Jakarta [dÊaËkarta] (bis zur indonesischen Rechtschreibreform von 1972 Djakarta geschrieben; bis 1942 Batavia) ist eine Stadt in Indonesien auf der Insel Java. Mit 10,56 Millionen Einwohnern (2020) in der eigentlichen Stadt ist sie die gröĂte Stadt SĂŒdostasiens und mit etwa 34 Millionen Einwohnern (2019) in der Metropolregion Jabodetabek der zweitgröĂte Ballungsraum weltweit. Die Stadt hat den Status einer Provinz und wird von einem Gouverneur regiert. Offiziell wird die Stadt unter Daerah Khusus Jakarta (Sonderregion Jakarta, seit Dezember 2024), zuvor Daerah Khusus Ibukota Jakarta (Besondere Hauptstadtregion Jakarta) aufgefĂŒhrt.
Jakarta ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes sowie Verkehrsknotenpunkt mit UniversitÀten, Hochschulen, Theatern und Museen. Die Bevölkerung der Stadt ist von vielfÀltiger Herkunft, so leben in ihr Menschen malaiischer, arabischer, indischer, niederlÀndischer und chinesischer Abstammung.
Die Stadt liegt in der Bucht von Jakarta (indonesisch Teluk Jakarta) an der NordwestkĂŒste der Insel Java an der MĂŒndung des Ciliwung, durchschnittlich acht Meter ĂŒber dem Meeresspiegel. Das Stadtgebiet ist flach und hat eine FlĂ€che von 661,52 kmÂČ. Die Umgebung wird landwirtschaftlich genutzt, an gĂŒnstigen Stellen ist tropischer Regenwald zu finden.
In der Bucht von Jakarta befindet sich die zum Stadtgebiet gehörende Inselgruppe Kepulauan Seribu (deutsch âTausend Inselnâ). Die 105 Inseln, 45 km nördlich der Stadt gelegen, haben eine FlĂ€che von 11,8 kmÂČ. Der dortige Meeresnationalpark dient zur Erholung der Bevölkerung.
Die Metropolregion Jabodetabek hat eine FlĂ€che von 7315 kmÂČ und umfasst neben der Hauptstadt Jakarta die StĂ€dte Bekasi, Bogor, Depok und Tangerang sowie die Regierungsbezirke Bekasi, Bogor und Tangerang.
Der geologische Aufbau der Insel Java, auf der Jakarta liegt, ist hauptsĂ€chlich durch vulkanisches Material bestimmt. Nur ein geringer Teil der FlĂ€che besteht aus Ă€lteren Gesteinen, mehr als zwei Drittel sind von vulkanischen Ablagerungen bedeckt: Aschen, Tuffen und Lava jĂŒngerer und Ă€lterer AusbrĂŒche. Der ĂŒbrige Teil besteht aus tertiĂ€ren Sedimenten.
Die Insel liegt an der Stelle des Sundabogens, wo die ZertrĂŒmmerung der Erdkruste am intensivsten, der alte Untergrund am meisten zerstört war und heute zum groĂen Teil unter den Meeresspiegel der Javasee versenkt ist. Auch gegenwĂ€rtig sind noch zahlreiche Vulkane aktiv. Ihre Aschen werden weit ĂŒber das Land verweht und bilden eine stetig wirksame mineralische DĂŒngung. Entweder ist direkter Aschenfall zu verzeichnen, oder die vulkanischen Lockermassen werden durch die FlĂŒsse verfrachtet und abgelagert.
Zur Zeit der niederlĂ€ndischen Kolonie lag Jakarta weit ĂŒber dem Meeresspiegel, ist seitdem jedoch deutlich abgesunken. Vierzig Prozent des Stadtgebiets liegen mittlerweile unter dem Meeresspiegel. Heute muss Meerwasser aus der Stadt gepumpt werden. Der âNationale Hauptstadt- und Integrierte KĂŒsten-Entwicklungs-Masterplanâ wurde entwickelt, um Jakarta vor dem drohenden Versinken zu bewahren. Im Januar 2022 beschlossen Regierung und Parlament, eine neue Hauptstadt auf der Insel Borneo zu errichten, die den Namen Nusantara tragen soll.
Offiziell hat Jakarta nicht den Status einer Stadt, sondern einer Provinz mit dem besonderen Status der Hauptstadt von Indonesien. Daher regiert anstelle eines BĂŒrgermeisters auch ein Gouverneur.
Die Provinz Jakarta unterteilt sich in die fĂŒnf Verwaltungseinheiten (Kota Administrasi): Nordjakarta (Jakarta Utara), Ostjakarta (Jakarta Timur), SĂŒdjakarta (Jakarta Selatan), Westjakarta (Jakarta Barat) und Zentraljakarta (Jakarta Pusat) mit je einem BĂŒrgermeister an der Spitze sowie ein Regierungsbezirk (Kabupaten) fĂŒr die in der Bucht von Jakarta liegende Inselgruppe Kepulauan Seribu mit einem Regenten (Bupati) als FĂŒhrer.
Die StÀdte gliedern sich in Distrikte (Kecamatan), Gemeinden (Kelurahan), Wohnviertel (Rukun Warga) und Nachbarschaften (Rukun Tetangga).
Nordjakarta liegt direkt an der Javasee und unterteilt sich in 6979,4 kmÂČ Seegebiet und 154,11 kmÂČ LandflĂ€che auf einer LĂ€nge von 35 km. Im Hafen Tanjung Priok und anderen Industrieansiedlungen arbeiten zahlreiche Menschen. Nordjakarta grenzt im Norden an die Javasee, im Osten an Bekasi, im SĂŒden an Ost-, West- und Zentraljakarta sowie im Westen an Tangerang. Die sechs Unterbezirke von Nordjakarta sind Cilincing, Kelapa Gading, Koja, Pademangan, Penjaringan und Tanjung Priok.
Mit 187,73 kmÂČ hat Ostjakarta die gröĂte LandflĂ€che der fĂŒnf Stadtteile. Sie unterteilt sich in 95 % Land, der Rest ist mit einer Höhe von 50 Metern ĂŒber dem Meeresspiegel mit Sumpf oder Reisfeldern bedeckt. Seit der Errichtung von fĂŒnf Gewerbegebieten hat Ostjakarta an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen.
Ostjakarta grenzt im Norden an Nordjakarta, im Osten an Bekasi, im SĂŒden an Depok und im Westen an SĂŒdjakarta sowie Zentraljakarta. Die zehn Unterbezirke von Ostjakarta sind Cakung, Cipayung, Ciracas, Duren Sawit, Jatinegara, Kramat Jati, Makasar, Pasar Rebo, Matraman und Pulo Gadung.
SĂŒdjakarta hat eine FlĂ€che von 145,73 kmÂČ. SĂŒdjakarta grenzt im Norden an Zentraljakarta, im Osten an Ostjakarta, im SĂŒden an Depok, im Nordwesten an Westjakarta und im Westen an Tangerang. Der Stadtteil untergliedert sich in zehn Unterbezirke â Cilandak, Jagakarsa, Kebayoran Baru, Kebayoran Lama, Mampang Prapatan, Pancoran, Pasar Minggu, Pesanggrahan, Setiabudi und Tebet â mit insgesamt 65 Gemeinden.
Die LandflĂ€che von Westjakarta betrĂ€gt 127,11 kmÂČ. Der Stadtteil grenzt im Norden an Nordjakarta, im Osten an Zentraljakarta, im SĂŒden an SĂŒdjakarta und im Westen an Tangerang. Westjakarta untergliedert sich in acht Unterbezirke: Cengkareng, Grogol Petamburan, Kalideres, Kebon Jeruk, Kembangan, Palmerah, Taman Sari und Tambora â mit insgesamt 56 Gemeinden.
