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Karte Karte: Oblast Kaluga

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Region Informationen Oblast: Kaluga

Informationen:


Kaluga (russisch ĐšĐ°Đ»ŃƒÌĐłĐ°) ist eine russische Stadt an der Oka, rund 190 km sĂŒdwestlich von Moskau. Sie hat 324.698 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).

Stadtgliederung

Kaluga ist eine rajonfreie administrativ-territoriale Einheit (Stadt). Im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung bildet Kaluga mit 73 umliegenden Dörfern den Stadtkreis Gorod Kaluga (Stadt Kaluga).

Die FlĂ€che der eigentlichen Stadt Kaluga betrĂ€gt 168,8 kmÂČ, die des Stadtkreises 543,0 kmÂČ. Das Territorium der Stadt ist in drei Bezirke unterteilt:

Anmerkung: VolkszÀhlungsdaten

Flagge und Wappen

Das Stadtwappen zeigt auf blauem Grund einen weißen Wellenbalken fĂŒr die Oka, darĂŒber die Zarenkrone. Die Stadtflagge basiert auf dem Wappen, zeigt aber noch in rotem Streifen am Liek einen fliegenden Satelliten vom Typ Sputnik 1, da Kaluga als Wiege der russischen Raumfahrt gilt.

Geschichte

Kaluga wurde 1371 als Festung das erste Mal urkundlich erwĂ€hnt, die Stadt entstand als Grenzfestung im SĂŒdwesten des Moskauer Reiches. Nach 1500 bildete es kurzzeitig ein eigenes unabhĂ€ngiges FĂŒrstentum. 1606/07 war Kaluga Zentrum des Bauernaufstandes unter Iwan Bolotnikow.

Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert entwickelte sich Kaluga zu einer Handelsstadt, da sie auf der Route zwischen Moskau und der Ukraine lag. 1718 ließ Peter I. hier eine Segel- und 1720 eine Papiermanufaktur errichten.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurden hochrangige Gegner Russlands nach Kaluga verbannt. Dazu gehörte von 1786 bis 1787 der letzte Krim-Khan ƞahin Giray, nachdem er auf den Thron des Khans verzichtet hatte. Der AwarenfĂŒhrer Imam Schamil lebte von 1860 bis 1869 in Kaluga im Exil. Der Imam und seine Familie bewohnten ein dreistöckiges Steinhaus, das an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert von dem Provinz-Architekten Iwan D. Jasnygin fĂŒr den GroßhĂ€ndler Iwan G. Bilibin erbaut wurde. Dieses Haus in der Puschkin-Straße 4 heißt heute „Haus des Schamil“ und beherbergt AusstellungsrĂ€ume des Heimatmuseums.

WĂ€hrend des VaterlĂ€ndischen Krieges machte sich Kaluga einen Namen, als die in der Stadt stationierten Truppen Kutusows ein Ausweichen der napoleonischen Truppen nach SĂŒden verhinderten.

Kaluga war im Kaiserreich seit 1796 Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements, das bis 1929 im Rahmen der RSFSR der Sowjetunion bestand.

Mit der GrĂŒndung eines Physik-Institutes 1892 wurde der Grundstein fĂŒr die ForschungstĂ€tigkeit in Kaluga gelegt, sein GrĂŒnder Konstantin Ziolkowski gilt als Vater der russischen Raumfahrt, sein ehemaliges Wohnhaus ist heute ein Museum, das zeigt, wie der Erfinder lebte und an seinen Modellen bastelte. Außerdem gibt es in der Stadt ein bedeutendes Raumfahrtmuseum. Dadurch gilt Kaluga als „Wiege der Kosmonautik“.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Kaluga wĂ€hrend der Schlacht um Moskau am 12. Oktober 1941 von der Wehrmacht besetzt. Der amerikanische Historiker Timothy Snyder behauptet: „Nach den Erfahrungen wĂ€hrend der Stalinschen SĂ€uberungen begrĂŒĂŸten zahlreiche Einwohner der Stadt die einrĂŒckenden Einheiten der Wehrmacht mit Brot und Salz“. Im Ort entstand ein jĂŒdisches Ghetto.

