĂ€sentieren. Die Quartiere verfĂŒgen ĂŒber keinerlei politischen Rechte.

Folgende Gemeinden grenzen an das Gebiet der Stadt St. Gallen: Gossau im Westen, Gaiserwald und Wittenbach im Norden, im Osten Mörschwil, Untereggen und Eggersriet. Im SĂŒden grenzt die Stadt an den Kanton Appenzell Ausserrhoden mit den Gemeinden Herisau, Stein, Teufen und Speicher.

Geschichte

Die GrĂŒndungslegende um den Heiligen Gallus wird ins Jahr 612 nach Christus datiert. Die GrĂŒndung der Abtei St. Gallen ist fĂŒr das Jahr 719 durch Otmar nachgewiesen. Auch zur Umbettung des vom benachbarten Bischof verurteilten Otmars gibt es eine weitere Legende. 1180 wurde St. Gallen zur Reichsstadt des Heiligen Römischen Reichs. 1291 gewĂ€hrte Abt Wilhelm von Montfort den Burgern der Stadt die in einer «Handfeste» niedergelegten Rechte. 1319 wurde mit den StĂ€dten Lindau und Überlingen ein Bund gegrĂŒndet, der im Verlauf der folgenden Jahrhunderte in die Bodenseeregion hinein ausgeweitet wurde. 1349 brach in der Stadt die Pest aus. Die Appenzeller und die Schwyzer schlossen 1403 ein Landrecht, um den Freiheitskampf gegen den FĂŒrstabt zu fĂŒhren. Erst König Ruprecht erklĂ€rte den Bodensee-Bund fĂŒr aufgelöst. Am 23. Juni 1454 schworen die St. Galler den Beitritt zur Eidgenossenschaft, wofĂŒr sie dem Abt 1457 eine Ablöse bezahlen mussten.

Die von der Stadt angenommene Reformation fĂŒhrte zu einem langjĂ€hrigen Streit zwischen BĂŒrgerschaft/Stadt und dem FĂŒrstabt im Klosterhof, dem das ganze, nun katholische Umland gehörte. Beigelegt wurde dieser Streit erst nach der GrĂŒndung des Kantons; noch im 19. Jahrhundert gab es tiefe konfessionelle GrĂ€ben zwischen der Stadt und den Vorortgemeinden.

Im DreissigjĂ€hrigen Krieg kam es 1629 und 1635 zu einer erneuten Pestseuche. Ihr erlagen 2420 bzw. 1000 Personen, also ĂŒber ein FĂŒnftel der Stadtbevölkerung.

Zwischen dem WestfĂ€lischen Frieden 1648 bis zum Franzoseneinfall 1798 war die Stadt St. Gallen Freie Stadt im Heiligen Römischen Reich. 1798 brachte die Helvetik der Schweiz neue Kantonsaufteilungen. Die Gebiete der FĂŒrstabtei, der Stadt St. Gallen und auch Appenzells wurden zum Kanton SĂ€ntis zusammengefasst, 1803 wurde der Ringkanton St. Gallen gebildet. Der Abt war mit einem grossen Teil des klösterlichen Vermögens nach Wien geflohen. Der danach fĂŒr 113 Kirchgemeinden gebildete Katholische Konfessionsteil des Kantons St. Gallen war 1847 als Organisation aller Katholiken des Kantons gegrĂŒndet worden und ĂŒbernahm das Eigentum am KlostergebĂ€ude und an den religiösen GegenstĂ€nden des Klosters. Der Katholische Konfessionsteil ist bis heute z. B. fĂŒr die Finanzierung der Geistlichen im Kanton und fĂŒr die Oberaufsicht ĂŒber die Katholische Sekundarschule zustĂ€ndig.

Der wirtschaftliche Aufschwung der Stadt St. Gallen begann bereits in der Reformationszeit mit dem Aufschwung der Ostschweizer Textilindustrie. Um das Jahr 1800 wurde in St. Gallen eine der ersten mechanischen Spinnereien der Schweiz errichtet. Um 1810 und nach 1922 kam es zu grossen Krisen in der Textilindustrie. 1816 war als Folge einer Textilkrise eine Hungersnot ausgebrochen, welche circa zweitausend Opfer forderte. Nach den 1930er-Jahren und der Weltwirtschaftskrise, welche die St. Galler Stickerei hart traf, wanderten 13'000 Einwohner ab.

1852 beschlossen Stadt und Kanton die Mitfinanzierung der vier Jahre spĂ€ter fertiggestellten Eisenbahnlinie von ZĂŒrich ĂŒber Wil nach St. Gallen und weiter nach Rorschach. 1897 wurde die elektrische Trambahn eingeweiht. Neben der St. Galler Spitze trugen Banken und Versicherungen zum weiteren Aufschwung bei. Heute bildet St. Gallen das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Ostschweiz und des Alpenrheins. Eine Besonderheit aus der Geschichte sind die drei bis heute existierenden BĂŒrgerrechte: St. Gallen, Tablat SG und Straubenzell.

2015 wurde St. Gallen der Ehrentitel «Reformationsstadt Europas» durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.

Bevölkerung

Nach kommunaler Angabe leben in der Stadt 81‘615 Einwohner (Stand Dezember 2022). Im Januar 2022 besassen 23'685 der in St. Gallen gemeldeten Einwohner der stĂ€ndigen Wohnbevölkerung kein Schweizer BĂŒrgerrecht. Die grösste Einwandergruppe kommt aus Deutschland, gefolgt von Personen aus Serbien und Montenegro sowie Italien. Per 31. Dezember 2011 belief sich der AuslĂ€nderanteil auf 28,3 Prozent.

In der Agglomeration St. Gallen leben gegenwÀrtig etwas mehr als 165'000 Personen, wenn man zu ihr auch die Nachbargemeinden Gossau und Herisau im Westen und die Stadt Rorschach im Osten zÀhlt.

Sprachen

Die Amts- und Verkehrssprache Deutsch, welche im alltĂ€glichen Umgang ĂŒberwiegend als St. Galler Deutsch gesprochen wird, benĂŒtzen gemĂ€ss Strukturerhebung der eidgenössischen VolkszĂ€hlung aus dem Jahr 2014 85,0 % der Einwohner als Hauptsprache. Daneben sind Albanisch (5,0 %), Englisch (4,5 %) und Italienisch (4,0 %) die am weitesten verbreiteten Hauptsprachen.