Zentraljakarta ist der kleinste der fĂŒnf Stadtteile. Er hat eine LandflĂ€che von 48,17 kmÂČ, ist von ebener Topografie und grenzt an alle vier anderen Stadtteile an. Er untergliedert sich in acht Unterbezirke â Cempaka Putih, Gambir, Johar Baru, Kemayoran, Menteng, Sawah Besar, Senen und Tanah Abang â mit insgesamt 44 Gemeinden, welche wiederum in 388 Wohnviertel mit 4784 Nachbarschaften aufgeteilt sind.
Die Stadt befindet sich in der tropischen Klimazone. Die Jahresdurchschnittstemperatur betrÀgt 26,2 °C, die jÀhrliche Niederschlagsmenge 1.799 Millimeter im Mittel. Die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen betragen in Jakarta zwischen 28,9 und 31,1 °C. Auch die Tagesdurchschnittstemperaturen liegen ganzjÀhrig zwischen 25,6 und 26,7 °C, wobei die höchste Temperatur im Oktober bei 26,7 °C und die niedrigste im Februar bei 25,6 °C im langjÀhrigen Mittel liegt.
Hauptregenzeit ist zwischen Dezember und MĂ€rz. Der meiste Niederschlag fĂ€llt im Januar und Februar mit durchschnittlich 300 Millimeter, der wenigste im September mit 29 Millimetern im Mittel. Aufgrund des hohen Niederschlags und der Luftverschmutzung ist es in Jakarta ĂŒberwiegend dunstig.
Schwere RegenfĂ€lle fĂŒhren wĂ€hrend des Monsuns immer wieder zu Ăberschwemmungen in Jakarta. Anfang Februar 2007 standen dreiviertel der Millionenstadt unter Wasser, Hunderttausende Menschen wurden obdachlos, es wurden 80 Todesopfer gezĂ€hlt. Damit ĂŒbertraf das Hochwasser die Flutkatastrophe von 2002, bei der 21 Menschen starben und mehr als 300.000 obdachlos wurden. Auch 2013 und 2020 ereigneten sich katastrophale Ăberschwemmungen.
Das Gebiet des heutigen Jakarta war seit Ende des 12. Jahrhunderts Teil des hinduistischen Königreichs Pajajaran, das sich dauerhaft gegenĂŒber dem weite Teile der Malaiischen Halbinsel, Sumatras und Borneos beherrschenden, ebenfalls hinduistischen Königreich Majapahit seine UnabhĂ€ngigkeit bewahren konnte und sich zu einem hervorragend organisierten und durch den Pfefferhandel blĂŒhenden Staatswesen entwickelt hatte. Die Hauptstadt Pakuwan lag in der NĂ€he des heutigen Bogor, 60 Kilometer sĂŒdlich von Jakarta.
Ende des 15. Jahrhunderts entstand an der MĂŒndung des Ciliwung der Haupthafen des Pajajaran-Reichs, genannt Sunda Kelapa. Die Portugiesen landeten dort 1522 und errichteten mit dem EinverstĂ€ndnis des Herrschers ein Fort zum Schutz des Hafens fĂŒr den GewĂŒrzhandel. Der muslimische Prinz Fatahillah aus dem Königreich Demak lieĂ die Stadt am 22. Juni 1527 durch seine Truppen zerstören und errichtete an gleicher Stelle eine neue Stadt, die in Anspielung an den doppelten Sieg ĂŒber die StreitkrĂ€fte der Portugiesen und des Königreiches Pajajaran den Namen Jayakarta (deutsch: GroĂer Sieg) erhielt.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts legten immer mehr niederlĂ€ndische Handelsschiffe dort an. 1613 errichtete die NiederlĂ€ndische Ostindien-Kompanie (VOC) vor der Stadt den ersten Handelsplatz, der in den folgenden Jahren zu einem Fort ausgebaut wurde. Am 30. Mai 1619 wurde Jayakarta von Truppen unter Leitung von Generalgouverneur Jan Pieterszoon Coen (1587â1629) erobert und niedergebrannt. Auf ihren Ruinen grĂŒndete Coen die Stadt Batavia, die Sitz der VOC in Asien und Hauptstadt der Kolonie NiederlĂ€ndisch-Indien wurde.
Der Ausbruch des Vulkans Salak am 5. Januar 1699, verbunden mit einem vertikalen und horizontalen Erdbeben, zerstörte viele GebĂ€ude der Stadt. Das Naturereignis löste groĂe Erdbewegungen in der javanischen KĂŒstenregion aus, durch die sich der Lauf des Ciliwung-Flusses Ă€nderte, an dem Batavia lag. Die KanĂ€le der Stadt fĂŒllten sich mit Schlamm, wodurch sich die hygienische Situation der Bevölkerung verschlechterte.
Mit der Zeit lockte Batavia immer mehr unternehmungslustige Auslandschinesen an, die sich als Bankiers, Kaufleute, Konstrukteure und Schiffbauer hier niederlieĂen und von denen viele zu Wohlstand kamen. Dies fand mit dem Massaker von Batavia im Jahre 1740 ein abruptes Ende, als zehntausend Chinesen von den Javanern unter Mitwirkung der niederlĂ€ndischen Kolonialarmee umgebracht wurden.
Von Batavia aus kontrollierten die Niederlande Anfang des 18. Jahrhunderts bereits ganz Java, Teile Sumatras und die GewĂŒrzinseln (Molukken). Allerdings breiteten sich in der rasch wachsenden tropischen Hafenstadt auch Krankheiten und Seuchen aus. Am 3. Juni 1768 erreichte der britische Seefahrer Philipp Carteret Batavia. Ein Mitreisender auf der Weltumsegelung des britischen Seefahrers James Cook (1728â1779) beschreibt das niederlĂ€ndische Batavia 1770:
Die Bewohner, die es sich leisten konnten, siedelten sich auĂerhalb der Stadtmauern weiter im SĂŒden an, wo das neue Batavia entstand. 1778 wurde die Königlich Batavische Gesellschaft der KĂŒnste und Wissenschaften in Jakarta gegrĂŒndet. Nach der Insolvenz der Ostindien-Kompanie Ende Dezember 1799 ĂŒbernahm der niederlĂ€ndische Staat die gesamte Kolonie.
Einem britischen Angriff am 28. August 1811 auf die befestigte Stellung Meester Cornelis, heute im Subdistrikt Jatinegara, konnten die NiederlĂ€nder nicht standhalten. WĂ€hrend der kurzen britischen Herrschaft bis 1816 fĂŒhrte der Forscher Sir Thomas Stamford Raffles (1781â1826) eine Reihe progressiver Reformen durch, grĂŒndete den Botanischen Garten in Bogor und erforschte die Geschichte des Landes.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts festigten die Niederlande von Batavia aus ihre ökonomische und politische Macht ĂŒber den Archipel. Aus klimatischen GrĂŒnden wohnten die europĂ€ischen Einwohner vermehrt in der aufstrebenden Vorstadt Weltevreden, die nach europĂ€ischem Muster geplant war und 1821 auch ein Stadttheater erhielt, das heutige Gedung Kesenian Jakarta. Mit der Eröffnung des Suezkanals am 16. November 1869 verkĂŒrzten sich die Transportwege; das Handelsvolumen stieg, und immer mehr EuropĂ€er kamen nach Batavia. 1876 wurde ein neuer Hafen in Tanjung Priok gebaut. 1880 hatte Batavia 100.000 Einwohner, bis 1915 verdoppelte sich diese Zahl.
