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Informationen:


Der Western ([ˈwɛstɐn], [ˈvɛstɐn]) ist ein Kino-Genre, in dessen Mittelpunkt der zentrale US-amerikanische Mythos der Eroberung des Wilden Westens der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert steht. Entsprechende Werke der Literatur werden meist als Trivial- oder Unterhaltungsliteratur gewertet (siehe auch Wildwestroman). Wesentliche Merkmale sind Handlungsort und Zeit: der westliche Teil des nordamerikanischen Kontinents wĂ€hrend seiner Einnahme durch von Osten kommende europĂ€ische Siedler.

Definition des Genres

Western sind Filme ĂŒber Konflikte, die sich an der frontier ereignen, der imaginĂ€ren Grenze, die sich durch die Besiedlung Amerikas durch europĂ€ische Einwanderer immer weiter nach Westen und Norden schob. Eine Reihe von Filmen erzĂ€hlt von kĂ€mpferischen Auseinandersetzungen mit den Indianern, sowie KopfgeldjĂ€gern oder diversen Konflikten mit dem Gesetz.

Inhaltlich geht es dabei oft um die Durchsetzung der amerikanischen Rechtsordnung, die wirtschaftliche Erschließung durch die Kolonisation und die EinfĂŒhrung ihrer Wert- und Moralvorstellungen. Weitere Motive sind Lynch- und Selbstjustiz, sowie ÜberfĂ€lle und SĂŒhne von Verbrechen.

Stilmittel

Klassische Elemente

Der klassische Western ist in seinen handelnden Figuren, erzĂ€hlenden Elementen, Orten und Stilmitteln stark festgelegt. Im Mittelpunkt stehen meist der gute, zuweilen naiv wirkende, aber wehrhafte Cowboy oder Sheriff und sein Konterpart, der skrupellose Bösewicht. Zwischen den Hauptakteuren steht hĂ€ufig eine Frau, um die ein Kampf zumeist mit Revolvern oder FĂ€usten ausgetragen wird. Das Fort oder die kleine Stadt, der Saloon mit Whiskey und Kartenspiel, Pferde, Wagen, die weite Landschaft, die in gewaltigen Totalen eingefangen wird, und das Indianerdorf sind typische Orte der Handlung. Wichtige Elemente sind hĂ€ufig auch ein Bankraub oder ein Postkutschenraub. Aufgelöst wird der Konflikt am Ende durch einen Shootout oder Showdown auf der Hauptstraße.

Klassische Motive

Zwei zentrale Motive sind dabei typisch fĂŒr das Genre: Zum einen die (Selbst-)Erfahrung an der Grenze, dem „Frontier Land“. Zum anderen die Erneuerung einer Gesellschaft durch Gewalt, die Wiederherstellung einer neuen, vitaleren und zivileren Ordnung, nachdem die alte Ordnung durch Gewalt zerstört wurde. Die vier Phasen der Geschichte der Eroberung des Westens – frĂŒhes Vordringen in die WĂ€lder des Ostens wĂ€hrend der englisch-französischen Besatzung mittels Pfadfindern und Indianer-Scouts, Landnahme des Westens durch Planwagen-Trecks und kleine Siedler, Übergang zur zivilisierten Gesellschaft und schließlich Beendigung der Entwicklung durch Eisenbahnbau, Indianerkriege und BĂŒrgerkrieg – schlagen sich in den einzelnen Filmen entsprechend nieder. Allen vier Phasen gemeinsam ist das Spannungsfeld zwischen dem Faustrecht einerseits und dem es ablösenden Prinzip des staatlichen Rechts als Grundlage einer zivilisierten Gesellschaft andererseits. Dieses Spannungsfeld greift der Endzeit-Western auf, der in einer meist nicht nĂ€her bezeichneten Zukunft nach einer auch meist nur angedeuteten apokalyptischen Katastrophe angesiedelt ist. Ist im klassischen Western der Westen noch nicht zivilisiert, ist er es im Endzeit-Western nicht mehr (wobei ein Endzeit-Western nicht zwingend „im Westen“ angesiedelt sein muss). Auf beiden PrĂ€missen baut die (Wieder-)Herstellung einer gesellschaftlichen Ordnung auf, in der zunĂ€chst das Recht des StĂ€rkeren gilt, mit dem Ressourcen erkĂ€mpft werden: Im klassischen Western sind es z. B. die Ressourcen Siedlungsgebiet (Landnahme) und BodenschĂ€tze (Goldrausch), im Endzeit-Western geht es zum Beispiel um Wasser oder Benzin. So unterscheidet sich der Endzeit-Western vor allem in Bezug auf die Zeit der Handlung und daraus folgend dem Interieur, KostĂŒmen etc., die grundlegenden ErzĂ€hlstrukturen, Themen und Motive bleiben sich aber gleich. Ein anschauliches Beispiel findet sich in Mad Max II – Der Vollstrecker: Dort greift eine Horde Punks auf MotorrĂ€dern einen fahrenden Tanklastzug an. Ersetzt man gedanklich die Punks durch Banditen, die MotorrĂ€der durch Pferde und den Tanklastzug durch Postkutsche, Planwagen oder Eisenbahn, könnte die Sequenz genauso gut in einen klassischen Western passen.