Religionen, Konfessionen

Seit der Reformation unter Vadian war die Stadt St. Gallen eine protestantische Stadt, wogegen das gesamte, der FĂŒrstabtei unterstehende Umland katholisch blieb. Im Jahr 1918 wurden jedoch die katholischen Vororte Tablat und Straubenzell eingemeindet. Bis etwa 1950 blieben die Anteile der Römisch-Katholischen und der Evangelisch-Reformierten praktisch konstant bei je knapp 50 %. Danach fiel der Anteil der Reformierten bis auf 27 % im Jahr 2000 und 21,9 % im Jahr 2012, wĂ€hrend der Anteil der Katholiken mit 44 % im Jahr 2000 und 38,4 % im Jahr 2012 weniger stark zurĂŒckging. Andererseits stieg der Anteil der Konfessionslosen von 9,9 % im Jahr 2000 auf 21,0 % im Jahr 2012. Überdies gehörten 2012 von den ĂŒber 15-JĂ€hrigen 8,1 % anderen christlichen Gemeinschaften und 8,0 % islamischen Gemeinschaften an. Auch das syrische Christentum ist in St. Gallen vertreten. Durch den Zuzug von Syrisch-Surayt sprechenden Assyrern (AramĂ€ern oder ChaldĂ€ern) aus dem mesopotamischen Raum gibt es heute lebendige Gemeinden von Ostkirchen, wobei die meisten St. Galler mit assyrischen Wurzeln der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien angehören. St. Gallen ist einer der zehn Schweizer Orte, die 2017 vom Evangelischen Kirchenbund das Etikett «Reformationsstadt» verliehen bekommen haben.

Soziales

Ende Dezember 2024 waren laut der Fachstelle fĂŒr Statistik 1'082 Personen in der Stadt St. Gallen als arbeitslos gemeldet. Im Jahresdurchschnitt waren 981 Personen auf der Suche nach einer Stelle. Die Arbeitslosenquote betrug im Jahr 2024 durchschnittlich 2,4 %. Im Jahr 2023 bezogen 3'119 Personen Sozialhilfe.

Politik

→ siehe auch Abschnitt Politik im Artikel Wahlkreis St. Gallen

Stadtparlament

Die Legislative der Stadt ist das Stadtparlament, dessen 63 Mitglieder alle vier Jahre vom Volk gewÀhlt werden. Das Stadtparlament trifft sich monatlich zu öffentlichen Sitzungen im Waaghaus beim Marktplatz.

Stadtrat

Der aus fĂŒnf Mitgliedern bestehende Stadtrat bildet die Exekutive und wird ebenfalls fĂŒr jeweils vier Jahre vom Volk gewĂ€hlt. Die fĂŒnf Mitglieder des Stadtrates sind je fĂŒr eine Direktion zustĂ€ndig. Der StadtprĂ€sident ist gleichzeitig Mitglied des Stadtrats, wird aber separat gewĂ€hlt. St. Gallens Stadtrat ist mit folgenden Personen besetzt:

Thomas Scheitlin und Nino Cozzio stellten sich im November 2012 einer Gesamterneuerungswahl und wurden wiedergewĂ€hlt. Thomas Scheitlin wurde in seiner Funktion als StadtprĂ€sident bestĂ€tigt. Patrizia Adam (CVP) und der parteilose Markus Buschor kandidierten fĂŒr den Stadtrat und wurden im November 2012 vom St. Galler Stimmvolk gewĂ€hlt. Erstmals in der Geschichte St. Gallens wurde ein parteiloser Kandidat in den Stadtrat gewĂ€hlt. Die Wahl von Peter Jans erfolgte 2014; mit ihm ist die SP wieder im Stadtrat vertreten.

In der Gesamterneuerungswahl 2016 traten alle bisherigen Mitglieder wieder an, allerdings wurde Patrizia Adam nicht wiedergewĂ€hlt. In einer Stichwahl unterlag sie ihrer Konkurrentin Maria Pappa von der SP knapp. Als Grund fĂŒr die Abwahl Adams nach nur einer Amtsdauer wird die vom Stadtrat vorgenommene Departementszuordnung vermutet. Buschor ist studierter Architekt und hatte das Schuldepartement ĂŒbernommen, Adam als studierte Juristin das Baudepartement. Der Stadtrat entschied sich dennoch, die Departementszuteilung nach der Wahl nicht zu Ă€ndern.

Sonja LĂŒthi (glp) wurde im November 2017 als Ersatz fĂŒr den Mitte September verstorbenen Nino Cozzio (CVP) im zweiten Wahlgang gewĂ€hlt. Sie setzte sich in der Stichwahl gegen einen Kandidaten der CVP und einen der SD durch. Das erste Mal seit der Stadtverschmelzung von 1918 ist die CVP damit nicht mehr im Stadtrat vertreten. Im November 2020 wurde Maria Pappa als Nachfolgerin des zurĂŒckgetretenen Thomas Scheitlin zur ersten StadtprĂ€sidentin St. Gallens gewĂ€hlt. Ihre Amtszeit begann am 1. Januar 2021.

Nationale Wahlen

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die WĂ€hleranteile in der Stadt St. Gallen: SP 24,4 %, GrĂŒne 17,4 %, SVP 16,5 %, FDP 14,3 %, CVP 12,6 %, glp 10,9 %, EVP 1,7 %.

Verwaltung

Die Stadtverwaltung ist auf mehrere GebĂ€ude in der Stadt verteilt. Das markanteste ist das mit einer Glasfassade eingekleidete Hochhaus im OstflĂŒgel des Bahnhofs St. Gallen. Es wurde in den Jahren 2006/2007 fĂŒr 48 Millionen Franken umfassend renoviert und umgebaut.

Partnerschaften

Die Stadt fĂŒhrt keine explizit bekannten StĂ€dtepartnerschaften, ist jedoch als Kantonshauptstadt ĂŒber die verschiedenen internationalen Partnerschaften des Kantons mit verschiedenen Regionen in Ost- und Mitteleuropa sowie in Norditalien und deren StĂ€dten verbunden.

E-Government

Die Stadtverwaltung ermöglicht es den Einwohnern, mittels Online-Formularen Behördendienste von zuhause aus zu erledigen. Die Formulare werden direkt online ausgefĂŒllt und an die zustĂ€ndige Behörde ĂŒbermittelt. Zu den Formularen gehören unter anderem Gesuche fĂŒr Rammarbeiten des Amtes fĂŒr Baubewilligungen oder auch Mutationsmeldungen durch den Vermieter, welche direkt an das Einwohneramt ĂŒbermittelt werden. Die zugrunde liegende Formularlösung AFORMSOLUTION wurde vom österreichischen IT-Unternehmen aforms hergestellt.