Im Jahre 1926 rief die Kommunistische Partei Indonesiens (PKI) zum revolutionĂ€ren Befreiungskrieg auf. Die Erhebung scheiterte an der ĂŒberlegenen niederlĂ€ndischen Kolonialmacht. Ein Jahr spĂ€ter nahm die nach der Zerschlagung der PKI von Sukarno (1901â1970) gegrĂŒndete Partai Nasional Indonesia den Kampf gegen die NiederlĂ€nder auf.
WĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs begannen die StreitkrĂ€fte des Japanischen Kaiserreichs im Dezember 1941 ihren Angriff auf Indonesien. Am 5. MĂ€rz 1942 besetzten sie Batavia und zwangen am 8. MĂ€rz die NiederlĂ€nder zur Kapitulation. Am 8. August 1942 wurde Batavia in Jakarta umbenannt. Die ĂŒber dreihundertjĂ€hrige Zeit ihrer Kolonialherrschaft war vorĂŒber. Die meisten Einwohner Jakartas begrĂŒĂten die Japaner als Befreier vom Joch der EuropĂ€er. Die Begeisterung verflog allerdings rasch, als die asiatische GroĂmacht ein Schreckens- und WillkĂŒrregime aufbaute. Die Herrschaft der Japaner endete mit ihrer Kapitulation am 15. August 1945.
Der spĂ€tere PrĂ€sident Sukarno verkĂŒndete in Jakarta 1945 die nationale Philosophie âPancasilaâ und erklĂ€rte zusammen mit Mohammad Hatta (1902â1980) am 17. August 1945 die UnabhĂ€ngigkeit Indonesiens. Die Stadt wurde 1950 Hauptstadt, im ersten Jahr der unabhĂ€ngigen Republik Indonesien.
Ende der 1940er Jahre ĂŒberschritt die Stadt die Einwohnerzahl von einer Million, 15 Jahre spĂ€ter waren es schon 4,5 Millionen. Slums breiteten sich aus, gleichzeitig lieĂ PrĂ€sident Sukarno trotz ökonomischer Probleme kolossale DenkmĂ€ler, prachtvolle Boulevards und Prestigebauten errichten. Der 1967 an die Macht gekommene Suharto setzte diese Politik ĂŒberwiegend fort.
Vom 12. bis 14. Mai 1998 kam es in Jakarta und im ganzen Land zu den schwersten Unruhen seit dem angeblichen kommunistischen Putschversuch im Jahre 1965, sie stĂŒrzten das Land zum Teil in Chaos und Anarchie. Angehörige der Spezialeinheit Kopassus entfĂŒhrten und töteten mehrere AnhĂ€nger der Demokratiebewegung in der Stadt und lösten somit die Unruhen aus. Zehntausende Menschen zogen plĂŒndernd durch die StraĂen, zĂŒndeten HĂ€user und Autos an, zahlreiche chinesische Frauen wurden vergewaltigt. Das âVolunteers Team for Humanityâ dokumentierte 152 Vergewaltigungen und sexuelle Ăbergriffe, 20 der Opfer starben. Nach Angaben der offiziellen Staatskommission fĂŒr Menschenrechte Komnas HAM forderten die Unruhen in Jakarta 1.188 Menschenleben und 101 Verletzte. Nur ein kleiner Teil der Opfer gehörte zur chinesischen Minderheit. Die meisten Toten waren PlĂŒnderer, die in den brennenden GebĂ€uden eingeschlossen wurden. Am 21. Mai 1998 trat Suharto als PrĂ€sident des Landes zurĂŒck.
In den folgenden Jahren kam es in der indonesischen Hauptstadt zu mehreren BombenanschlĂ€gen. Eine Bombenexplosion vor der Residenz des philippinischen Botschafters am 1. August 2000 forderte zwei Tote und 23 Verletzte, darunter auch der Diplomat. Am 13. September 2000 detonierte in einer Tiefgarage der Börse in Jakarta eine Autobombe und löste einen Brand aus. 15 Menschen wurden getötet und 27 verletzt. Die Polizei nimmt an, dass die TĂ€ter aus dem Umfeld von Suharto kommen und der Anschlag das Ziel hatte, das Korruptionsverfahren gegen den frĂŒheren PrĂ€sidenten zu stören. Da sich in dem GebĂ€ude ein BĂŒro der Weltbank befand, wird aber auch internationaler Terrorismus nicht ausgeschlossen.
Bei einem Sprengstoffanschlag auf das JW Marriott Hotel am 5. August 2003 starben zwölf Menschen. Es gab ungefÀhr 150 Verletzte. Die Polizei vermutet einen SelbstmordattentÀter der Islamistengruppe Jemaah Islamiyah hinter dem Anschlag. Mehrere VerdÀchtige wurden nur Tage spÀter festgenommen. Die australische Botschaft war ein Jahr spÀter, am 9. September 2004, Schauplatz eines Terroranschlages, bei dem insgesamt elf Menschen ihr Leben verloren, den SelbstmordattentÀter mitgerechnet, und 168 Menschen verletzt wurden. Auch hier war nach verschiedenen Angaben die Gruppe Jemaah Islamiyah verantwortlich.
Im Sommer 2019 kĂŒndigte die indonesische Regierung an, die Hauptstadt 2024 in die Provinz Ostkalimantan auf der Insel Borneo zu verlegen. In einem Beschluss des indonesischen Parlaments vom Januar 2022 wurde der Umzug der Stadt beschlossen. Die neue Hauptstadt trĂ€gt den Namen âNusantaraâ und entsteht auf bisher bewaldeten staatseigenen FlĂ€chen der Regierungsbezirke Penajam Paser Utara und Kutai Kartanegara nahe den StĂ€dten Balikpapan und Samarinda. Ein Grund fĂŒr die Verlegung ist das Absinken des Bodens in Jakarta von stellenweise bis zu 25 cm pro Jahr.
Unter PrĂ€sident Joko Widodo begann der Bau der neuen Hauptstadt. Die Kosten wurden auf 34 Milliarden US-Dollar geschĂ€tzt. Ein Kritiker schrieb 2022, die Regierung fliehe vor Fehlern der Vergangenheit â wuchernde VerstĂ€dterung, Landflucht, Verkehrskollaps, BĂŒrokratie, Korruption. Nusantara wurde am 17. August 2024, dem indonesischen UnabhĂ€ngigkeitstag, eingeweiht und sollte an diesem Tag zur neuen Hauptstadt Indonesiens erklĂ€rt werden. Die offizielle Verlegung wurde jedoch kurzfristig verschoben, sodass Jakarta vorerst Hauptstadt bleibt.
Die Einwohnerzahl Jakartas ist von etwa 600.000 im Jahr 1945 auf 10,5 Millionen im Jahr 2020 angewachsen. Dieser drastische Bevölkerungszuwachs hat in Teilen der Stadt zu Ăberbevölkerung, Arbeitslosigkeit, KriminalitĂ€t, einer Zunahme des Verkehrs und hoher Umweltverschmutzung gefĂŒhrt. Bis 2050 wird eine Bevölkerung von 15,9 Millionen Einwohnern erwartet.
