Länder Länder/Staaten > Asien > Russland Russland > Tomsk Oblast Tomsk

Karte Karte: Oblast Tomsk

Lage Lage, Gebirge


Da von den Grenzen der Gebirge und der Regionen nur die äußersten Punkte berücksichtigt werden, und die Berechnung automatisch passiert, kann es an den Rändern zu fehlerhaften Überschneidungen kommen.
Durch einblenden der Gebirge auf der Karte (Klick auf Gebirge oben links in der Karte) kannst du genau sehen, welche Gebirge in der Region liegen und welche nur daran grenzen.

Region Informationen Oblast: Tomsk

Informationen:


Tomsk (russisch ĐąĐŸĐŒŃĐș) ist eine Großstadt in der Oblast Tomsk im Westteil Sibiriens und im Mittelteil Russlands. Sie hat 524.669 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010), davon etwa 100.000 Studenten und (Stand 2006) etwa 13.000 Russlanddeutsche. Die Stadt liegt am rechten Ufer des Flusses Tom 60 km vor dessen EinmĂŒndung in den Ob, knapp 2900 km Luftlinie östlich von Moskau.

Stadtbezirke (Einwohner 2009)

  • Kirowski Rajon – 128.517 Einwohner
  • Leninski Rajon – 113.616 Einwohner
  • Oktjabrski Rajon – 153.098 Einwohner
  • Sowjetski Rajon – 106.553 Einwohner

Klima

Die Stadt hat ein kontinentales Klima mit einer Temperatur von −1,3 °C im Jahresdurchschnitt. Im Winter sind Werte von −21 °C bis −19 °C (Mittelwerte im Januar) ĂŒblich, im Sommer +17 °C bis +18 °C (Durchschnitt im Juli). Die niedrigste gemessene Temperatur in Tomsk betrug −55 °C und wurde im Januar 1969 gemessen.

Geschichte

Tomsk wurde im Jahr 1604 auf Befehl des Zaren Boris Godunow (1552–1605) auf einer Anhöhe am Ufer des Flusses Tom als Kosakenfestung (Ostrog) gegrĂŒndet. Der 27. Septemberjul. / 7. Oktober 1604greg. gilt als Tag der Fertigstellung der Festung. Im Verlauf des 17. Jahrhunderts war der MilitĂ€rstĂŒtzpunkt mehrfach Angriffen der Kirgisen ausgesetzt (1614, 1617, 1657 und 1698). Nach 1700 verlor Tomsk seine militĂ€rische Bedeutung.

Dagegen nahm die wirtschaftliche Bedeutung von Tomsk als Handelszentrum zu, vor allem durch den Bau des sibirischen Trakts, eine Heer- und Handelsstraße durch Sibirien, die durch Tomsk fĂŒhrte.

Im Jahr 1804 wurde Tomsk die Hauptstadt des Gouvernements Tomsk, eines riesigen Verwaltungsgebiets, welches halb Westsibirien umfasste. Das Wachstum der Stadt erhielt um 1840 durch die Goldgewinnung in der Region, die viele Menschen anzog, weiteren Auftrieb.

Tomsk wurde zum Bildungszentrum Sibiriens, dem sogenannten „Sibirischen Athen“. 1880 wurde hier die erste sibirische UniversitĂ€t gegrĂŒndet und 1896 eröffnete das erste Technische Institut Sibiriens.

Durch den Bau der Transsibirischen Eisenbahn verlor Tomsk allmĂ€hlich an Bedeutung, da man sich bei der Errichtung der 1898 fertiggestellten BrĂŒcke ĂŒber den Fluss Ob fĂŒr einen Ort etwa 250 Kilometer weiter sĂŒdlich entschied. Aus diesem damals unbedeutenden Ort entwickelte sich in der Folgezeit die Millionenstadt Nowosibirsk. Die Stadt Tomsk wurde nur durch eine Stichstrecke an die Transsibirische Eisenbahn angeschlossen. Der Bedeutungsverlust zeigte sich auch bei der Umstrukturierung der Verwaltung. So wurde das Gouvernement Tomsk nach der Oktoberrevolution von 1917 ein Teil der Region Sibirien und Tomsk spĂ€ter zunĂ€chst eine Stadt innerhalb der Oblast Nowosibirsk.

Im Zweiten Weltkrieg wurden etwa 30 Betriebe aus dem europĂ€ischen Teil Russlands nach Tomsk verlegt, um die Produktion aufrechtzuerhalten. Hier drĂŒckt sich die wiedergewonnene Bedeutung ebenfalls durch eine Verwaltungsreform aus, da im Jahre 1944 die Oblast Tomsk gegrĂŒndet wurde.