Wappen

Wirtschaft und Infrastruktur

St. Gallen gilt als wirtschaftliches Zentrum der Ostschweiz. Einige Versicherungen, darunter die Helvetia Versicherungen oder die Sozialversicherungsanstalt St. Gallen, und von den national verbreiteten Banken die Raiffeisen Schweiz und die frĂŒhere Notenstein Privatbank haben hier ihren Sitz, dazu Regionalbanken wie die St.Galler Kantonalbank, die Acrevis Bank sowie die frĂŒhere Vadian Bank. Diese Unternehmen rekrutieren als Mitarbeitende oft AbgĂ€nger der UniversitĂ€t St. Gallen, die als eine der fĂŒhrenden Wirtschaftshochschulen Europas gilt und viele auslĂ€ndische Studenten und Dozierende anzieht.

2008 waren auf dem Stadtgebiet 4'789 Firmen gemeldet, die 53'729 VollzeitstellenĂ€quivalente beschĂ€ftigten. Fast die HĂ€lfte der Stellen entfiel dabei auf Mittel- und Grossbetriebe mit mehr als 50 Mitarbeitenden. Über 85 % der Betriebe in der Stadt sind im Dienstleistungssektor tĂ€tig – hauptsĂ€chlich im Handels- und Informatikbereich.

Die Textilindustrie mit der St. Galler Stickerei ist der historisch bedeutendste Industriezweig. Die St. Galler Stickerei hat zwar seit dem Ersten Weltkrieg an Bedeutung eingebĂŒsst, produziert aber immer noch ein wichtiges Exportprodukt.

Auch der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Gallusstadt. 2011 verbuchten die St. Galler Hotels 169'920 LogiernÀchte. 86'070 GÀste kamen aus der Schweiz und 83'850 aus dem Ausland.

In der Stadt St. Gallen gibt es insgesamt 1'209 Hektar landwirtschaftliche NutzflĂ€che, was fast ein Drittel der FlĂ€che der Stadt ausmacht. Die Ökologisierung der Landwirtschaft hat einen hohen Stellenwert.

Verglichen mit anderen Schweizer StĂ€dten sind die Mieten in St. Gallen verhĂ€ltnismĂ€ssig gĂŒnstig. Eine 5-Zimmer-Wohnung konnte im Jahr 2000 fĂŒr durchschnittlich 1'269 Franken im Monat gemietet werden, wĂ€hrend dafĂŒr in ZĂŒrich 700 Franken mehr ausgegeben werden mussten. DafĂŒr sind die Löhne in St. Gallen tendenziell tiefer und der Steuerfuss höher als z. B. in ZĂŒrich. St. Galler Unternehmen sind vorwiegend im Dienstleistungssektor tĂ€tig. Hochqualifizierte technisch ausgebildete Personen haben deshalb nur ein begrenztes Arbeitsplatzangebot in St. Gallen. Diese arbeiten mehrheitlich im Raum ZĂŒrich.

Die grosse Zentrumsfunktion mit ihren teilweise negativen sozialen und finanziellen Auswirkungen sowie die hohe Steuer- und Verkehrsbelastung haben dazu gefĂŒhrt, dass viele «gute» Steuerzahler aus der Stadt in die grĂŒnen und steuergĂŒnstigen Agglomerationsgemeinden gezogen sind. Die bevorzugten Destinationen der WegzĂŒgler liegen nahe genug an der Stadt, um vom Zentrumsangebot (Kinos, Theater, Musik; aber auch Arbeit) trotzdem profitieren zu können. Der Teufelskreis konnte teilweise dadurch gebrochen werden, dass mit den umliegenden Gemeinden und dem Kanton Ausgleichszahlungen fĂŒr die Zentrumsleistungen vereinbart wurden (Finanzausgleich), die jedoch nur rund die HĂ€lfte der Zentrumslasten decken.

Öffentlicher Verkehr

Die Stadt St. Gallen wurde am 25. MĂ€rz 1856 mit der Eröffnung der Strecke St. Gallen Winkeln – St. Gallen der St.-Gallisch-Appenzellischen Eisenbahn erstmals an das Bahnnetz angeschlossen. Bereits ein halbes Jahr spĂ€ter folgte die Fortsetzung nach Rorschach. Die offene Bahnstrecke nach St. Gallen St. Fiden wurde 1912 durch den Rosenbergtunnel ersetzt. Die rasche Erschliessung der Stadt mit der Bodensee-Toggenburg-Bahn und der Rickenbahn 1910 sowie der kathedralenhafte Bahnhof St. Gallen, von Alexander von Senger 1913 realisiert, zeugen vom Fortschrittsglauben dieser Zeit. Die direkte Bahnverbindung nach Paris, die wĂ€hrend der BlĂŒtezeit des Textilgewerbes bestanden haben soll und von der in St. Gallen gerne erzĂ€hlt wird, ist allerdings eine historisch nicht belegbare Legende. Sie mag darauf zurĂŒckzufĂŒhren sein, dass der Orient-Express zwischen Paris und Istanbul bisweilen ĂŒber St. Gallen umgeleitet wurde.

Der St. Galler Bahnhof verbindet die Ostschweiz mit den umliegenden Regionen. So verfĂŒgt St. Gallen ĂŒber einen Fernverkehr von St. Gallen ĂŒber ZĂŒrich bis nach Genf. Auch das Rheintal sowie das BĂŒndnerland werden mit der Bahnstrecke St. Gallen–Chur erschlossen. St. Gallen ist das Ostschweizer-Zentrum der S-Bahn St. Gallen. Neben dem Bahnhof St. Gallen verfĂŒgt St. Gallen ĂŒber drei weitere Bahnhöfe der Schweizerischen Bundesbahnen, St. Gallen St. Fiden, St. Gallen Bruggen und St. Gallen Winkeln, sowie den Bahnhof St. Gallen Haggen der SĂŒdostbahn, ehemals BT. Daneben verbinden die Appenzeller Bahnen St. Gallen mit Speicher und Trogen sowie Gais und Appenzell.

In der Stadt verkehrt der Trolleybus St. Gallen, der – wie die ergĂ€nzenden Autobus-Linien – durch die Verkehrsbetriebe der Stadt St. Gallen (VBSG) betrieben wird. Die MĂŒhleggbahn verbindet die Stadt mit dem Stadtteil St. Georgen. Bis 1957 verfĂŒgte St. Gallen zudem ĂŒber eine Trambahn, die Strassenbahn St. Gallen.

Der Flughafen ZĂŒrich ist mit Zug oder Auto in einer Stunde zu erreichen. Der Regionalflughafen Flugplatz St. Gallen-Altenrhein bei Rorschach ist innert 20 Minuten mit dem Auto erreichbar und halbstĂŒndlich in 31 Minuten mit dem öffentlichen Verkehr. Er bietet vor allem FlĂŒge nach Wien und im Sommer nach Spanien, Italien, Kroatien, Griechenland und Frankreich an.