Um ein weiteres Ansteigen der Einwohnerzahl zu verhindern, haben die Verantwortlichen der Stadtverwaltung im Jahre 1970 eine ZuzugsbeschrĂ€nkung erlassen, gemÀà der nur noch Personen mit Arbeitsstelle nach Jakarta ziehen dĂŒrfen. Auch durch die eng gezogenen Stadtgrenzen ist die Bevölkerungszunahme inzwischen deutlich abgeschwĂ€cht, diese findet ĂŒberwiegend in den unzĂ€hligen Vororten statt, die inzwischen 18,4 Millionen Einwohner aufweisen. In der Metropolregion Jakarta lebten 2010 insgesamt 28,0 Millionen Menschen.
Stadtplaner gehen davon aus, dass bis 2016 eine neue Riesenstadt Jabodetabek mit 32 Millionen Menschen entstanden sein wird. Jabodetabek ist aus den Anfangsbuchstaben der StÀdte Jakarta, Bogor, Depok, Tangerang und Bekasi zusammengesetzt, die dann in etwa die Grenzen der neuen Metropole bilden werden.
Die HĂ€lfte des Bevölkerungszuwachses ist auf die Zuwanderung von Landbewohnern zurĂŒckzufĂŒhren, denen die Chancen auf einen Arbeitsplatz, eine Ausbildung oder ein wenig Wohlstand hier gröĂer scheinen als daheim. Die groĂe Anziehungskraft der Hauptstadtregion verlockt vor allem junge Menschen dazu, aus dem monotonen Alltagsleben eines javanischen Dorfes auszubrechen. Der Erfolg ist eher bescheiden. Viele wohnen in den Slums am Rande der Stadt. Monotone Neubaugebiete sind bisher noch selten. Stattdessen wurden Hunderttausende von kleinen BillighĂ€usern errichtet, die sich in die traditionellen âKampungâ, dorfĂ€hnliche Stadtteile, Jakartas einfĂŒgen.
In Jakarta leben Menschen verschiedenster Herkunft. Den GroĂteil der Bevölkerung machen jedoch Sundanesen und Javaner aus. In Jakarta gibt es auch eine gröĂere chinesische Minderheit. Die Bevölkerung von Jakarta setzt sich wie folgt zusammen: Javaner (2,9 Millionen), Betawi (2,3 Millionen), Sundanesen (1,2 Millionen), sowie Minderheiten von Arabern, Indern, EuropĂ€ern (NiederlĂ€nder) und Chinesen.
Seit 16. Oktober 2017 ist Anies Rasyid Baswedan Gouverneur des Hauptstadtdistrikts DKI (Daerah Khusus Ibukota) Jakarta. Die folgenden Gouverneure (bis 1960 BĂŒrgermeister) haben Jakarta bisher regiert:
Jakarta unterhÀlt mit den folgenden StÀdten Partnerschaften:
Jakarta unterhÀlt mit den folgenden Regionen Partnerschaften:
86 Prozent der Einwohner Jakartas sind Muslime. Praktisch alle gehören der sunnitischen Richtung an. Es gibt in Jakarta insgesamt nur einige hundert Schiiten. Viele Bewohner praktizieren eine synkretische Form des Islam. AnhÀnger dieser Form nennen sich selbst Abangan.
Zehn Prozent der Bewohner sind Christen: 6,5 Prozent gehören der evangelischen Kirche und 3,5 Prozent der römisch-katholischen Kirche an. Die christliche Kirche in Jakarta ist jung, da das Christentum erst im 17. Jahrhundert (durch niederlÀndische und portugiesische Missionare) Fuà fasste. Der ehemalige Gouverneur, Basuki Tjahaja Purnama, ist ein Christ.
Weitere 4 Prozent der Einwohner sind Hindus oder Buddhisten (letztere meist Angehörige der chinesischen Minderheit).
Die traditionelle und fĂŒr Jakarta typische Kultur entwickelte sich unter den Betawis, einer heute homogenen Volksgruppe aus ehemaligen HĂ€ndlern und Arbeitern, die wĂ€hrend der Kolonialzeit aus Europa, China, Indien und anderen LĂ€ndern SĂŒdostasiens einwanderten. Die ab dem 18. Jahrhundert entstandenen kulturellen Ausdrucksformen unterscheiden sich von der pribumi-Kultur der alteingesessenen Javaner und Sundanesen. Zur darstellenden Betawi-Kunst, die in den Vororten anlĂ€sslich von jahreszeitlichen öffentlichen Festen und privaten Feiern sowie im Stadtzentrum gelegentlich bei Kulturveranstaltungen gepflegt wird, zĂ€hlen die Musikgattung Gambang Kromong, die auch zur Begleitung des Tanzstils Ciokek und der Operette Lenong verwendet wird. Die Tanjidor-Marschmusik zeigt deutlich ihren europĂ€ischen Ursprung.
Der einzige aus niederlĂ€ndischer Kolonialzeit erhaltene Theater- und Veranstaltungsbau (Gedung Kesenian) stammt aus dem Jahre 1821 und wird noch heute als Theater fĂŒr Konzert- und BallettauffĂŒhrungen genutzt. Er liegt unweit des UnabhĂ€ngigkeitsplatzes (Merdekaplatz) in nordöstlicher Richtung.
Im Ria Loka wird das Kabarett Srimulat mit komischen Szenen und Liedern aufgefĂŒhrt. Ketoprak, javanisches Volkstheater, musikalisch begleitet von Gamelan, das seine Themen aus Volkslegenden und MĂ€rchen bezieht, wird im Bharata Theatre, nicht weit vom Pasar Senen, geboten. Auf dieser BĂŒhne finden auch Wayang Orang-AuffĂŒhrungen (= Wayang Wong) statt, die auf dem Ramayana oder dem Mahabharata basieren. Wayang Wong und Ketoprak werden ebenso monatlich im Taman Mini, Ancol Dreamland und Gedung Kesenian aufgefĂŒhrt.
Rings um den alten Rathausplatz (Taman Fatahillah) wurden mit UnterstĂŒtzung der UNESCO mehrere KolonialgebĂ€ude restauriert. Im Zentrum steht das âJakarta-Museumâ, das in einem der Ă€ltesten erhaltenen GebĂ€ude untergebracht ist. Im Jahre 1710 erbaut, diente es als âStadthuysâ (Rathaus) der Verwaltung, spĂ€ter wurde es militĂ€risches Hauptquartier und bis zum Zweiten Weltkrieg Sitz der Verwaltung West-Javas. Seit 1974 ist dort ein historisches Museum untergebracht. Es beherbergt eine Sammlung von Waffen, Möbeln, alten Landkarten und anderen Relikten der Kolonialzeit.
Das âWayang-Museumâ befindet sich an der Westseite des Platzes. Das traditionelle Puppentheater ist in ganz SĂŒdostasien verbreitet. Stabpuppen und Schattenspielfiguren sowie die dazugehörigen Instrumente und andere GegenstĂ€nde, die fĂŒr eine AuffĂŒhrung gebraucht werden, sind dort ausgestellt.
Das âMuseum fĂŒr Kunst und Malerei & Museum fĂŒr Keramikâ (Balai Seni Rupa) beherbergt eine Sammlung indonesischer Malerei und Keramik. In dem 1870 errichteten GebĂ€ude des frĂŒheren Justizpalastes an der Ostseite des Platzes findet man Bilder bekannter indonesischer Maler. Interessant ist auch die Keramikabteilung. Auf der Nordseite des Platzes gegenĂŒber dem Rathaus steht die alte portugiesische Kanone âSi Jagurâ, ein Fruchtbarkeitssymbol.
