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Lage Lage, Gebirge

Gebirge in La Paz: 1
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Region Informationen Region: La Paz

Informationen:


La Paz (spanisch Nuestra Señora de La Paz, Aymara Chuquiyapu Marka oder Chuquiago) ist die Hauptstadt des Departamento La Paz und der Regierungssitz Boliviens (Hauptstadt: Sucre). Mit einer Höhenlage auf 3200 bis 4100 m (unter Einschluss des inzwischen eigenstÀndigen El Alto) ist sie der weltweit höchstgelegene Regierungssitz.

Der volle Name der Stadt lautete zunĂ€chst Nuestra Señora de La Paz ‚Unsere Liebe Frau des Friedens‘ wegen eines verhinderten Aufstands der indigenen Ureinwohner; den heutigen Namen erhielt sie 1825 zum Gedenken an die siegreiche Schlacht bei Ayacucho im UnabhĂ€ngigkeitskrieg gegen die Spanier.

In einer Rangliste der StÀdte nach ihrer LebensqualitÀt belegte La Paz im Jahre 2018 den 156. Platz unter 231 untersuchten StÀdten weltweit.

Geografie

Lage im Nahraum

Die Stadt liegt im Municipio La Paz in dem rund 400 Meter tiefen Canyon des RĂ­o Chokeyapu, der in die umgebende Hochebene des Altiplano eingeschnitten ist und sich zu einem Talkessel mit einem geschĂŒtzten und angenehmen Klima weitet.

Auf der Hochebene westlich von La Paz ist die Stadt El Alto entstanden, die mit 848.840 Einwohnern (VolkszĂ€hlung 2012) inzwischen grĂ¶ĂŸer ist als La Paz; dort befindet sich der internationale Flughafen La Paz-El Alto. Der Höhenunterschied zwischen den weiter talabwĂ€rts gelegenen sĂŒdlichen Stadtteilen mit vielen Villen und dem Stadtrand am oberen Ende des Talkessels betrĂ€gt knapp 1000 m, was bei der Abfahrt von El Alto hinunter nach La Paz zu einem der spektakulĂ€rsten Ausblicke Boliviens fĂŒhrt. Zwischen der Höhenlage der Wohnviertel und dem sozialen Status ihrer Bewohner existiert eine eindeutige Beziehung: je höher die Lage, desto Ă€rmer die Bewohner. Bei einer durchschnittlichen Abnahme der Temperatur um 0,6 °C je 100 m liegt die Differenz zwischen den tiefsten und den höchsten Wohnlagen bei immerhin 6 °C im Jahresmittel; auch die Höhenkrankheit stellt fĂŒr AuswĂ€rtige in den oberen Vierteln ein grĂ¶ĂŸeres Problem dar.

Über der Stadt thront der mĂ€chtige Illimani (6439 m) mit seinen vier Gipfeln, der etwa 40 km sĂŒdöstlich der Stadt liegt.

Klima

Das Klima von La Paz ist aufgrund der Höhenlage alpin ozeanisch (Cwc).

Stadtbild

Die Innenstadt unterscheidet sich nur unwesentlich von anderen GroßstĂ€dten. Leuchtreklamen und Plakate, vielfĂ€ltige Einkaufsmöglichkeiten mit internationalem Angebot und moderne BĂŒrogebĂ€ude beherrschen das Bild. Wie viele bolivianische StĂ€dte hat La Paz mehrere Markthallen und große offene MĂ€rkte.

Die Stadt selbst gliedert sich in zwei Teile: einen nördlichen Teil, der das Stadtzentrum und einen großen Teil der kulturellen Einrichtungen umfasst; und einen sĂŒdlichen Teil (zona sur), in dem EinfamilienhĂ€user das Bild prĂ€gen. Verbunden werden beide Teile mit einer Stadtautobahn fĂŒr private PKW und einer Hauptverkehrsstraße fĂŒr öffentliche Verkehrsmittel. Der sĂŒdliche Teil liegt wesentlich tiefer als das Zentrum, ist wĂ€rmer und deshalb bei der wohlhabenden Bevölkerungsschicht sehr beliebt. Da eine weitere Ausdehnung des nördlichen Teils an Platzmangel scheitert, wĂ€chst der SĂŒden umso mehr.

Das höchste GebÀude in La Paz und in ganz Bolivien war mit 107,30 m das GebÀude der bolivianischen Zentralbank Banco Central de Bolivia, mittlerweile ist der erweiterte Regierungssitz, im August 2019 eingeweiht, mit 120 m das höchste GebÀude.

GrĂ¶ĂŸte BrĂŒcke in La Paz ist die Puente de las Americas. Ende 2010 wurden die DrillingsbrĂŒcken Puentes Trillizos eröffnet.