WĂ€hrend des Kalten Kriegs war Tomsk, wie viele andere StĂ€dte auch, eine geschlossene Stadt, so dass vor allem AuslĂ€ndern der Zutritt in der Regel nicht gestattet war. 1949 wurde mit Tomsk-7 (anfangs auch unter dem Decknamen Postfach 5) nur wenige Kilometer nördlich sogar eine geheime Stadt gegrĂŒndet, um dort die kerntechnische Anlage Tomsk zu bauen. Aus Tomsk-7 wurde spĂ€ter die Stadt Sewersk.

1970 wurde Tomsk zur historischen Stadt ernannt. In der Zeit der Perestroika wurde sie schließlich wieder geöffnet. 2004 wollte die Stadt ihr 400-jĂ€hriges Bestehen feiern. Diese Feierlichkeiten wurden aber von der Geiselnahme von Beslan ĂŒberschattet und abgesagt.

Am 26. und 27. April 2006 war Tomsk Tagungsort der 8. deutsch-russischen Regierungskonsultationen, an denen auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der russische PrÀsident Wladimir Putin teilnahmen.

Der Botanische Garten von Tomsk ist einer der Àltesten Sibiriens.

Bevölkerungsentwicklung

Anmerkung: Die Daten von 1897 und ab 1926 sind VolkszÀhlungsdaten

Verkehr

Tomsk verfĂŒgt ĂŒber einen (Haupt-)Bahnhof und ist so an die Eisenbahnstrecke Taiga–Bely Jar angeschlossen. Im Stadtgebiet gibt es weitere Haltepunkte der Vorort- und RegionalzĂŒge. In Taiga besteht Anschluss an die transsibirische Eisenbahn.

Im Jahre 1967 eröffnete der Tomsker Flughafen Bogaschowo, der von mehreren Fluggesellschaften bedient wird. Bogaschowo war Heimatflughafen der im Jahre 2015 aufgelösten Fluggesellschaft Tomsk Avia.

Die russische Staatsstraße („Automagistrale der Russischen Föderation“) M53 „Baikal“ von Nowosibirsk nach Irkutsk verlĂ€uft in der NĂ€he von Tomsk.

Der Verkehr innerhalb der Stadt erfolgt durch Oberleitungsbusse (Trolleybusse) und normale Busse sowie wenige Straßenbahnlinien (5 Linien), vor allem aber durch Mikrobusse, also kleinere Busse, die ebenfalls einem bestimmten Linienweg folgen und etwas teurer sind als die Trolleybusse. Diese Busse halten auf Wunsch von FahrgĂ€sten, die aussteigen oder auf Handzeichen von Menschen, die einsteigen wollen, zumeist an festen Haltestellen.

Wirtschaft

Heute ist Tomsk ein Wissenschafts- und Kulturzentrum Sibiriens. Aufgrund der großen Ölvorkommen im Gebiet haben sich in Tomsk viele ölfördernde und ölverarbeitende Unternehmen angesiedelt. Bedeutung fĂŒr die Stadt hat außerdem die IT-Industrie, speziell der Bereich der Softwareentwicklung.

WeiterfĂŒhrende Bildungseinrichtungen

Mit zwei großen Hochschulen mit jeweils ĂŒber 25.000 Studenten und zahlreichen kleineren Hochschulen oder Zweigstellen von diesen hat die Stadt Tomsk im Bildungsbereich eine besondere Bedeutung innerhalb Russlands.

Große Hochschulen

  • Die Staatliche UniversitĂ€t Tomsk ist eine der Ă€ltesten UniversitĂ€ten Russlands und die Ă€lteste Sibiriens.
  • Die Polytechnische UniversitĂ€t Tomsk hat eine Ă€hnliche Bedeutung wie die staatliche UniversitĂ€t und ist die Ă€lteste technische Hochschule Sibiriens.