Westlich des UnabhĂ€ngigkeitsplatzes liegt das Nationalmuseum (Museum Pusat) oder Gedung Gajah (ElefantengebĂ€ude), sogenannt wegen des dort stehenden, vom thailĂ€ndischen König Chulalongkorn (1853â1910) im Jahre 1871 als Geschenk ĂŒberreichten Bronze-Elefanten. Es ist eines der gröĂten und am besten ausgestatteten Museen in SĂŒdostasien. Bereits im Jahre 1868 wurde es von den NiederlĂ€ndern gegrĂŒndet. Die Sammlung informiert ausfĂŒhrlich ĂŒber die Vulkane und Inseln, Völker und ihre BrĂ€uche, traditionelle Kunst und Kunstgewerbe auf allen Inseln des Archipels.
Das Nationalmuseum beherbergt eine beeindruckende Sammlung hinduistischer Kunstwerke aus Java wie auch von Porzellan der Han-, Tang- und Mingzeit. In der prĂ€historischen Abteilung sind Reste des Java-Menschen (= Homo erectus), zahlreiche KultgegenstĂ€nde, Steininschriften und hinduistische sowie buddhistische Statuen ausgestellt. In der Keramikabteilung sind rund 2000 Jahre alte Tonwaren und Porzellan, ĂŒberwiegend aus China zu sehen.
Vom Rathausplatz ist es nicht weit bis zum âGroĂen Kanalâ (Kali Besar). Dort befinden sich zahlreiche Handelskontore, GeschĂ€ftshĂ€user und Warenlager aus der Kolonialzeit. Von Anfang des 18. Jahrhunderts stammen die beiden HĂ€user an der westlichen Kanalseite, das Eckhaus der âChartered Bankâ und das Haus âToko Merahâ, heute: PT. Dharma Niaga. Dort liegen auch zwei GebĂ€ude, die von deutschen Auswanderern errichtet worden sind, die HĂ€user âImhoffâ und âWurmbâ.
Das Haus des aus Deutschland stammenden Generalgouverneurs Gustaaf Willem van Imhoff (1705â1750) aus Leer in Ostfriesland ist ein langgestreckter roter Ziegelbau, âToko Merahâ genannt. Es wird gegenwĂ€rtig als BĂŒrogebĂ€ude genutzt, kann aber besichtigt werden. Sehenswert ist die groĂe Halle mit den doppelten Treppen. Das originale Mobiliar ist zum Teil im Rathaus der Stadt aufgestellt. Der Grabstein Imhoffs wird im âWayang-Museumâ gezeigt, das am âTaman Fatahillahâ anstelle der baufĂ€llig gewordenen alten Kirche errichtet wurde.
Das Haus von Baron Friedrich von Wurmb (1742â1781) aus ThĂŒringen, dem Friedrich Schiller (1759â1805) seine Kurzgeschichte âEine groĂmĂŒtige Handlungâ gewidmet hat, liegt zwei GebĂ€ude vom âImhoff-Hausâ entfernt. Vor dem Eingang stehen zwei Löwenskulpturen. Eine renovierungsbedĂŒrftige, groĂzĂŒgige, im Stil des Klassizismus errichtete Eingangshalle lĂ€sst die ehemalige Pracht erahnen. Friedrich von Wurmb war einer der BegrĂŒnder der Batavischen Gesellschaft fĂŒr Kunst und Wissenschaft. Seine Sammlungen bilden die Grundlage des heutigen Nationalmuseums und der Nationalbibliothek.
In nördliche Richtung steht die restaurierte letzte ĂŒber 200 Jahre alte ZugbrĂŒcke âHoenderpasarbrugâ (HĂŒhnermarktbrĂŒcke). An der MĂŒndung des Kanals steht der erst 1839 erbaute Aussichtsturm, von dem aus der Hafenmeister die eintreffenden Schiffe sichtete. Er ist auf den Mauern der Befestigungsanlage âBastion Culemborgâ aus dem Jahre 1645 errichtet.
Anfang des 19. Jahrhunderts waren die meisten VerwaltungsgebĂ€ude aus der verseuchten Altstadt in das neue Batavia rings um den Koningsplein umgesiedelt worden. Heute ĂŒberragt den etwa ein Quadratkilometer groĂen UnabhĂ€ngigkeitsplatz (Merdekaplatz) in der Mitte unĂŒbersehbar das 132 Meter hohe PrunkstĂŒck der Denkmalkunst Sukarnos, das Nationaldenkmal (Monas) mit seiner Flamme, die mit 35 Kilogramm Gold ĂŒberzogen ist. Die Aussichtsplattform befindet sich in 115 Meter Höhe.
Die Ostseite des Platzes wird vom 1993 renovierten, zweistöckigen âGambir-Bahnhofâ dominiert. GegenĂŒber liegt die âEmmanuel-Kircheâ, ein runder Kuppelbau mit einem Eingangstor, das von einem dorischen Tempel stammen könnte. 1839 wurde die nach König Willem I. (1772â1843) benannte âWillemskerkâ als erste gemeinsame Kirche von Lutheranern und Reformierten eröffnet.
Hinter der BrĂŒcke, an der Pejambon, steht das UnabhĂ€ngigkeitsgebĂ€ude (Gedung Pancasila), das um 1830 als Residenz des MilitĂ€rbefehlshabers im Stil des Klassizismus erbaut wurde. Seit 1918 residierte dort der âVolksraadâ, dessen Mitglieder ĂŒberwiegend aus der weiĂen Kolonialbevölkerung stammten und nur geringe politische Machtbefugnisse hatten. 1945 arbeitete dort ein von den Japanern eingesetztes Komitee (BPUPKI, spĂ€ter PPKI) unter Leitung von Sukarno die neue Verfassung aus. Am 1. Juni 1945 erlĂ€uterte Sukarno von dem GebĂ€ude aus die Pancasila-Staatsphilosophie.
In nordöstlicher Richtung steht das Finanzministerium, mit dessen Bau 1809 unter Herman Daendels, Generalgouverneur von 1807 bis 1811, begonnen worden war. Er wollte mit straffer Hand das korrumpierte Kolonialsystem reorganisieren und das alte verseuchte Batavia erneuern. Der Krieg mit GroĂbritannien und seine Versetzung beendeten diese AktivitĂ€ten. Nördlich vom Ministerium befindet sich der Oberste Gerichtshof (Mahkamah Agung), der seit 1848 in diesem neoklassizistischen GebĂ€ude tagt.
Im Westen befindet sich die katholische Kathedrale, im Jahre 1900 im neogotischen Stil mit einigen indonesischen EinflĂŒssen erbaut. Die 77 Meter hohen TĂŒrme wurden aus Teakholz errichtet, denn die frĂŒhere Kathedrale aus dem Jahre 1833 war 1880 unter dem Gewicht der TĂŒrme zusammengebrochen.
Die Istiqlal-Moschee aus weiĂem Marmor und deutschem Stahl bietet Platz fĂŒr 120.000 GlĂ€ubige. Der riesige, moderne Kuppelbau befindet sich zwischen Medan Merdeka und Lapangan Banteng. Die Moschee, entworfen von dem protestantischen Architekten Silaban, wurde 1961 unter Sukarno fertiggestellt. Mit diesem Bauwerk verfĂŒgt Jakarta nach Istanbul (Sultan-Ahmed-Moschee) ĂŒber die zweitgröĂte Moschee der Welt.
Weiter westlich steht der PrĂ€sidentenpalast (Istana Merdeka). Der Bau war seit 1879 offizielle Residenz des niederlĂ€ndischen Gouverneurs, der jedoch das kĂŒhle Klima von Buitenzorg (Bogor) bevorzugte.