Geschichte des Western

Am 1. Dezember 1903 kam mit Der große Eisenbahnraub der erste Western ins Kino, zu einer Zeit also, als es den wilden Westen fast noch tatsĂ€chlich gab. Von da an liefen jede Woche neue, zumeist einfache Produktionen im Stile von Broncho Billy in den Kinos an, die sich auf die action- und gewaltgeladene Konfrontation zwischen den Hauptfiguren konzentrierten und sich wenig mit Psychologie, komplexen Charakteren und Handlungen beschĂ€ftigten.

Bis in die siebziger Jahre hinein kann man den Western als das wichtigste Genre der Filmproduktion der USA bezeichnen, wobei die 1940er und 1950er Jahre als die Hochphase des klassischen Western gelten.

Die Ikonografie des frĂŒhen Western hat besonders von dem Maler Frederic Remington (1861–1909) gelebt, der seinerseits die Fotografien Eadweard Muybridges kannte. Ford schĂ€tzte spĂ€ter diese „volkstĂŒmliche und unakademische, aber durchaus artifizielle Ästhetisierung des Traditionellen“  seiner Werke, wie auch Hawks eine umfangreiche Sammlung von Drucken und GemĂ€ldekopien nach Werken von unter anderem Remington und Charles M. Russell besaß. Ford ĂŒbernahm Remingtons Kadrierung und die Behandlung des Raumes seiner Bilder. Der Maler Charles Schreyvogel, der sein Handwerk noch als Zuschauer in Buffalo Bills Wild-West-Show lernte, nahm auf monumentalen LeinwĂ€nden die Wirkungsweise des Filmbilds vorweg. Die Maler Thomas Moran und Albert Bierstadt waren lyrischer, zugleich aufrichtiger. 

Mit nur drei Western gelang es John Ford, das Genre grundsĂ€tzlich zu verĂ€ndern. Ist sein Darsteller John Wayne zuerst noch ein makelloser Held oder vĂ€terlicher Offizier, bleibt am Ende von Der schwarze Falke, einem der komplexesten und vielschichtigsten Western, nur ein rachsĂŒchtiger EinzelgĂ€nger, der genauso verloren und heimatlos ist wie die von ihm erbittert gejagten Feinde. Von nun an konnte es keine einfache Schwarz-Weiß-Zeichnung der Protagonisten mehr geben.

Eine davon optisch und inhaltlich deutlich zu unterscheidende Sonderrolle nehmen die 1962 mit Der Schatz im Silbersee beginnenden Karl-May-Verfilmungen der im wilden Westen spielenden Romane von Karl May ein, die sich neben der durch die anderen Drehorte bedingten BildĂ€sthetik auch durch ein deutlich indianer-freundlicheres Bild von den US-amerikanischen Produktionen abheben und in denen vor allem die Heldenfiguren Winnetou und Old Shatterhand beispielhaft fĂŒr die mögliche VerstĂ€ndigung zwischen Indianern und Bleichgesichtern stehen. Noch deutlicher auf die Seite der Indianer schlugen sich die 1966 mit Die Söhne der großen BĂ€rin beginnenden DEFA-Indianerfilme.