Weitere Hochschulen

  • Filiale der Staatlichen Öffentlichen PĂ€dagogischen UniversitĂ€t Moskau
  • Filiale der Staatlichen Akademie fĂŒr Wasserstraßenverkehr Nowosibirsk
  • Filiale der Öffentlichen RegionaluniversitĂ€t
  • Roter-Stern-Orden-KommandomilitĂ€rhochschule fĂŒr Nachrichtentechnik
  • Sibirische Staatliche Medizinische UniversitĂ€t
  • Filiale Tomsk der Staatlichen AgraruniversitĂ€t Nowosibirsk
  • Höheres Ökonomisch-Juristisches Kolleg Tomsk
  • MilitĂ€risches Medizininstitut Tomsk
  • Ökonomisch-Juristisches Institut Tomsk
  • Staatliche PĂ€dagogische UniversitĂ€t Tomsk
  • Staatliche UniversitĂ€t fĂŒr Architektur und Bauwesen Tomsk
  • Staatliche UniversitĂ€t fĂŒr Steuerungssysteme und Nachrichtenelektronik Tomsk (frĂŒher Staatliche Akademie)

Sport

Fußball

Im Fußball war die Stadt bis 2022 durch den 1957 gegrĂŒndeten Verein FK Tom Tomsk meist im zweitklassigen Perwenstwo FNL vertreten. Der Club gehörte jedoch mehrere Spielzeiten der Premjer-Liga an, der höchsten Spielklasse im russischen Fußball. Seine HeimspielstĂ€tte war das Trud-Stadion, das bereits 1929 eröffnet wurde und 15.000 Zuschauern PlĂ€tze bietet.

Als Tom Tomsk gegen Ende der Perwenstwo FNL Saison 2021/22 in eine existenzbedrohende finanzielle Krise geriet und keine Lizenz fĂŒr die Saison 2022/23 erhielt, löste sich der Verein im Jahr 2022 auf.

Billard

Im Jahr 2015 war Tomsk Austragungsort der 17. Weltmeisterschaft in den Freien Pyramide, einer Disziplin des Russischen Billards.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Iwan Petlin (16. Jahrhundert–17. Jahrhundert), Forschungsreisender und Diplomat
  • Danila Anzyferow (17. Jahrhundert–1712), Forschungsreisender
  • Jakow Jurowski (1878–1938), Tschekist und ParteifunktionĂ€r, leitete die Ermordung der Zarenfamilie
  • Nikolai Baranski (1881–1963), Ökonom und Geograf
  • Maria Kurenko (1890–1980), OpernsĂ€ngerin (Sopran)
  • Michail Tscheremnych (1890–1962), Graphiker und Karikaturist
  • Anatoli Pepeljajew (1891–1938), Feldherr und Weißgardist
  • Marija Bolschanina (1898–1984), Physikerin, Materialwissenschaftlerin und Hochschullehrerin
  • Jelisaweta Kaminskaja-Dulskaja (1899–1995), Geologin und Hochschullehrerin
  • Artur von Behr (1904–1974), deutsch-baltischer Verleger und politischer Aktivist
  • Alexei Tschernow (1908–1979), Theater- und Film-Schauspieler
  • Tatiana Proskouriakoff (1909–1985), ArchĂ€ologin und Illustratorin
  • Michail Possochin (1910–1989), Architekt und Stadtplaner
  • NadeĆŸda Peedi-Hoffmann (1911–1938), estnische Schönheitskönigin und Filmschauspielerin
  • Jekaterina Sawadowskaja (1913–2004), Physikerin und Hochschullehrerin
  • Antonina Poloschi (1917–2003), Botanikerin und Hochschullehrerin
  • Iwan Poschidajew (1918–2013), Leichtathlet
  • Voldemar Panso (1920–1977), sowjetisch-estnischer Schauspieler, Drehbuchautor und PĂ€dagoge
  • WƂadysƂaw Skonecki (1920–1983), polnischer Tennisspieler
  • Leonid Afanassjew (1921–1995), Komponist
  • Karl Vaino (1923–2022), sowjetisch-estnischer Politiker
  • Olga Tschepurowa (1925–1959), Fernsehmoderatorin sowie Theater- und Filmschauspielerin
  • Andrei Anikin (1927–2001), Ökonom und Schriftsteller
  • Wladimir Boldyrew (* 1927), Chemiker
  • Edisson Denissow (1929–1996), Komponist
  • Wiktor Toponogow (1930–2004), Mathematiker
  • Nikolai Rukawischnikow (1932–2002), Physiker und Kosmonaut
  • Ljudmila Pletnjowa (* 1936), PrĂ€historikerin und Hochschullehrerin
  • Boris Rumiancev (1936–2017), litauisch-russischer Schachspieler
  • Alexander Morosow (1939–2003), Leichtathlet
  • Lew Ponomarjow (* 1941), Politiker und Menschenrechtsaktivist
  • Anatoli Saizew (* 1947), Nordischer Kombinierer
  • Oleg Swerew (* 1949), Dirigent
  • Alexei Rudoi (1952–2018), Geograph und Professor fĂŒr Geologie und Geomorphologie an der Staatlichen UniversitĂ€t Tomsk
  • Wladislaw Hedeler (* 1953), deutscher Historiker, Übersetzer und Publizist
  • Jelisaweta Kotorowa (* 1954), Sprachwissenschaftlerin, Germanistin
  • Zvi Heifetz (* 1956), israelischer Rechtsanwalt, Unternehmer und Botschafter Israels in Österreich
  • Inna Rose (* 1958), sowjetisch-estnische SportschĂŒtzin
  • Jelena Boldyrewa (* 1961), Festkörperchemikerin und Hochschullehrerin
  • Wadim Mesjaz (* 1964), Physiker, Dichter, Schriftsteller und Publizist
  • Nikolai Borschtschewski (* 1965), Eishockeyspieler und -trainer, Olympiasieger 1992
  • Dmitry Feichtner-Kozlov (* 1972), deutsch-russischer Mathematiker und Hochschullehrer
  • Maryna Pestrjakowa (* 1972), russisch-ukrainische SkilanglĂ€uferin
  • Andrei Subbotin (* 1973), Eishockeyspieler
  • Jewgeni Sennikow (* 1974), Freestyle-Skier
  • Alexei Klimow (* 1975), SportschĂŒtze
  • Andrei Andrejew (* 1976), Politiker
  • Dmitri Subbotin (* 1977), Eishockeyspieler
  • Denis Dolgodworow (* 1982), Freestyle-Skier
  • Wladimir Tjumenzew (* 1982), Freestyle-Skier
  • Andrei Burkowski (* 1983), Schauspieler und Fernsehmoderator
  • Artjom Walintejew (* 1983), Freestyle-Skier
  • Alexander Kaun (* 1985), Basketballspieler
  • Wladislawa Burejewa (* 1989), SkirennlĂ€uferin
  • Alexandra Schiller (* 1989), deutsche Schauspielerin und Komikerin
  • Leonhard Dering (* 1991), deutsch-russischer Pianist
  • Anna Mirtowa (* 1992), Freestyle-Skierin
  • Jewgeni Tschernow (* 1992), Fußballspieler
  • Danil Glebow (* 1999), Fußballspieler
  • Wladimir Sidorenko (* 2002), Tischtennisspieler