SĂŒdlich vom Kota- oder Hauptbahnhof, in der Jl. Pangeran Jayakarta 1, steht die Ă€lteste Kirche der Stadt, âGereja Sionâ, zwischen 1693 und 1695 erbaut. Die sogenannte âPortugiesische Kirche auĂerhalb der Stadtmauerâ wurde von Nachkommen der ersten portugiesischen Eroberer, ihren einheimischen VerbĂŒndeten und Sklaven genutzt, die von den NiederlĂ€ndern in Indien und Malaya gefangen genommen und dorthin verschleppt worden waren. Schöne Barockschnitzereien zieren den Altar, die Orgel und die BĂ€nke. Eine Tafel in niederlĂ€ndischer Sprache erinnert an die Eröffnung der Kirche am 19. Oktober 1695.
Weiter im SĂŒden liegt das alte Chinesenviertel âGlodokâ. Die typische chinesische AtmosphĂ€re mit den zur StraĂe offenen LĂ€den, Restaurants und WerkstĂ€tten geht durch zahlreiche einförmige Neubauten wie moderne Einkaufszentren, Banken und Wohnblocks im Einheitsbetonstil immer mehr verloren. Auch ist bei den Unruhen im Jahre 1998 dort viel zerstört worden.
In der Jl. Petak Sembilan steht der bedeutendste chinesische Tempel der Stadt, âJin De Yuanâ (auch Kim Tek I oder Wihara Bhakti genannt), der bereits 1650 vom chinesischen Leutnant Guo Xun Guan zu Ehren der Göttin der Barmherzigkeit errichtet wurde. Das Dach des Haupttempels ist mit Nagaschlangen und anderen Porzellanfiguren verziert, im Inneren stehen buddhistische und daoistische Figuren. Aus dem 17. Jahrhundert stammt die Figur des âHerrschers ĂŒber die drei Weltenâ (San Yuan) ĂŒber dem Haupteingang. Zu chinesischen Feiertagen, beispielsweise zum âFest der hungrigen Geisterâ oder zum chinesischen Neujahr, versammelt sich die chinesische Gemeinde im Tempel.
Am Ende der Jl. Pantai Sanur steht einer der Ă€ltesten chinesischen Tempel, der âBa Do Gong Miaoâ (Klenteng Ancol). Er wurde vermutlich auf Befehl des chinesischen Eunuchen-Admirals Zheng He und des Admirals Wang Zhu Cheng errichtet, die von 1405 bis 1430 siebenmal mit ihrer Flotte im Auftrag des Ming-Kaisers Yongle (1360â1424) den Archipel besuchten. Zheng He wird als der Heilige Sampo Kong in einem Tempel in Semarang (Zentral-Java) verehrt. Im Hauptbau des Klenteng Ancol stehen die Statuen der beiden AdmirĂ€le. Hinter dem HauptgebĂ€ude befinden sich mehrere alte GrĂ€ber.
Die Villa des bekannten javanischen Malers Raden Saleh (1811â1880) befindet sich in der NĂ€he des Bahnhofs âCikiniâ. Er verbrachte von 1839 an vier Jahre seines Lebens in Dresden und war bis 1852 ein gern gesehener Gast auf den Schlössern von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha (1818â1893). Nach der Heimkehr nach Java lieĂ er seine Residenz in Erinnerung an Schloss Callenberg bei Coburg errichten. Sie wird heute als VerwaltungsgebĂ€ude des Cikini-Krankenhauses genutzt und ist öffentlich zugĂ€nglich.
In der Jl. Hayam Wuruk neben der Bali Bank, steht eine Moschee aus dem Jahre 1786, die âMesjid Kebon Jerukâ. Sie wurde von dem Muslim-Chinesen Chan Tsin Whu erbaut. Nach dem Pogrom von 1740 versuchten viele Chinesen der Verfolgung zu entrinnen, indem sie zum Islam ĂŒbertraten. Diese Orang Cina Peranakan mussten sich von der chinesischen Gesellschaft lossagen und hatten zeitweise sogar ihre eigenen FĂŒhrer (Kapten). Zu dem Moscheekomplex gehören kunstvolle GrĂ€ber, unter anderem das Grab der Atimah Whu, Ehefrau des Erbauers. Die Grabsteine sind sowohl im chinesischen als auch im arabischen Stil verziert.
Am 16. April 2004 war Grundsteinlegung des Jakarta Tower. Der 558 Meter hohe Turm sollte bereits 2009 fertig gestellt sein und zu dem damaligen Zeitpunkt den CN Tower in Toronto als höchsten Fernseh- und Rundfunksendeturm ablösen. Diesen Titel wird der Jakarta Tower nicht mehr erreichen, da die Fertigstellung noch ungewiss ist und weil im Mai 2012 der Tokyo Skytree mit 634 Metern Höhe eingeweiht wurde.
Bemerkenswert ist auch der 395 Meter hohe Indosiar-Sendemast Jakarta.
Nahe Jakarta befindet sich der weltweit gröĂte noch existierende Hafen fĂŒr Lastensegelschiffe, Sunda Kelapa. Diese Lastensegelschiffe bereisen die komplette malaiische Inselwelt und das sĂŒdchinesische Meer.
âTaman Impian Jaya Ancolâ ist mit 137 Hektar FlĂ€che SĂŒdostasiens gröĂter VergnĂŒgungspark mit Kunstmarkt, Freilicht-Theater, Schwimmbad, Bowlingbahn, Golfplatz und einem Aquarium. In Ancol befindet sich auch die 1985 eröffnete Fantasiewelt âDunia Fantasiâ, eine indonesische Mischung aus Disneyland und Rummelplatz im Baustil verschiedener Epochen und Kontinente.
Weiter Richtung Strand liegt die Marina. Von diesem Yachthafen aus fahren Boote nach Kepulauan Seribu, dem Archipel der âTausend Inselnâ in der Bucht von Jakarta. Die 105 Inseln, 45 Kilometer nördlich von Jakarta gelegen, haben eine FlĂ€che von 11,8 Quadratkilometer. Im dortigen Marine-Nationalpark befinden sich verschiedene Restaurants, Hotels, Bungalowanlagen und an der Lagune ein Bootsverleih. Im Delfinarium werden tĂ€glich Shows mit Seelöwen, Delphinen und anderen Tieren gezeigt.
Im rund 100 Hektar groĂen Themenpark âTaman Mini Indonesia Indahâ im SĂŒdosten der Stadt wurde die Republik Indonesien im Miniformat nachgebaut, wobei alle Provinzen des Landes durch jeweils maĂstabsgerechte GebĂ€ude im traditionellen Baustil und Kunsthandwerk vertreten sind. Dort befinden sich neben modernsten Museen fĂŒr Energie, Naturkunde und Technik auch ethnologische wie das Museum Indonesia. Eine Multivisionsschau âIndonesienâ ist zu betrachten; ein modernes Theater wurde im Jahre 1997 eingeweiht.
Der Botanische Garten in Bogor, der Kebun Raya Bogor in der NĂ€he von Jakarta, ist Sitz vieler internationaler Forschungsinstitute. Er wurde am 18. Mai 1817 von Caspar Georg Carl Reinwardt (1773â1854) aus LĂŒttringhausen gegrĂŒndet und enthĂ€lt heute eine Sammlung von ĂŒber 3.000 Pflanzenarten, darunter unter anderem ĂŒber 200 Palmenarten und 883 Orchideenarten. BerĂŒhmt ist die Titanenwurz (Amorphophallus titanum), ein AronstabgewĂ€chs mit einem ĂŒber zwei Meter hohen BlĂŒtenstand. Der Botanische Garten ist ein beliebtes und lohnendes Ausflugsziel in einer ruhigen und angenehmen Umgebung.