Aufgrund der UnverrĂŒckbarkeit seiner Elemente nahm der Western zunehmend eine Entwicklung nach innen, in die Tiefe. Dies geschieht oft durch fast unmerkliche Verschiebungen. Der Showdown in Spiel mir das Lied vom Tod steht immer noch im Zentrum des Films, untersucht man jedoch die Szene genau, stellt man fest, dass das anachronistische Duell zwischen Henry Fonda und Charles Bronson nicht auf der Hauptstraße der Stadt stattfindet – dort wird gerade die Eisenbahn gebaut, Symbol fĂŒr die neue Zeit –, sondern auf einem Nebenschauplatz, dem Hinterhof einer Farm.

Ohne Orte, Figuren und Handlungsablauf anzutasten, entstanden der epische, der psychologische Western und schließlich, Anfang der 1960er nahtlos an das Ende des klassischen Westerns anknĂŒpfend, der SpĂ€twestern und Italowestern, die wesentlich schonungsloser, zynischer und auch zuweilen realistischer mit ihrem Sujet umgehen. So waren die 1960er Jahre qualitativ und quantitativ die große Zeit des Westerns. In den 1970er-Jahren entstanden außerdem vielfach sogenannte „PrĂŒgel-Western“, die einen parodistischen Charakter aufweisen, wie etwa die Filme mit dem Duo Bud Spencer und Terence Hill. Auch im Heimatland des Westerns, den USA, halbierte sich in den 1970ern die Produktion gegenĂŒber dem vorangegangenen Jahrzehnt und schließlich versetzte das Debakel um Michael Ciminos Heaven’s Gate 1980 dem Genre – zumindest auf der Kinoleinwand – den Todesstoß: Dessen Misserfolg fĂŒhrte dazu, dass Produzenten wĂ€hrend der 1980er-Jahre zunĂ€chst die Finger vom Thema Western ließen. 1985 gab der Western mit Silverado und Pale Rider – Der namenlose Reiter zwar noch einmal ein kurzes Zwischenspiel, 1988 gefolgt von Young Guns – Sie fĂŒrchten weder Tod noch Teufel, aber erst der nicht nur kommerzielle, sondern auch an sieben Oscars messbare Erfolg von Der mit dem Wolf tanzt rehabilitierte den Western kurzzeitig. Zu dem von manchem erhofften Revival des Genres kam es allerdings nicht: Zwar wurde in der ersten HĂ€lfte der 1990er Jahre wieder ein knappes Dutzend mehr oder weniger bedeutende Western produziert (darunter zum Beispiel Erbarmungslos und Dead Man), danach dann aber fast 10 Jahre lang gar keine mehr.

Independent-Regisseur Andrew Dominik lieferte 2007 mit Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford einen beachtenswert neuen Ansatz ĂŒber den legendĂ€ren Banditen und dessen AttentĂ€ter ab. Von vielseitiger Kritik gelobt, blieb der Film jedoch finanziell hinter den erwarteten Einspielergebnissen zurĂŒck. In den folgenden Jahren kamen wieder vereinzelt Western ins Kino (wie The Missing und True Grit) und zuletzt Django Unchained (2012) und The Hateful Eight (2015), diese blieben aber singulĂ€re Erfolge. Von einem „Revival“ des Genres kann also ebenso wenig die Rede sein, wie davon, dass der Western „tot“ sei, wie dies seit den 1980er-Jahren von amerikanischen Kritikern immer mal wieder behauptet wurde.

Frontier

Im Zentrum des Western steht die Einnahme der sogenannten frontier (frontier land) die auch den Übergang von der Natur zur Zivilisation symbolisiert. Mit dieser frontier ist allerdings nicht nur die sich stetig nach Westen verschiebende Grenze der Trapper, Goldsucher, Siedler und ViehzĂŒchter gemeint, tatsĂ€chlich geht es um die Konfrontation mit dem eigenen Ich – um eine Grenzerfahrung in zweifachem Sinne also, die sich auf einer geografischen Ebene einerseits und einer metaphysischen, individuellen Ebene andererseits abspielt.