Individualverkehr

Unterhalb der Stadt verlaufen der Rosenberg- und der Stephanshorn-Autobahntunnel, die seit der Eröffnung 1987 die Stadt vom Durchgangsverkehr entlasten. Das Zentrum ist ĂŒber vier Ausfahrten der Stadtautobahn St. Gallen, einem TeilstĂŒck der Autobahn A1, zu erreichen. Die Nationalstrasse 25 verbindet St. Gallen mit Herisau und Appenzell.

In St. Gallen gibt es eine Velostrasse, welche als Pilotprojekt vom Bundesamt fĂŒr Strassen errichtet wurde. Bis Anfang 2018 wurden auf 113 Kilometern Tempo-30-Zonen eingerichtet. 1994 wurde die erste Tempo-30-Zone eingefĂŒhrt. 2019 hat das Bundesgericht nach einem jahrelangen Rechtsstreit entschieden, dass auf einem Strassenabschnitt in St. Georgen die Geschwindigkeit probeweise fĂŒr ein Jahr auf Tempo 30 reduziert werden darf.

Versorgungsinfrastruktur

Die Strom-, Wasser- und Erdgas- sowie in einem kleineren Rahmen die FernwÀrmeversorgung wird von den St.Galler Stadtwerken besorgt. Es gab in den 2010er Jahren Planungen, grosse Teile der Stadt durch ein Geothermie-Heizkraftwerk zu beheizen.

Trinkwasser bezieht die Stadt seit 1895 aus dem Bodensee. 1993 war sie MitbegrĂŒnderin der RWSG (Regionale Wasserversorgung St. Gallen AG), welcher Fassung, Aufbereitung, Transport und Verteilung des Trinkwassers fĂŒr derzeit 12 Gemeinden in der Region obliegt. Dazu betreibt sie die Seewasserwerke Riet und Frasnacht.

Schulwesen

Das Kloster St. Gallen war, entsprechend seiner Benediktusregel, schon frĂŒh eine wichtige BildungsstĂ€tte. Die von Othmar eingefĂŒhrte Ordensregel verlangte von den Mönchen eine gute Schulbildung und Kenntnisse in Schrift und Latein. Die Klosterschule blieb bis zur SĂ€kularisation des Klosters 1803/1805 bestehen und bildete Novizen, aber auch weltliche SchĂŒler aus. Nach einem kurzen Unterbruch wurde als Nachfolger dieser Klosterschule die Katholische Kantonssekundarschule St. Gallen («Flade») in denselben RĂ€umen eröffnet. Im Laufe des Mittelalters, beeinflusst durch die konfessionelle Trennung der Stadt vom Kloster, war auch in der Stadt eine Schule eröffnet worden (seit dem 16. Jahrhundert im vormaligen Kloster St. Katharina untergebracht).

Grössere VerĂ€nderungen im st.-gallischen Schulwesen ergaben sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts, beeinflusst zum einen durch das – als Ergebnis des wirtschaftlichen Aufschwungs im Textilwesen – starke Bevölkerungswachstum, zum anderen durch die Übernahme des Schulwesens durch die neue politische Gemeinde. In kurzer Zeit wurden viele neue SchulhĂ€user auf stĂ€dtischem Gebiet und in den damaligen Vorortgemeinden Straubenzell und Tablat errichtet und das Schulwesen grundsĂ€tzlich reformiert. Aus konfessionell getrennten Schulen wurde ein modernes ĂŒberkonfessionelles Schulwesen mit verschiedenen Stufen errichtet. Als Besonderheit blieb aber die katholisch geprĂ€gte und vom Katholischen Konfessionsteil (Öffentlich-rechtliche Organisation der katholischen Mitglieder des Bistums St. Gallen) getragene «Flade» erhalten.

Bildung, Hochschulen und Forschungseinrichtungen

In der Folge der steigenden Anforderungen an die SchĂŒler durch die Wirtschaft, besonders im Kauf- und Bankwesen, das fĂŒr die Textilindustrie zentral war, wurden

  • 1856 die Kantonsschule am Burggraben (zunĂ€chst als so genannte Industrieschule) gegrĂŒndet und
  • 1898 die UniversitĂ€t St. Gallen – Hochschule fĂŒr Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG).

Dazu kommen

  • die PĂ€dagogische Hochschule St. Gallen (PHSG),
  • die Fachhochschule St. Gallen, mit den Fachbereichen Wirtschaft, Soziale Arbeit, Technik und Gesundheit,
  • die Schule fĂŒr Gestaltung St. Gallen, die 1883 gegrĂŒndet wurde,
  • die Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen (dkms), 1955 gegrĂŒndet, sowie
  • seit 1994 die Kantonsschule am BrĂŒhl.

Kultur und SehenswĂŒrdigkeiten

Die meisten Touristen kommen nach St. Gallen, um die barocke Stiftskirche aus dem 18. Jahrhundert zu sehen. Dazu gehört ein Besuch der Stiftsbibliothek mit ihren alten Handschriften. Als besonderer Publikumsmagnet gilt – obwohl eigentlich gar nicht zum Umfeld passend – Schepenese, eine Ă€gyptische Mumie.

In der Altstadt fallen die kunstvoll verzierten Erker auf, die von den Reisen der St. Galler Textilkaufleute des 18. und 19. Jahrhunderts in alle Welt zeugen. Sie erinnern an die Bedeutung St. Gallens im Leinwand- und Stickereigewerbe. SĂŒdlich des Klosters fĂ€hrt die MĂŒhleggbahn durch die MĂŒlenenschlucht ins Naherholungsgebiet «Drei Weieren». Von dort hat man bei schönem Wetter einen Blick ĂŒber die ganze Stadt, bis zum Bodensee und hinĂŒber ans deutsche Ufer. Die Weiher fungieren als öffentliche SchwimmbĂ€der.

Wenige Gehminuten östlich des Stadtzentrums findet sich in und um den Stadtpark das heutige kulturelle Zentrum der Stadt. Im Theater St. Gallen werden StĂŒcke der Gegenwart und der Vergangenheit aufgefĂŒhrt. Gleich daneben findet sich die Tonhalle, in der die Konzerte des Sinfonieorchesters St. Gallen und zahlreiche Gastkonzerte stattfinden. In unmittelbarer NĂ€he sind drei Museen angesiedelt: das Historische und Völkerkundemuseum mit Ausstellungen zu Kunst und Kultur von Stadt und Region, das Kunstmuseum sowie das Naturmuseum, in dem die Naturwissenschaften erklĂ€rt werden – vom Dinosaurierfossil bis zum Laser.

