Kalimantan Selatan, deutsch Süd-Kalimantan, abgekürzt KALSEL, ist eine indonesische Provinz auf der Insel Borneo.
Die Provinz ist die kleinste der fünf Provinzen auf der Insel und in der Region Kalimantan. Der Anteil an der Regionsfläche beträgt 6,94 Prozent. Unter allen 38 Provinzen und gleichgestellten Verwaltungseinheiten (DKI Jakarta, DI Yogyakarta) des Landes bedeutet dies Rang 22 (1,79 Prozent der Landesfläche).
Die Provinz grenzt im Nordwesten an die Provinz Kalimantan Tengah (Zentralkalimantan, abgek. KALTENG) und im Nordosten an Kalimantan Timur (Ostkalimantan, abgek. KALTIM). Im Süden bildet die Javasee eine natürliche Grenze, ebenso im Osten die Makassarstraße. Zur Provinz gehören 165 Inseln, die meisten sind administrativ dem Regierungsbezirk Kotabaru zugeordnet.
Die Provinz liegt südlich des Äquators und hat folgende äußere Grenzpunkte:
Der südliche sowie der östliche Grenzpunkt befindet sich auf zwei kleinen Inseln:
Die Provinz liegt südlich des Äquators. In der Provinz herrscht wie im gesamten Indonesien tropisches Regenwaldklima (feuchttropisches Klima). Man unterscheidet eine trockene Jahreszeit (Juni bis September) und die Regenzeit (August bis November) mit fließenden Übergängen.
Die Provinz Kalimantan Selatan gliedert sich seit dem Jahr 2003 in 11 Regierungsbezirke (Kabupaten) und zwei administrativ direkt der Provinz unterstellte Städte (Kota). Eine weitere Untergliederung erfolgt in 154 Distrikte (Kecamatan). Diese unterteilen sich in 2007 Dörfer (indonesisch Desa), von denen 144 als Kelurahan einen städtischen Charakter besitzen.
Bei seiner Gründung durch das Gesetz Nr. 25 des Jahres 1956 bestand die Provinz aus den sieben Kabupaten Banjar (1965 in Banjar Baru umbenannt), Hulu Sungai Selatan, Hulu Sungai Utara, Barito, Kapuas, Kotawaringin, Kotabaru sowie der Stadt Banjarmasin.
Mit dem Gesetz Nr. 21 des Jahres 1958 wurden zwei Jahre später drei dieser Kabupaten in die neue Provinz Kalimantan Tengah „verschoben“: Barito (1959 in Utara und Selatan geteilt), Kapuas und Kotawaringin (1959 in Barat und Timur getrennt).
Die Bevölkerung der Provinz setzt sich aus Banjaresen und Dayak zusammen. Im Zuge der Umsiedlungspolitik der indonesischen Regierung sind zudem zahlreiche Menschen aus überbevölkerten Regionen Javas (Javaner) in der Provinz angesiedelt worden (siehe Transmigrasi), was immer wieder zu Konflikten führt. Wichtigste Sprache ist Banjaresisch.
Hinsichtlich der Bevölkerungszahl belegt die Provinz innerhalb der Region Kalimantan (24,36 % Bevölkerungsanteil) den zweiten Platz (hinter Kalimantan Barat). Unter allen 38 indonesischen Verwaltungsebenen der 1. Ebenen (36 Provinzen und 2 Sondergebiete) bedeutet dies Rang 17 (1,51 %). Die Bevölkerungsdichte (115,9 Einw. je km²) ist die höchste der Region (Regionsdurchschnitt: 33,05 Einw. je km²), für ganz Indonesien bedeutet dies Platz 16.
Von der Gesamtbevölkerung waren Ende 2024 45,57 (43,70) % ledig; 46,95 (48,56) % verheiratet; 2,47 (2,56) % geschieden und 5,01 (5,18) % verwitwet. Die geklammerten kursiven Zahlen geben den Anteil bezogen auf die Bevölkerung ab 15 Jahre an (4.162.569).
Zur Volkszählung 2020 lagen keine Einzelergebnisse der Religionsverteilung nach Bezirken vor, lediglich Zahlen über die genutzten Gebäude waren verfügbar.
Nachfolgende Tabelle gibt den Einwohnerstände der letzten drei Volkszählungen 2000, 2010 und 2020 sowie zum Jahresende der Jahre 2021 bis 2024 wieder. Neben den Volkszählungsdaten wurden Ergebnisse der Fortschreibung durch die örtlichen Einwohnermeldeämter (Zivilregistrierungsbüros, Disdukcapil, indonesisch Dinas Kependudukan dan Pencatatan Sipil) verwendet. Der aktuelle Stand kann in einer interaktiven Karte abgerufen werden.
Wirtschaftlich bedeutend ist die Holzindustrie sowie die Plantagenwirtschaft; vor allem Kautschuk wird angebaut. Eine kleinere Rolle spielen der Kohlebergbau und die Fischerei. Wie in vielen anderen indonesischen Provinzen wirft die Rodung der Regenwälder massive ökologische Probleme auf. Ein weiteres großes Problem ist die Anwendung von hochgiftigem Quecksilber für die handwerkliche Goldgewinnung im Amalgamverfahren. Die Verseuchung von Luft und Wasser betrifft rund 225.000 Menschen. 2013 hat dieser Missstand zur „Nominierung“ ganz Zentral- und Süd-Kalimantans unter den Top 10 der am stärksten verseuchten Gebiete der Erde durch das Blacksmith Institute geführt. Durch Bildungsarbeit bei den Goldschürfern versucht das Institut die Situation zu verbessern.