Der klassische Westernheld (Cowboy oder Trapper), dessen Urtypus Davy Crockett und Daniel Boone darstellen, und der stets im Mittelpunkt der Handlung steht, ist eine in seinen moralischen Werten vom mittelalterlichen Ritter abgeleitete, zutiefst romantische Figur. So wie sich der Ritter von Reiter ableitet, und der Chevalier von Cheval (dt.: Pferd), ist der Westmann ohne sein Pferd undenkbar. Damit und mit seinem fransengeschmĂŒckten Lederanzug ist er der Natur nĂ€her als der bĂŒrgerlichen Gesellschaft, die sich in der Zeit der Industrialisierung und der Besiedlung des Westens durch Weiße krakenartig ausbreitet. Auch wenn er fĂŒr sie auskundschaftet und ihr vorauseilt, ihre Planwagen-Trecks anfĂŒhrt, sie damit unweigerlich hinter sich herzieht, so lehnt er sie doch im Herzen ab und befindet sich im gleichen Maße auf der Flucht vor ihr. Die Gesetze, denen er folgt, bezieht er nicht aus den GesetzbĂŒchern der StĂ€dte, er leitet sie scheinbar direkt von Gott und aus der Natur ab. Der Begriff Outlaw, jemand also, der sich außerhalb der Gesetze stellt, hat nicht nur auf Grund der tief im amerikanischen Bewusstsein verankerten Vorliebe fĂŒr Gesetzesbrecher und Gangster eine positive FĂ€rbung, auch der positive Held des Western ist auf seine Art stets ein Outlaw – und damit muss er unweigerlich in Konflikt mit der Gesellschaft geraten. So wird der „gute“ Outlaw zum Alter Ego des „bösen“ Westernhelden. In vielen Western wie Der schwarze Falke, Der Mann, der Liberty Valance erschoß und High Noon wird diese enge Verwandtschaft zwischen den Gegenspielern bewusst zum Thema des Films gemacht. In Der Mann aus dem Westen trifft Gary Cooper sogar auf seinen ehemaligen Ziehvater, um mit ihm in existenzielle Konflikte zu geraten.

Diese Freiheit, in der Konfrontation mit dem eigenen Ich jenseits der alles regelnden Zivilisation zu triumphieren, ist der Kern der zum GrĂŒndungsmythos der Vereinigten Staaten im Western verklĂ€rten Besiedelung des Westens. Im SpĂ€twestern wird der Verlust dieser Freiheit immer wieder thematisiert: Das letzte StĂŒck Land ist besiedelt, das letzte Wildpferd gefangen, Automobile und Maschinengewehre halten Einzug.

Michael Cimino stellte mit dem wirtschaftlichen Debakel Heaven’s Gate (1980) den Johnson-County-Krieg 1892 in Wyoming dar, wo das Land verteilt war, und das Großkapital den Siedlern die ZĂ€hne zeigte (zudem Ă€nderte er die Produktionsbedingungen von Hollywood in den Folgejahren entscheidend).

In Sam Peckinpahs The Wild Bunch (1969), der nicht zufĂ€llig in Mexiko spielt, etwa 1914, geht es um eine von Pike angefĂŒhrte Bande scheinbar gewissenloser Outlaws, die von seinem alten Freund Thornton, einem ehemaligen Mitglied der Wild Bunch, gejagt werden. In jeder Szene jedoch merkt man Thornton an, dass er lieber an Pikes Seite reiten wĂŒrde, statt eine Horde zwar auf der Seite des Gesetzes stehender, aber zutiefst unmoralischer KopfgeldjĂ€ger anzufĂŒhren. Thornton, Pike und seine Wild Bunch sind Dinosaurier (in einer Szene fĂ€llt Pike sogar vom Pferd), die von der modernen Zeit ĂŒberlebt wurden. Im zentralen Moment wĂ€hlen sie in einem Augenblick persönlicher Freiheit mit einem kurzen „let’s go“ den sicheren Tod.

Fiktion und Wirklichkeit

Die Westernhelden und Cowboys, wie sie typischerweise in Western-Filmen dargestellt werden, sind eine Kunstschöpfung der PopulĂ€rkultur, die nicht nachtrĂ€glich, sondern im selben Moment erfunden wurden, als ihre Vorbilder im Westen das Land erkundeten. Der Stenograf des Revolverhelden Duke of Death in Erbarmungslos ist historische RealitĂ€t. Der berĂŒhmte Kit Carson wurde von einem solchen Begleiter fĂŒr die Groschenhefte der OstkĂŒste zur Romanfigur aufgebaut. Eine reale Figur namens Deadwood Dick hat es nicht gegeben, aber als zunehmend Leser der Deadwood-Dick-Geschichten nach Deadwood zu pilgern begannen, nahm man dort die Produktion von Postkarten mit dem vermeintlichen Konterfei des Westerners auf.