St. Gallen mit seinen nahezu 80'000 Einwohnern hat ein grosses Kulturangebot. Monatliche Informationen gibt es u. a. im Kulturmagazin Saiten.

Kirchen

  • Im Stiftsbezirk befindet sich die Stiftskirche St. Gallus und Othmar, heute auch Kathedrale des Bistums St. Gallen. Sie gilt als Wahrzeichen der Stadt.
  • Die reformierte Kirche St. Laurenzen in der Innenstadt wurde 1851 neugotisch umgebaut, im Kern stammt dieses Bauwerk von 1413 bis 1422.
  • In der Irervorstadt befinden sich zwei weitere reformierte Kirchen, die Pfarrkirche St. Mangen mit romanischem Kern und die Kirche St. Katharina des ehemaligen Dominikanerinnenklosters.
  • In der nordöstlichen Vorstadt steht die katholische Kirche St. Fiden, welche von Johann Ferdinand Beer 1777 im Barockstil errichtet wurde.
  • Am westlichen Ende des Bahnhofareals steht die Kirche St. Leonhard. FrĂŒher evangelische Kirche der westlichen Vororte, dann Kulturzentrum; Ende 2007 durch einen Dachstockbrand schwer beschĂ€digt.
  • Die reformierte Kirche in Heiligkreuz, neubarocker Bau mit JugendstileinflĂŒssen, erbaut von den Architekten Curjel & Moser (Karlsruhe/St. Gallen).
  • Katholische Dreifaltigkeits-Kirche Heiligkreuz, erbaut 1950 in der Typologie der frĂŒhchristlichen Basilika, Architekten: Johannes Scheier, Willi Schregenberger, Oskar MĂŒller.
  • Reformierte Kirche LinsebĂŒhl, ein Neurenaissancebau aus dem Jahr 1897.
  • Katholische Kirche St. Otmar, erbaut 1908 im Stil der Neugotik, Architekt: August Hardegger
  • Katholische Kirche St. Martin im Stadtteil Bruggen; die 1936 erbaute Betonkirche war fĂŒr die damalige Zeit hochmodern.
  • Reformierte Kirche Bruggen, erbaut 1903 im Jugendstil, Architekten: Curjel & Moser, Karlsruhe/St. Gallen
  • Die römisch-katholische Kirche Winkeln, erbaut 1958/59 von den einheimischen Architekten Ernest Brantschen und Alfons Weisser.

Theater

  • Im Theater St. Gallen werden Opern, Operetten, Ballett, Musicals und Schauspiele aufgefĂŒhrt.
  • Das Figurentheater St. Gallen zeigt StĂŒcke fĂŒr Kinder und Erwachsene.
  • Die KellerbĂŒhne – das Kleinkunst-Theater in St. Gallen.
  • Das Theater 111 – Kleinkunst-Theater und BĂŒhne fĂŒr freie Kulturschaffende in St. Gallen.

Museen

Im Stiftsbezirk

  • Stiftsbibliothek, Bibliothek des Klosters St. Gallen; ĂŒber 900 Handschriften, darunter der berĂŒhmte St. Galler Klosterplan von Abt Gozbert aus dem 9. Jahrhundert.
  • Lapidarium der Stiftskirche (Bausteine des 8. bis 17. Jahrhunderts)

Im Museumsviertel

  • Kulturmuseum St. Gallen (bis Ende 2022 Historisches und Völkerkundemuseum; Sammlungen zur regionalen FrĂŒhgeschichte, Stadtgeschichte, Volkskunst, Kulturgeschichte sowie völkerkundliche Sammlungen aus aller Welt): Neoklassizistischer Walmdachbau mit breit gelagertem westlichem Eingangstrakt und Freitreppe. 1914–1921 von Völki & Bridler, Winterthur, sowie Carl Adolf Lang fĂŒr die OrtsbĂŒrgergemeinde St. Gallen errichtet.
  • Kunstmuseum St. Gallen (Malerei und Skulpturen des 19. und 20. Jahrhunderts): Der spĂ€tere Maler Emil Nolde arbeitete von 1892 bis 1898 als Zeichnungslehrer an der Gewerbeschule fĂŒr die St. Galler Stickerei.

Museen in anderen Stadtteilen

  • Kunst Halle Sankt Gallen (nationale und internationale moderne Kunst)
  • Textilmuseum St. Gallen (historische Spitzen, Stickereien und Gewebe, Textilkunst)
  • Projektraum exex (zeitgenössische Kunst)
  • Museum im Lagerhaus (Naive Kunst und Art brut vorwiegend aus der Schweiz)
  • Naturmuseum (naturkundliche Sammlung, seit Nov. 2016 im Stadtteil Neudorf)
  • Point Jaune museum (Mail Art, Postpostismus)

Musik

  • Das Sinfonieorchester St. Gallen gibt neben dem Dienst im Theater St. Gallen zahlreiche sinfonische Konzerte in der Tonhalle. Seit 2018 ist Modestas Pitrenas Chefdirigent.
  • Die St. Galler DomMusik fĂŒhrt die Internationalen Domorgelkonzerte und diverse weitere Orchester- und Chorkonzerte durch. Der Kirchenmusiker Martin Vogt war von 1823 bis 1837 Domorganist und Musiklehrer am katholischen Gymnasium.
  • Verschiedene Blasmusikvereine geben regelmĂ€ssig Konzerte in der Tonhalle. Darunter ist mit der Knabenmusik der Stadt St. Gallen eine der grössten Blasmusikformationen der Schweiz. Ein weiteres Blasorchester aus der Stadt ist die Otmarmusik St. Gallen.
  • Das Palace, ein alternatives Konzertlokal im ehemaligen gleichnamigen Kino mit Musik-, Kunst- und Politikveranstaltungen.
  • Die Grabenhalle ist Schauplatz vieler Rock/Indie/Alternative/Reggae-Konzerte. Sie liegt am gleichen Platz wie das Palace.
  • Bekannte Musiker, die im St.-Galler-Dialekt singen, sind Manuel Stahlberger und Piggnigg.
  • J. S. Bach-Stiftung