In den Restaurants der indonesischen Hauptstadt findet man sowohl nationale als auch internationale KĂŒche vor. Zu den vielen einheimischen Gerichten zĂ€hlen Reissuppe (Soto, Sop), verschiedene Nudelgerichte sowie SatĂ©, ĂŒber einem kleinen tragbaren Rost gegrillte HĂŒhnerfleischspieĂe, die mit Erdnusssauce gegessen werden. Schmackhaft sind auch Krupuk, in Ăl gebackene Cracker aus Tapioka-Mehl und gemahlenen Krabben oder Fisch, Tahu und Tempeh Goreng, in Fett ausgebackene WĂŒrfel aus Sojabohnenquark beziehungsweise gepressten Sojabohnen. Lokale Besonderheiten sind auch die gefĂŒllte Ente Bebek âBetutuâ und der leicht marinierte Bratfisch âIkan Acar Kuningâ. Die in einem Bananenblatt gedĂ€mpften Fischgerichte (Pepes Ikan) sind eine weitere lokale SpezialitĂ€t. Tahu und Tempeh (eine Art Soja-Frikadelle) werden gern zu Spinat oder Sellerie gekocht.
Scharf gewĂŒrzt werden der gebratene Reis (Nasi Goreng) und die gebratenen Nudeln (Mie Goreng). SĂŒĂlich hingegen wird die Erdnusssauce zu den diversen gegrillten SatĂ©-FleischspieĂchen zubereitet. Ein besonders zartes Aroma erhalten diese, wenn die SpieĂe aus Zitronengras bestehen. Beim Gado-gado wird die gesĂŒĂte ErdnusssoĂe in lauwarmer Form ĂŒber den GemĂŒsesalat gegossen.
Neben den stationĂ€ren Restaurants findet man ĂŒberall in der Stadt auch StraĂenverkĂ€ufer (Kaki Lima = âfĂŒnf FuĂâ = Normbreite des BĂŒrgersteiges), die Suppen mit kleinen FleischbĂ€llchen oder andere der vorgenannten SpezialitĂ€ten anbieten und direkt vor Ort frisch zubereiten.
Neben diesen lokalen SpezialitĂ€ten findet man natĂŒrlich auch alle anderen Arten von Restaurants, insbesondere auch die westlichen Schnell-Restaurant-Ketten.
In Jakarta gibt es zahlreiche MĂ€rkte sowie viele groĂe KaufhĂ€user und Einkaufszentren. Zu den gröĂeren MĂ€rkten der Stadt gehören der Fischmarkt âKali Baruâ und der âBirdâs Marketâ (Pasar Burung) sĂŒdlich der Jl. Pramuka, am Beginn der Stadtautobahn. Auf dem âPasar Seni Ancolâ, ein groĂer Kunstgewerbemarkt im VergnĂŒgungspark Ancol, wird Kunsthandwerk wie Schnitzereien, Bilder, Flecht- und Webarbeiten produziert und verkauft. Eine Kunstausstellung befindet sich im angrenzenden zweistöckigen GebĂ€ude.
Lebensmittel, Luxusartikel und anderes bieten die Einkaufszentren Grand Indonesia, Plaza Indonesia, das F-x, Plaza Senayan, Hayam Wuruk, Gajah Mada Plaza, Pasar Senen und Ratu Plaza in der Jl. Jen. Sudirman sowie Blok M in Kebayoran Baru. Die gröĂten Einkaufszentren sind die Pondok Indah Mall (PIM) im SĂŒden, Kelapa Gading und Mangga Dua im Norden sowie Taman Anggrek im Osten der Stadt. SupermĂ€rkte, die auch dem europĂ€ischen Standard entsprechen, gibt es mittlerweile in allen Teilen Jakartas.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte der GroĂraum Jakarta ein Bruttoinlandsprodukt von 321 Milliarden US-Dollar (KKB). In der Rangliste der wirtschaftsstĂ€rksten Metropolregionen weltweit belegte sie damit den 30. Platz.
Wichtigste Sektoren der Wirtschaft Jakartas sind die Nahrungsmittel- und GetrÀnkeindustrie, Textil- und Lederindustrie sowie die Tabakverarbeitung. Zunehmend gewinnen arbeitsintensive, exportorientierte Industrien wie Textil-, Spielzeug- und Schuhherstellung an Bedeutung.
Typisch fĂŒr diese Sektoren sind die rein privatwirtschaftlichen, oft auch multinationalen Unternehmen, wĂ€hrend in der Zement- und DĂŒngemittelindustrie, der Petrochemie und der Metallurgie gröĂtenteils Staatsbetriebe oder Joint Ventures mit Staatsbeteiligung vorherrschen. Eine Ăffnung weg von den vielfach unrentabel arbeitenden Staatsbetrieben und zu mehr Deregulierung und Privatisierung zeichnet sich ab.
Jakarta ist auch das Bankenzentrum des Landes. Die Indonesia Stock Exchange genauso wie die gröĂten Banken (Bank KB Bukopin, Bank Central Asia, Bank Internasional Indonesia, Bank Mandiri und Bank Rakyat Indonesia) haben hier ihren Sitz.
Insgesamt ist die wirtschaftliche Entwicklung Jakartas seit 1967 positiv verlaufen. Bei allen Negativerscheinungen wie stĂ€dtischer Armut, Arbeitslosigkeit, unzureichender Infrastruktur und Umweltverschmutzung ist es gelungen, den Lebensstandard der Bevölkerung zu heben. 1997 bis 2000 wurde Jakartas Wirtschaft von der innenpolitischen und weltwirtschaftlichen Krise stark beeintrĂ€chtigt. FabrikschlieĂungen waren an der Tagesordnung, die Arbeitslosigkeit stieg enorm an und die Exporterlöse nahmen stark ab. Erst seit 2001 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wieder angestiegen.
In der Industrie, die sich in der Metropolregion Jakarta konzentriert, bestehen nur unzureichende Entsorgungs- und ReinigungskapazitĂ€ten fĂŒr Abwasser, Abgas und AbfĂ€lle. Zu den Infektionserkrankungen wie Cholera, Durchfall und Typhus, die durch unzureichende hygienische Bedingungen verbreitet werden, kommen so Atemwegs- und Hauterkrankungen aufgrund der giftigen Emissionen der zahlreichen Industriebetriebe und des Autoverkehrs. Besondere Probleme ergeben sich aus der oft direkten Nachbarschaft Ă€rmerer Wohngebiete und der Industrie. Die Bevölkerung kann nicht ausreichend mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. Von den ungeklĂ€rten Industrie-AbwĂ€ssern der Hauptstadt sind im MĂŒndungsgebiet des Flusses Citarum direkt 500.000 Menschen und indirekt rund 5 Millionen Menschen betroffen. Wasser und Boden sind mit sehr hohen Anteilen von Blei, Cadmium, Chrom und Pestiziden verseucht, so dass das Blacksmith Institute den Fluss 2013 in seine Liste der âTop 10 der am stĂ€rksten verseuchten Orte der Weltâ aufgenommen hat. Seitdem versucht die indonesische Regierung mit Hilfe von Kreditmitteln der asiatischen Entwicklungsbank, Abhilfe zu schaffen.