Eine ĂŒbergeordnete Rolle in der Geschichte der Entwicklung der amerikanischen PopulĂ€rkultur nimmt Buffalo Bill mit seinem Zirkus und seinem Rough Rider Congress ein. Unklar blieb oft, ob die Cowboys ihre Revolver-, Lasso- und Pferdetricks nur ĂŒbten, um in Buffalo Bills Show aufzutreten, oder dies tatsĂ€chlich Bestandteil ihres tĂ€glichen Lebens im Wilden Westen war. Buffalo Bills Wild West Show gastierte mit ihrem Programm auch in Europa und sorgte damit lange vor dem Film fĂŒr eine weite Verbreitung des Wild-West-Mythos und kann damit, zusammen mit den Dime and Nickel Novels der OstkĂŒste aus dem Hause Beadle & Adams, als VorlĂ€ufer des Western-Films angesehen werden.

Doch nicht nur der Film hat den Western geprĂ€gt, es gab auch Wirkungen in umgekehrter Richtung: Um bei einem Showdown die Duellanten vom Kopf bis etwas unterhalb der HĂŒfte, wo der Colt im Holster hing, zeigen zu können, wurde die entsprechende Kamera-Einstellung entwickelt, die heutzutage unter dem Begriff amerikanische Einstellung bekannt ist.

Mythologien der Staatswerdung

In der Soziologie und der Kulturwissenschaft wird das Genre Western auch unter dem Aspekt der nationalen Mythen und Legendenbildung untersucht. Dabei weisen die klassischen, nicht satirischen Western eine Grundstruktur auf: „So erzĂ€hlen sie immer, wie ein Kontinent ‚zivilisiert‘ wird durch den Mut und die Kraft eines Mannes. Und am Ende steht immer die Herstellung oder Wiederherstellung von staatlicher Ordnung bzw. Staatlichkeit.“ (Rudolf Walther)

Martin Weidinger beschreibt diesen Sachverhalt in seiner Studie „Nationale Mythen – mĂ€nnliche Helden. Politik und Geschlecht im amerikanischen Western“. Die Helden des Western sind „Ikonen des Machismo“ und kĂ€mpfen gegen alle WiderstĂ€nde fĂŒr eine neue Ordnung oder wollten eine alte zurĂŒckgewinnen.

Geschlecht, Religion, Hautfarbe und sexuelle Orientierung sind im klassischen Western streng hierarchisch geordnet und festgelegt. Walther schreibt dazu in einer FR-Rezension zur Studie Weidingers: „Bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein hat diese stereotype Hierarchisierung die USA entscheidend geprĂ€gt. Das Ende des Western fĂ€llt zusammen mit dem Aufkommen von Studenten-, BĂŒrgerrechts-, Frauen- und Antikriegsbewegung.“

Einige Beispiele

Herausragende Vertreter des Genres

Als herausragende Vertreter des Westerngenres werden hier Filme gelistet, die auf den Bestenlisten der Filmkritiker hohe Platzierungen bei Sight and Sound, dem American Film Institute, auf They Shoot Pictures, Don’t They? und/oder Rotten Tomatoes erreicht haben.

Die umsatzstÀrksten Westernfilme

Bei den umsatzstĂ€rksten Filmen, die dem Westerngenre zuzuordnen sind, handelt es sich ausnahmslos um SpĂ€twestern, die 1990 oder danach entstanden sind. Der umsatzstĂ€rkste Western war lange der vielfach ausgezeichnete, amerikanische Spielfilm Der mit dem Wolf tanzt, in dem der Soldat John Dunbar nach einem missglĂŒckten und missverstandenen Selbstmordversuch wĂ€hrend einer Schlacht im BĂŒrgerkrieg die Armee verlĂ€sst, „um den Wilden Westen zu sehen, solange es ihn noch gibt“. Als Western mit den höchsten Einspielergebnissen wurde er schließlich von dem noch erfolgreicheren Django Unchained abgelöst. Der einzige Regisseur, der gleich zweimal in den Top Ten der Westernfilme mit den höchsten Einspielergebnissen auftaucht, ist Quentin Tarantino.