Bauwerke

  • Stiftsbezirk mit Stiftsbibliothek und Stiftskirche (UNESCO-Weltkulturerbe)
  • Altstadt mit ĂŒber hundert Erkern, z. T. mehrstöckig, bemalt oder aus Holz geschnitzt (Prachtserker)
  • Drei Weieren (kĂŒnstliche Weiher aus der HochblĂŒte der Textilindustrie mit Jugendstil-BadehĂ€usern; Anfahrt mit der MĂŒhleggbahn von 1893)
  • Haus zur Hechel, Riegelbau des 17. Jahrhunderts
  • Bank Wegelin (Haus Notenstein), bis zur Einstellung des Betriebs 2013 Ă€lteste Bank der Schweiz, gegrĂŒndet 1741.
  • Tröckneturm Schönenwegen; der Turm wurde 1828 erbaut und in seinem Inneren wurden frisch gefĂ€rbte Stoffbahnen zum Trocknen aufgehĂ€ngt.
  • Stickereibörse, GebĂ€ude mit Figur des Handelsgottes Hermes auf dem Dach.
  • Volksbad St. Gallen, das zweitĂ€lteste Hallenbad der Schweiz aus dem Jahre 1906. Neu und einzigartig zur damaligen Zeit war die gewölbte Betondecke ĂŒber dem Schwimmbecken nach dem System des französischen Bauingenieurs François Hennebique.
  • Karlstor, das einzige verbleibende Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Mit einem Relief verziert.
  • Sporthalle der gewerblichen Berufsschule. Der 50 × 26 m grosse Stahlbau wurde 2006 mit begrĂŒntem Dach errichtet. Am 24. Februar 2009 stĂŒrzte das Dach unter extrem grosser Schneelast ein.
  • Notrufzentrale und Buswartehalle des spanischen Architekten Santiago Calatrava.
  • Der Wiboradabrunnen entstand 1926.
  • 1992 erhielt die Stadt St. Gallen den Wakkerpreis.

Parks und PlÀtze

  • Wildpark Peter und Paul, Zoo-Ă€hnlicher Wildpark mit grossen Gehegen fĂŒr einheimische Tiere wie Steinbock oder Murmeltier.
  • Stadtpark beim Theater, Naherholungsgebiet im Stadtzentrum; mit grosser Vogel-VoliĂšre mit seltenen Vögeln und Enten.
  • Im Osten der Stadt befindet sich im Stadtteil Neudorf der botanische Garten.
  • Kantonsschulpark, Parkanlage bei der Kantonsschule am Burggraben, zeitweise etwas in Verruf geraten als Drogenumschlagplatz.
  • Kreuzbleichepark, Sportplatz
  • Stadtlounge, mit einer roten Kunststoffschicht ĂŒberzogener Platz zwischen den GebĂ€uden der Raiffeisen Bank (seit FrĂŒhjahr 2005), entworfen und gestaltet von Pipilotti Rist und dem Architekten Carlos Martinez (Rorschach)

RegelmÀssige Veranstaltungen

  • OLMA, die traditionelle Schweizer Messe fĂŒr Landwirtschaft und ErnĂ€hrung im Herbst sowie zahlreiche weitere Veranstaltungen der Olma Messen St. Gallen
  • OpenAir St. Gallen im Sittertobel
  • Die vom Theater St. Gallen ausgerichteten St. Galler Festspiele bestehen aus einer Freilicht-Opernproduktion und einem Rahmenprogramm mit Konzerten und Tanzdarbietungen
  • St. Galler Kinderfest, ursprĂŒnglich ein PrĂ€sentationsumzug der Textilindustrie, heute ein Zusammenkommen vieler St. Galler mit einem Umzug und Darbietungen von Kindern aus verschiedenen SchulhĂ€usern. Es findet alle drei Jahre statt.
  • Das St. Gallen Symposium findet jedes Jahr im Mai an der UniversitĂ€t St. Gallen statt und zĂ€hlt zu den fĂŒhrenden Wirtschaftskonferenzen Europas. Besondere Zielsetzung ist dabei der Dialog zwischen den Generationen.
  • New Orleans Jazz Festival, St. Galler Fest und Gassenfest sind alljĂ€hrliche Veranstaltungen, die in den Gassen der Altstadt stattfinden.
  • Römpel-Feuer: In der Nacht vor Silvester gehen in der ehemaligen Gemeinde Straubenzell (heute St. Gallen West) die maskierten Römpler um. Mit LĂ€rm und dem «Römpel», einer Puppe, die Schrecken einflössen soll, versuchen sie aufs neue Jahr alles Böse, personifiziert in der Sagengestalt des schwarzen Rappensteiners, zu verscheuchen. Das Römperfeuer, der Höhepunkt des Brauches, findet jeweils am Abend des 30. Dezember hinter der St.-Martins-Kirche Bruggen statt.
  • Wortlaut: Seit 2008 finden in St. Gallen Literaturtage statt. Bis 2011 noch unter dem Titel «St.Galler Literaturfest Wortlaut» entwickelte sich der Anlass 2012 zu einer drei Tage dauernden Literaturveranstaltung mit dem Namen «St.Galler Literaturtage Wortlaut» und damit zu einem grenzĂŒberschreitenden, regional gewichtigen und beliebten Anlass.
  • Pantalla Latina: Seit 2009 findet jeweils im November im Kino Corso ein lateinamerikanisches Filmfestival statt.
  • Der St. Galler Altstadtlauf fand von 1984 bis 2008 insgesamt 25-mal jeweils Ende September statt. In 35 Kategorien, von 330 Metern (fĂŒr DreijĂ€hrige) bis zu 8810 Metern (Hauptklasse) wurde der schnellste St. Galler LĂ€ufer ermittelt. Nach dem JubilĂ€umslauf 2008 musste der Altstadtlauf eingestellt werden, da sich nicht genĂŒgend Sponsoren fanden. 2013 wurde mit dem Auffahrtslauf ein neuer Laufevent fĂŒr die Stadt St. Gallen geschaffen, welcher von nun an jedes Jahr stattfinden soll.
  • Die bedeutendste Reitsportveranstaltung der Schweiz, die CSIO Schweiz, findet jĂ€hrlich auf dem GrĂŒndenmoos in St. Gallen statt. Dort wird unter anderem der Nationenpreis durchgefĂŒhrt.

Panorama

Sport

Vereine

Der Fussballclub FC St. Gallen (FCSG), der Ă€lteste Fussballclub der Schweiz und Kontinentaleuropas, spielt in der Super League, der höchsten schweizerischen Liga. Der SC BrĂŒhl St. Gallen spielt in der 1. Liga Promotion, der dritthöchsten Fussball-Liga. Ebenfalls in St. Gallen ansĂ€ssig ist der FC Winkeln (2. Liga). Weitere Fussballclubs aus der Gallusstadt sind der im Jahre 1910 gegrĂŒndete FC Fortuna, der FC Rotmonten und der FC St. Otmar St. Gallen. Die Blue Stars St. Gallen, die in den 1900er-Jahren in der höchsten Liga spielten, wurden aufgelöst.