In einer Rangliste der StÀdte nach ihrer LebensqualitÀt belegte Jakarta im Jahre 2018 den 142. Platz unter 231 untersuchten StÀdten weltweit.
Jakarta ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit Flug- und Eisenbahnlinien, Hafen, Autobahnen sowie Ăberland-Busterminals. Auf dem internationalen Flughafen Soekarno-Hatta in Cengkareng, 23 Kilometer westlich von Jakarta, werden alle internationalen und nationalen FlĂŒge abgefertigt. Er ist vom Zentrum Jakartas ĂŒber eine SchnellstraĂe zu erreichen.
Das im Ballungsraum Jakarta (Region Jabodetabek â Jakarta, Bogor, Tangeran und Bekasi) vorhandene Regionalbahnnetz besteht aus mehreren Linien mit circa 125 Kilometer GesamtlĂ€nge. Die von den Nah- und FernverkehrszĂŒgen genutzten Streckenabschnitte sind teilweise elektrifiziert.
Die ZĂŒge sind in der Hauptverkehrszeit oft stark ĂŒberbesetzt, wenn die erforderliche FahrzeugkapazitĂ€t aufgrund von AusfĂ€llen nicht durch den Betreiber ausgeglichen werden kann. Tragische UnfĂ€lle sind keine Seltenheit. Vom Kota- oder Gambir-Bahnhof in Jakarta gibt es Zugverbindungen nach Zentral- und Ostjava.
Jakarta hat mehrere SeehĂ€fen, unter anderem den auch touristisch interessanten Alten Hafen namens Sunda Kelapa, in dem hölzerne Frachter aus dem gesamten Archipel ihre Waren umschlagen, und den modernen Hafen Tanjung Priok, in dem die Pelni-Schiffe Passagier- und RoRo-Verbindungen zu den wichtigsten SeehĂ€fen Indonesiens herstellen. Daneben gibt es westlich von Kelapa Sunda noch einen gröĂeren Fischereihafen.
Die StraĂen in Jakarta sind in teilweise schlechtem Zustand. In der Stadt existierte abgesehen von dem Regionalbahnnetz der KAI Commuter Jabodetabek, einer Tochtergesellschaft der staatlichen Indonesischen Eisenbahn (die S-Bahn Jakarta), lange kein leistungsfĂ€higes schienengebundenes Verkehrssystem mit hoher KapazitĂ€t, welches die StraĂen entlasten könnte.
Seit Ende 2013 ist nun eine 24 km lange U-Bahn-Linie in Bau, die MRT Jakarta, deren erstes TeilstĂŒck am 24. MĂ€rz 2019 in Betrieb ging. Eine weitere U-Bahn-Linie mit Fertigstellungshorizont zwischen 2024 und 2027 befindet sich im Planungsstadium.
Der öffentliche Nahverkehr wird gröĂtenteils von dieselgetriebenen Omnibussen bewĂ€ltigt, die sich die Fahrspuren mit dem Individualverkehr teilen. Die kleineren Busse lassen ihre FahrgĂ€ste an FahrbahnrĂ€ndern oder auch in der Mitte der Fahrbahn ein- und aussteigen.
Ende des Jahres 2004 wurde zusĂ€tzlich als separates Bussystem der TransJakarta mit bisher sieben zentralen Linien eingefĂŒhrt. FĂŒr dieses âMetrobusâ-System wurde (auĂer in Kreuzungsbereichen) jeweils eine Fahrspur baulich abgetrennt; ferner wurden feste Haltestationen eingerichtet. Die klimatisierten Busse sind so konzipiert, dass Ein- und Ausstiege nur an den vorgesehenen Haltestellen möglich sind. Die Einstiege befinden sich in gut einem Meter Höhe.
Durch die starke Belastung der StraĂen mit Autos und Mopeds kommt es zum tĂ€glichen Stau, der nicht nur die Fortbewegung erschwert und zu erhöhter Luftverschmutzung durch Abgase fĂŒhrt, sondern auch andere Probleme verschĂ€rft: So kann in der Hauptstadt der MĂŒll schon deshalb nicht effizient entsorgt werden, weil die MĂŒllfahrzeuge die meiste Zeit im Stau stehen.
In der Vergangenheit verfĂŒgte Jakarta ĂŒber ein StraĂenbahnnetz, welches auf eine PferdestraĂenbahn von 1869 zurĂŒckging und dessen Betrieb 1962 eingestellt wurde. Ab 1881 verkehrten DampfstraĂenbahnen und ab 1899 erfolgte eine Elektrifizierung.
Eine weitere Möglichkeit zur Fortbewegung ist die Nutzung der zahlreich vorhandenen Taxis.
Gehwege fehlen beziehungsweise sind in einem sehr schlechten Zustand. FuĂgĂ€ngerĂŒberwege sind so gut wie nicht vorhanden. Die vorhandenen FuĂgĂ€ngerbrĂŒcken sind beliebte Treffpunkte von Bettlern, KleinhĂ€ndlern und Taschendieben.
Die indonesische Hauptstadt ist Hauptsitz der Nachrichtenagentur Antara News. Die GrĂŒndung erfolgte am 13. Dezember 1937. Im Jahre 1962 wurde Antara offizielle Nachrichtenagentur von Indonesien. Jakarta ist auch Sitz der in englischer Sprache erscheinenden Tageszeitung The Jakarta Post, die am 25. April 1983 erstmals erschienen ist.
Bedeutende Tageszeitungen in indonesischer Sprache (Bahasa Indonesia) sind die in Jakarta erscheinenden âHidayatullaâ, âJawa Posâ, âKompasâ, âMedia Indonesiaâ, âRepublikaâ und âSuara Pembaruanâ. Das Nachrichtenmagazin âTempoâ wird in Englisch, Indonesisch und Japanisch veröffentlicht. Wichtige Wirtschaftszeitungen sind âBisnis Indonesiaâ, âKontanâ und âSurat Kabarâ. Letztere erscheint in Englisch und Indonesisch. Die gröĂte Sportzeitung der Hauptstadt ist âBolaâ. Sie wird in indonesischer Sprache herausgegeben.
Jakarta ist Sitz der folgenden UniversitÀten: UniversitÀt Indonesia, Universitas Negeri Jakarta, Universitas Trisakti, Universitas Atma Jaya, Universitas Pancasila, Universitas Bina Nusantara, Universitas Kristen Krida Wacana, Universitas Tarumanagara, Universitas 17 Agustus, Universitas Bung Karno, Universitas Mercu Buana, Universitas Gunadarma, Universitas Pelita Harapan, Universitas Jayabaya, Universitas Pembangunan Nasional, President University, Universitas Muhammadiyah, Universitas Indonusa Esa Unggul, Universitas Mercu Buana, Universitas Yarsi, Universitas Kristen Indonesia und Indonesia Banking School.
Die Universitas Indonesia ist eine staatliche UniversitÀt. Sie wurde am 2. Februar 1950 eröffnet. Im Semester 2005/2006 waren 11.011 Studenten aus zahlreichen LÀndern immatrikuliert. Die UniversitÀt gliedert sich in folgende zwölf FakultÀten: Faculty of Medicine (FK), Faculty of Dentistry (FKG), Faculty of Mathematics and Natural Sciences (FMIPA), Faculty of Law (FH), Faculty of Psychology (FPsi), Faculty of Engineering (FT), Faculty of Economics (FE), Faculty of Public Health (FKM), Faculty of Social and Political Sciences (FISIP), Faculty of Humanities (FIB), Faculty of Computer Science (Fasilkom) und Faculty of Nursing (FIK).