Subgenres und Varianten

Siehe auch

  • Wilder Westen
  • Liste europĂ€ischer Western

Literatur

  • Kurt Bayertz: „Zur Ästhetik des Western.“ Zeitschrift fĂŒr Ästhetik und allgemeine Kunsttheorie. 48, 2003, Nr. 1: S. 69–82.
  • Michael Coyne: The Crowded Prairie. American National Identity in the Hollywood Western. I. B. Tauris, London u. a. 1997, ISBN 1-86064-040-0.
  • Henning Engelke, Simon Kopp: Der Western im Osten. Genre, Zeitlichkeit und AuthentizitĂ€t im DEFA- und im Hollywood-Western, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 1 (2004), S. 195–213.
  • Josef FrĂŒchtl: Das unverschĂ€mte Ich. Eine Heldengeschichte der Moderne (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1693). Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-518-29293-5.
  • Gregor Hauser: MĂŒndungsfeuer: Die besten 50 B-Western der 50er Jahre und ihre Stars. Verlag Reinhard Marheinecke 2015, ISBN 978-3-932053-85-6.
  • Joe Hembus: Das Western-Lexikon. 1567 Filme von 1894 bis heute (= Heyne-BĂŒcher 32. Heyne-Filmbibliothek 207). Original-Ausgabe, erweiterte Neuausgabe. Heyne, MĂŒnchen 1995, ISBN 3-453-08121-8.
  • Thomas Jeier: Der Westernfilm (= Heyne-BĂŒcher 32. Heyne-Filmbibliothek 102). Heyne, MĂŒnchen 1987, ISBN 3-453-86104-3.
  • Bernd Kiefer, Norbert Grob, Marcus Stiglegger (Hrsg.): Western (= Filmgenres. = Universal-Bibliothek 18402). Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-018402-9.
  • Thomas Klein: Geschichte – Mythos – IdentitĂ€t: Zur globalen Zirkulation des Western-Genres. Bertz + Fischer, Berlin 2015, ISBN 978-3-86505-392-3.
  • Thomas Klein: Outlaws, Sozialbanditen und der Western: Zur InterkulturalitĂ€t eines generischen Figurenstereotyps am Beispiel ausgesuchter filmischer ReprĂ€sentationen des mexikanischen Charros, In: MEDIENwissenschaft, H. 3/12, SchĂŒren Verlag, 2012, S. 274–286, Volltext
  • Dirk C. Loew: Versuch ĂŒber John Ford. Die Westernfilme 1939–1964. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-2124-X (mit einem Kapitel zum Genre insgesamt).
  • Wolfgang Luley: Es war einmal im Westen: Religiöse Motive im Post-Western. In: Thomas Bohrmann, Werner Veith, Stephan Zöller (Hrsg.): Handbuch Theologie und PopulĂ€rer Film. Band 2. Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2009, ISBN 978-3-506-76733-2, S. 15–29.
  • Bert Rebhandl (Hrsg.): Western : Genre und Geschichte, Zsolnay, Wien 2007
  • Georg Seeßlen, Western. Geschichte und Mythologie des Westernfilms. Überarbeitete und aktualisierte Neuauflage. SchĂŒren, Marburg 1995, ISBN 3-89472-421-8.
  • Richard Slotkin: Gunfighter Nation. The Myth of the Frontier in Twentieth-Century America. University of Oklahoma Press, Norman OK 1998, ISBN 0-8061-3031-8.
  • Martin Weidinger: Nationale Mythen – mĂ€nnliche Helden. Politik und Geschlecht im amerikanischen Western (= Politik der GeschlechterverhĂ€ltnisse. Bd. 31). Campus, Frankfurt am Main u. a. 2006, ISBN 3-593-38036-6.

Weblinks

  • Stilelemente der Filmmusik: „The New World“ Symphony (Antonin DVORAK)

Einzelnachweise



Quelle: Wikipedia

 

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ISO 3166-2:
Bezeichnung der Region: Provinz

Fläche ca.: 8312.80 km²

Länge der Grenze ca.: km


Ausdehnung / Grenzen (dezimale Koordinaten nach WGS 84):
nördlichster Punkt: 1.103
südlichster Punkt: -0.072
westlichster Punkt: 33.89
östlichster Punkt: 35.171

 
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