Handball hat in St. Gallen einen hohen Stellenwert. Der Handballclub TSV St. Otmar St. Gallen spielt in der höchsten Handballliga der Schweiz, der Nationalliga A, mit und ist seit 1964 sieben Mal Schweizer Meister geworden, zuletzt in der Saison 2001. Der BTV St. Gallen wurde in den 1960er Jahren zweimal Schweizer Meister und spielt aktuell in der 3. Liga. Weiter gibt es den LC BrĂŒhl. Er ist der Frauenverein und spielt in der Nationalliga A. Mit 26 Meister- und 5 Cuptiteln ist der Verein der erfolgreichste Frauen-Handballverein der Schweiz. Weiter gibt es noch die Vereine HC Bruggen, den HC StadtbĂ€ren 05 und den SV Fides.

In St. Gallen gibt es noch weitere Vereine wie den BC St. Gallen (Badminton), St. Galler Badminton BĂ€ren, TTC St. Gallen (Tischtennis), STV St. Gallen Volley (Volleyball), St. Gallen Vipers (American Football), UHC Waldkirch-St. Gallen (Unihockey), RFC The Bishops St. Gallen Rugby, CC St. Galler BĂ€r (Curling), HC EisbĂ€ren St. Gallen (Eishockey), BBC Uni St. Gallen (Basketball), TV St. Georgen (GerĂ€teturnen und Leichtathletik), Schweizerischer Alpenclub SAC, Sektion St. Gallen (Bergsteigen, Klettern. Mit ĂŒber 2500 Mitgliedern einer der grössten Vereine) und noch einige mehr, wie der LC BrĂŒhl Leichtathletik.

SportstÀtten

Im Bezug auf die Anzahl der PlĂ€tze ist das Reitstadion GrĂŒndenmoos das grösste Stadion in St. Gallen: Das im Westen der Stadt liegende Stadion fasst 24'000 Zuschauer, die zugehörige TribĂŒne hat 1900 PlĂ€tze. Dort findet jĂ€hrlich die CSIO Schweiz statt. In dessen NĂ€he befindet sich das Fussballstadion Kybunpark (bis 2016 AFG Arena) mit einem Fassungsvermögen von 21'000 Zuschauern. Davon entfallen 16'000 auf SitzplĂ€tze und 5000 auf StehplĂ€tze. Bei europĂ€ischen Spielen betrĂ€gt die KapazitĂ€t 18'000 SitzplĂ€tze. Am 30. Mai 2008 fand das erste Spiel im 410 Millionen Franken teuren Stadion statt, welches die Schweiz mit 3:0 gegen Liechtenstein gewann. Der Kybunpark hat das Stadion Espenmoos (heute: 5700 PlĂ€tze) abgelöst, das heute als Breitensportanlage genutzt wird. Mit dem Paul-GrĂŒninger-Stadion (4200 PlĂ€tze) existiert ein weiteres Fussball-Stadion in St. Gallen, dort, wo sich die von 1905 bis 1908 bestehende Velorennbahn St. Gallen befand.

Die grösste Hallensportanlage ist die Kreuzbleiche (4200 PlĂ€tze), es ist die HeimstĂ€tte der Handballclubs TSV St. Otmar und LC BrĂŒhl.

Mit der Leichtathletikanlage Neudorf existiert im Osten der Stadt ein Leichtathletikzentrum, es fasst 4200 Zuschauer und hat eine TribĂŒne mit 850 Sitzen. Im Zentrum der Stadt nahe der Olma-Hallen existiert eine Indoor-Multifunktionsanlage mit Fokus auf Leichtathletik, das Athletik Zentrum St. Gallen mit bis zu 3000 PlĂ€tzen. Im Athletik Zentrum befindet sich die einzige permanente 200-Meter-Indoorbahn der Schweiz.

Auf Stadtgebiet existieren zwei Finnenbahnen und drei Vitaparcours-Bahnen. 2013 wurde von einem privaten Verein ein öffentlicher Mountainbike-Flowtrail, der sogenannte WaldeggTrail, angelegt, der auf dem sĂŒdlich der Stadt gelegenen Eggenhang von der HĂŒslersegg durch das Wattbachtal zur HĂŒslersegg fĂŒhrt. Der Bau des letzten Abschnitts, der bis nach St. Georgen fĂŒhren soll, wurde 2017 in Angriff genommen. Ausserdem gibt es den Rollpark Kreuzbleiche mit drei Bowls und einem grossen Street-Teil.

FĂŒr den Schwimmsport existieren die HallenbĂ€der Blumenwies und das Volksbad sowie die SchwimmbĂ€der Lerchenfeld, Rotmonten wie auch die NaturbĂ€der auf Dreilinden.

FĂŒr den Wintersport existieren in der Stadt Eishallen, Langlaufloipen und Skilifte: Beim Unteren Brand hat es zwei Langlaufloipen mit einer LĂ€nge von 780 m und 2700 m, in der Notkersegg befindet sich eine Loipe von 2167 Metern LĂ€nge. Die Loipe beim Wildpark Peter und Paul misst 800 Meter, jene auf dem Kinderfestplatz 775 Meter. Die LĂ€nge der CityLoipe Kreuzbleiche betrĂ€gt 1200 Meter. Die Skilifte Beckenhalde und Schlössli befinden sich auf Stadtgebiet. Die Bergstation des Skilifts Vögelinsegg bei Speicher auf 1007 Metern ĂŒber Meer befindet sich ebenfalls auf Stadtgebiet. Das Eissportzentrum Lerchenfeld, das lokalen Eishockeyvereinen dient, bietet auch einen freien Eislauf an. Dort hat es fĂŒr den Curlingsport auch fĂŒnf Rinks.

Persönlichkeiten

Siehe auch

  • FĂŒrstabtei St. Gallen
  • Stiftsarchiv St. Gallen
  • Stiftskirche St. Gallen
  • Kanton St. Gallen
  • Staatsarchiv des Kantons St. Gallen