PartnerstÀdte

Tomsk listet folgende PartnerstÀdte auf:

  • Vereinigte Staaten Monroe, Vereinigte Staaten, seit 1995
  • Georgien Tiflis, Georgien, seit 2002
  • Korea Sud Ulsan, SĂŒdkorea, seit 2003
  • Russland Noworossijsk, Russland, seit 2008
  • Russland Smolensk, Russland, seit 2009

Siehe auch

  • Kaschtak

Literatur

  • Werner Blaser: Tomsk. Texture in Wood – Texture en Bois – Textur in Holz. BirkhĂ€user, Basel/Boston/Berlin 1994.

Weblinks

  • Infoportal Tomsk
  • Offizielles Stadtportal tomsk.ru (russisch)
  • Das Wetter in Tomsk (russisch)
  • Foto-Album „400 Jahre Tomsk“ (russisch/englisch)
  • Staatsduma der Region Tomsk (deutsch, russisch, englisch)

Einzelnachweise



Quelle: Wikipedia

 

Kommentar User Meinungen und Kommentare


Die höchsten Gipfel Die höchsten Gipfel

 

Die höchsten Hütten Die höchsten Hütten

 

Touren in dieser Region Touren in dieser Region

 
auch: Tomskaya

ISO 3166-2:
Bezeichnung der Region: Oblast

Fläche ca.: 314787.10 km²

Länge der Grenze ca.: km


Ausdehnung / Grenzen (dezimale Koordinaten nach WGS 84):
nördlichster Punkt: 61.047
südlichster Punkt: 55.681
westlichster Punkt: 75.069
östlichster Punkt: 89.391

 
Russland - Oblast Tomsk: Große Karte mit den Grenzen und allen POIs
Oblast Tomsk in Russland. Schaue dir die Lage und viele weitere Informationen an. Höchste Gipfel und höchste Hütten.

Genabi Gesundheit.Nachhaltigkeit.Bio Twitter twitter.com/deinebergede Instagram instagram.com/deineberge.de Facebook facebook.com/DeineBerge Frage Kontakt Fragen, Fehler, Lob, Kritik?
Schreib uns eine Nachricht.