Doch schon am 30. Dezember 1941 wurde die Stadt von der Roten Armee befreit. Die Bewohner von Kaluga hießen die Soldaten der Roten Armee mit Brot und Salz willkommen. Die Deutsche Wehrmacht hatte die Stadt bei ihrem RĂŒckzug in Brand gesteckt, zahlreiche GebĂ€ude gesprengt und auch das Ghetto angezĂŒndet. Das Ziolkowski-Museum war von ihnen besudelt und ausgeraubt worden. In der Folgezeit bestand in der Stadt das Kriegsgefangenenlager 107 fĂŒr deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.

Bevölkerungsentwicklung

Anmerkung: VolkszÀhlungsdaten

Wirtschaft

Heute ist Kaluga der Verwaltungssitz der Oblast Kaluga und eine bedeutende Forschungs- und Industriestadt.

Am 28. November 2007 eröffnete Volkswagen in Kaluga ein Montagewerk, um die Importzölle in Höhe von damals 25 % durch Montage vor Ort zu sparen. Die Volkswagen Group Rus hat ihren Sitz in Kaluga (Details zum Montagewerk dort).

Die Volvo Group errichtete eine LKW-Fabrik in Kaluga. Ende Februar 2022 wurden Produktion und Verkauf in Russland gestoppt. PSA Peugeot Citroën eröffnete 2010 gemeinsam mit Mitsubishi einen Produktionsstandort in Kaluga.

Anfang Juni 2014 eröffnete der Automobilzulieferer Continental AG im Industriepark „Kaluga SĂŒd“ eine neue ProduktionsstĂ€tte fĂŒr PKW-Reifen, MotorsteuergerĂ€te und Kraftstoffpumpen, nahe den Montagewerken von Volkswagen, Volvo und PSA. Der französische Zulieferer Faurecia plante 2011, in Kaluga Abgasanlagen und Innenraumsysteme fĂŒr die ansĂ€ssigen Automobilhersteller zu produzieren. Seit dem 24. Februar 2022 fĂŒhren russische StreitkrĂ€fte einen groß angelegten Angriffskrieg gegen die Ukraine; westliche Staaten haben zahlreiche Sanktionen verhĂ€ngt.

Das Kalugaer Turbinenwerk baut Generatoren und anderes zur großtechnischen Erzeugung von elektrischem Strom.

Verkehr

Die Fernstraße M3 Ukraina verbindet Kaluga und die 200 km entfernte russische Hauptstadt Moskau. Die M3 wird bei Kaluga von der R132 gekreuzt, die nach Tula (100 km sĂŒdostöstlich) und nach Rjasan (150 km nordnordöstlich) fĂŒhrt.

Die R92 verbindet Kaluga und Orjol (210 km sĂŒdlich) miteinander.

Sport

In der Stadt ist der FK Kaluga beheimatet.

WeiterfĂŒhrende Bildungseinrichtungen

  • Abteilung der Nordöstlichen Akademie fĂŒr Staatsdienst Kaluga
  • Filiale der Internationalen Slawischen G.-R.-Derschawin-UniversitĂ€t
  • Filiale der Russischen Staatlichen AgraruniversitĂ€t
  • Filiale der Staatlichen Technischen UniversitĂ€t Moskau
  • Filiale des A.-S.-Gribojedow-Instituts fĂŒr internationales Recht und Ökonomie
  • Filiale des Allrussischen Ferninstituts fĂŒr Finanzen und Ökonomie
  • Filiale des Geisteswissenschaftlich-Ökonomischen Instituts Moskau
  • Staatliche K.-E.-Ziolkowski-UniversitĂ€t Kaluga

StÀdtepartnerschaften

Die Stadt Kaluga unterhÀlt mit folgenden StÀdten eine StÀdtepartnerschaft:

  • Deutschland Suhl, Deutschland, seit 1969
  • Schweiz Binningen, Schweiz, seit 1993
  • Finnland Lahti, Finnland, seit 1994
  • Belarus Minsk, Belarus seit 2015
  • Moldau Republik / Transnistrien Tiraspol, Republik Moldau/Transnistrien

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Iwan Koschelew (1700–1759), Marineoffizier und Polarforscher
  • Iwan Kachanow (1825–1909), Politiker und General der russischen Armee
  • Alexander Faminzyn (1841–1896), Komponist und MusikpĂ€dagoge
  • Jewlalija Kadmina (1853–1881), SĂ€ngerin
  • Nikolai Falejew (1859–1933), Architekt und Hochschullehrer
  • David Edelstadt (1866–1892), jiddischsprachiger Schriftsteller und Anarchist
  • Boris Wladimirzow (1884–1931), Mongolist, Sprachforscher, Ethnologe und Orientalist
  • Nikolai Awilow (1887–1937), Politiker
  • Tatjana Simson (1892–1960), Kinderpsychiaterin
  • Wassili Glagolew (1896–1947), Generaloberst
  • Alexander Terenin (1896–1967), Physikochemiker
  • Pawel Woronin (1903–1984), Generalmajor
  • Iwan Archipow (1907–1997), Politiker und Erster Stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR von 1980 bis 1986
  • Nikolai Rakow (1908–1990), Komponist
  • Serafim Tulikow (1914–2004), Komponist
  • Juri Smirnow (1921–2007), Mathematiker
  • Kirill Trofimow (1921–1987), Generalleutnant
  • Juri Awerbach (1922–2022), Schachgroßmeister
  • Alexander Babajew (1923–1985), Generaloberst
  • Larissa Popugajewa (1923–1977), Geologin
  • Elja Nikolskaja (1929–2011), Ökonomin und Hochschullehrerin
  • Anatoli Akentjew (1939–2023), SkilanglĂ€ufer
  • Alexander Saprykin (1946–2021), Volleyballspieler
  • Mykola Asarow (* 1947), ukrainischer Politiker, 14. MinisterprĂ€sident der Ukraine (2010–14)
  • Michail Linge (1958–1994), Sprinter
  • Stanislaw Lopuchow (* 1972), Schwimmer
  • Waleri Kobelew (* 1973), Skispringer und Nordischer Kombinierer
  • Alexander Awdejew (* 1975), Politiker und Staatsmann
  • Dmitri Kowaljow (* 1976), Ruderer
  • Julija Trofimowa (* 1978), Filmregisseurin und Drehbuchautorin
  • Olesja Sykina (* 1980), Sprinterin
  • Julia Tabakowa (* 1980), Leichtathletin
  • Wladimir Kissenkow (* 1981), Fußballspieler
  • Evgenia Fölsche (* 1983), Pianistin
  • Anna Jurakowa (* 1992), EisschnelllĂ€uferin
  • Anna Moiseeva (* 1993), SĂ€ngerin
  • Ivan Kuliak (* 2002), Turner

Bekannte Einwohner

  • Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski (1857–1935), Wissenschaftler, Theoretiker zu Weltall-Erforschung und -Reisen, BegrĂŒnder der modernen Kosmonautik

Literatur

  • Kalugaer Boden. The Kaluga's Land. Semlja Kaluschskaja. Bild-Text-Band. Dreisprachig: russisch, englisch, deutsch. Moskau 1977

Weblinks

  • www.kaluga.ru
  • www.kalugacity.ru
  • www.fortunecity.com (Memento vom 3. Februar 1999 im Internet Archive)
  • www.kaluga-eparhia.ru

Einzelnachweise



Quelle: Wikipedia

 

Kommentar User Meinungen und Kommentare


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auch: Kaluzhskaya Oblast

ISO 3166-2:
Bezeichnung der Region: Oblast

Fläche ca.: 29404.30 km²

Länge der Grenze ca.: km


Ausdehnung / Grenzen (dezimale Koordinaten nach WGS 84):
nördlichster Punkt: 55.32
südlichster Punkt: 53.271
westlichster Punkt: 33.424
östlichster Punkt: 37.259

 
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