Literatur

Ältere Darstellungen

  • Georg Leonhard Hartmann: Geschichte der Stadt St. Gallen. Hartmann, St. Gallen 1818 (Faksimile in der Google-Buchsuche).
  • BĂŒrgerbuch der OrtsbĂŒrgergemeinde St. Gallen. Fehr, St. Gallen 1868 (Digitalisat).
  • Johann Jakob Bernet: Verdienstvolle MĂ€nner der Stadt Sankt Gallen, in Bildnissen und kurzen Lebensnachrichten. Wegelin und Wartmann, St. Gallen 1830 (Scan in der Google-Buchsuche). UnverĂ€nderter Neudruck, mit einem Nachwort von Peter Wegelin herausgegeben unter dem Titel: Verdienstvolle MĂ€nner, BĂŒrgermeister und Dekane der Stadt St. Gallen in Bildnissen und kurzen Lebensnachrichten (= Veröffentlichungen der Gesellschaft Pro Vadiana. Nr. 14). Verlagsgemeinschaft St. Gallen, St. Gallen 1986.
  • August Naef: Chronik oder DenkwĂŒrdigkeiten der Stadt und Landschaft St. Gallen. Mit Inbegriff der damit in Verbindung stehenden appenzellischen Begebenheiten. Von der Ă€ltesten bis auf die neuere Zeit. Scheitlin, St. Gallen; Schulthess, ZĂŒrich 1867 (Digitalisat beim MDZ; Erstausgabe mit anderem Untertitel: Von den Ă€ltesten Zeiten bis auf das Jahr 1848. Ebenda 1850, Scan in der Google-Buchsuche).
  • Gottlieb Felder: Die Stadt St. Gallen und ihre Umgebung. Natur und Geschichte, Leben und Einrichtungen in Vergangenheit und Gegenwart. Eine Heimatkunde. Band 1 (so vollstĂ€ndig). Fehr, St. Gallen 1916.
  • August Hardegger, Salomon Schlatter, Traugott Schiess: Die BaudenkmĂ€ler der Stadt St. Gallen. Fehr, St. Gallen 1922.

Neuere Werke

  • Stefan Sonderegger, Marcel Mayer: Sankt Gallen (Gemeinde). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 6. Januar 2012.
  • Daniel Ammann (Fotos), Marcel Elseneret (Texte): St. Gallen. StadtportrĂ€t. Klosterstadt – Geschichte, Kultur, Szene, Landschaft. AS, ZĂŒrich 1999, ISBN 3-905111-37-3.
  • Walter Berschin: Die schriftlichen Quellen zur Baugeschichte von St. Gallen ca. 680–1200 n. Chr. Stiftung fĂŒr Forschung in SpĂ€tantike und Mittelalter – HR. Sennhauser, Bad Zurzach 2014 (fsma.ch [PDF; 857 kB]).
  • Johannes Duft, Ernst Ziegler, Karl KĂŒnzler: St. Gallen. Kloster und Stadt (= Schweizer HeimatbĂŒcher. Band 187). Haupt, Bern 1984, ISBN 3-258-03263-7.
  • Ernst Ehrenzeller, Walter-und-Verena-SpĂŒhl-Stiftung (Hrsg.): Geschichte der Stadt St. Gallen. VGS-Verlagsgemeinschaft, St. Gallen 1988, ISBN 3-7291-1047-0.
  • Gesellschaft fĂŒr Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Die KunstdenkmĂ€ler des Kantons St. Gallen. Die Stadt St. Gallen. In: KunstdenkmĂ€ler der Schweiz. [2 BĂ€nde], BirkhĂ€user Verlag, Basel:
    • KunstdenkmĂ€ler der Schweiz. 37: Band I: Geschichte, Befestigungen, Kirchen [ohne Stift] und Wohnbauten. 1957.
    • KunstdenkmĂ€ler der Schweiz. 45: Band II: Das Stift. 1961.
  • Peter Röllin, Daniel Studer: St. Gallen. In: Gesellschaft fĂŒr Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920. Band 8. Orell FĂŒssli, ZĂŒrich 1996, ISBN 3-280-02410-2, S. 13–183, doi:10.5169/seals-9217 (171 S. 185 Abb., e-periodica.ch – Separatdruck 2003 ISBN 3-9520597-2-2). 
  • Nathalie BodenmĂŒller, Dorothee Guggenheimer, Johannes Huber, Marcel Mayer, Stefan Sonderegger, Daniel Studer, Rolf Wirth: St. Galler StadtfĂŒhrer mit Stiftsbezirk. 4., verĂ€nderte und erweiterte Auflage. St. Gallen-Bodensee Tourismus / Typotron, St. Gallen 2010, ISBN 978-3-908151-44-9.
  • Peter Röllin: St. Gallen – StadtverĂ€nderung und Stadterlebnis im 19. Jahrhundert. VGS, St. Gallen 1981, ISBN 3-7291-1014-4.
  • Peter Röllin, Kunstverein St. Gallen und Stiftung St. Galler Museen (Hrsg.): Stickerei-Zeit. Kultur und Kunst in St. Gallen 1870–1930. 2. Auflage. VGS Verlagsgemeinschaft St. Gallen 1989, ISBN 3-7291-1052-7.
  • Hans Stricker: Unsere Stadt St. Gallen. Eine geographisch-geschichtliche Heimatkunde. 2., ĂŒberarbeitete Auflage. Schulverwaltung St. Gallen, St. Gallen 1979, OCLC 837552582.

Belletristik

  • Oliver Bendel: Die Stadt aus den Augenwinkeln. Alkyon Verlag, Weissach im Tal 2004, ISBN 3-933292-86-7 (Gedichte ĂŒber St. Gallen).
  • Elisabeth Gerter: Die Sticker. Unionsverlag, ZĂŒrich 2003, ISBN 3-293-00313-3 (Zur Geschichte der Stickerei).
  • Thomas HĂŒrlimann: FrĂ€ulein Stark. Roman. Ammann, ZĂŒrich 2006, ISBN 3-250-60075-X (Beleuchtet die Stiftsbibliothek sowie die St. Galler Gesellschaft in den 1950er-Jahren).

Weblinks

  • Offizielle Website der Stadt St. Gallen
  • Bundesamt fĂŒr Kultur: Notkersegg (St. Gallen) im Inventar der schĂŒtzenswerten Ortsbilder der Schweiz
  • Bundesamt fĂŒr Kultur: St. Gallen im Inventar der schĂŒtzenswerten Ortsbilder der Schweiz
  • Bundesamt fĂŒr Kultur: St. Georgen (St. Gallen) im Inventar der schĂŒtzenswerten Ortsbilder der Schweiz
  • 360°-Panorama-Aufnahmen der Stadt St. Gallen
  • St. Galler Stadtgeschichte/n von W. Mittelholzer
  • St. Gallen Bodensee Tourismus
  • Literatur von und ĂŒber St. Gallen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise



Quelle: Wikipedia

 

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auch: Sankt Gallen, Saint-Gall, San Gallo, Son Gagl
Wappen/Flagge: St. Gallen

ISO 3166-2:
Bezeichnung der Region: Kanton

Fläche ca.: 2030.90 km²

Länge der Grenze ca.: km


Ausdehnung / Grenzen (dezimale Koordinaten nach WGS 84):
nördlichster Punkt: 47.5472144
südlichster Punkt: 46.8728865
westlichster Punkt: 8.7956118
östlichster Punkt: 9.6741357

 
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