Stadtteile

  • Casco Viejo: Casco Viejo ist die Altstadt und das ehemalige Zentrum von La Paz. Dort befinden sich Museen, Hotels, GeschĂ€fte und wichtige GebĂ€ude wie das Rathaus mit Stadtverwaltung und die Zentralbank von Bolivien (Banco Central de Bolivia). An der Plaza Murillo liegen die Kathedrale, der Regierungspalast und der Nationalkongress.
  • Zona Central: hier liegt das Viertel von Zona San Jorge. In diesem Stadtteil befinden sich GeschĂ€fte, Hotels und viele Botschaften. Es gibt auch mehrere WohnhĂ€user sowie Restaurants und Diskotheken.
  • Sopocachi: Sopocachi ist eines der Ă€ltesten Wohnviertel der Stadt.
  • San Pedro: San Pedro ist einer der Ă€ltesten Stadtteile. Sein Zentrum bildet die sogenannte „Plaza de San Pedro“ (offizieller Name: Plaza Sucre) am rechten Ufer des Flusses Choqueyapu. Er ist die Heimat von zahlreichen GeschĂ€ften, von Druckereien und AutohĂ€usern und der GefĂ€ngnisstadt San Pedro. Außerdem liegt in San Pedro der Mercado Rodriguez, einer der grĂ¶ĂŸten und Ă€ltesten MĂ€rkte der Stadt.
  • Miraflores: Miraflores ist von der Innenstadt deutlich getrennt. In diesem Stadtteil wohnen mittlerweile etwa 45.000 Einwohner. Dieser Stadtteil wurde 1927 von dem Urbanisten Emilio Villanueva geplant. Miraflores ist als Erholungsort bekannt, beherbergt ein großes Einkaufszentrum, bedeutende UniversitĂ€ten und KrankenhĂ€user mit der wichtigen FakultĂ€t fĂŒr Medizin der UMSA. In Miraflores befindet sich das grĂ¶ĂŸte Stadion von La Paz, das Estadio Hernando Siles.
  • Zona Norte: Zona Norte ist besonders durch seine Industrie geprĂ€gt (vor allem Lebensmittelindustrie). In Zona Norte beginnt auch die Autobahn, die La Paz mit der Stadt El Alto verbindet.
  • Zona Sur: Die Zona Sur ist die tiefste Gegend von La Paz und liegt auf einer Höhe von etwa 3200 m bis 3400 m. Dieser Stadtteil ist das grĂ¶ĂŸte Wohnviertel von La Paz. Die Zona Sur verzeichnete in letzter Zeit ein starkes Wachstum und gilt als Wohnviertel der wohlhabenderen Schichten.

SehenswĂŒrdigkeiten

Von touristischem Interesse ist die Kirche San Francisco, deren Bau 1549 begonnen wurde, sowie die Gegend um die Plaza Murillo. Auf einem als „Hexenmarkt“ bezeichneten Markt werden den traditionellen Ritual-GegenstĂ€nden nachgeahmte Souvenirs an Touristen verkauft. An den „Hexenmarkt“ schließt sich der „schwarze Markt“ (Mercado negro) an. Die Laden- und Standbesitzer hier zahlen keine bzw. kaum Steuern, der Markt ist jedoch zu wichtig (ArbeitsplĂ€tze, Geld etc.), als dass die Stadtverwaltung dagegen vorginge. Im Innenstadtbereich befinden sich zahlreiche Museen. Einen höheren Bekanntheitsgrad hat das Coca-Museum. In ihm wird die Geschichte der Coca von ihren AnfĂ€ngen als Bestandteil kultischer Riten bis hin zur Verwendung in der modernen Medizin dargestellt.

Am sĂŒdlichen Stadtrand liegt das Valle de la Luna, eine Erosionslandschaft.

Geschichte

La Paz wurde 1548 von Alonso de Mendoza als Station auf dem Handelsweg von PotosĂ­ nach Callao in Peru gegrĂŒndet. Der formelle GrĂŒndungsakt fĂŒr die neue Stadt wurde am 20. Oktober 1548 in der Ortschaft Laja vollzogen (ca. 25 km westlich vom heutigen La Paz). Drei Tage spĂ€ter wurde ein Platz im Tal des RĂ­o Chokeyapu als Standort fĂŒr die neue Stadt festgelegt und ein Teil der Einwohner von Laja umgesiedelt. Das Tal bot Schutz vor dem rauen Wetter auf der Hochebene des Altiplano, zudem gab es hier Goldvorkommen. Die neue Stadt lag verkehrsgĂŒnstig am Kreuzungspunkt des Silberweges von PotosĂ­ nach Peru und des Cocaweges aus den Yungas.

Simon Bolivar rief im Jahr 1825 die UnabhĂ€ngigkeit Boliviens aus und trotz der wichtigen Position in Bolivien wurde La Paz nicht zur Hauptstadt erklĂ€rt. Die Bestimmung Sucres zu eben dieser im Jahr der UnabhĂ€ngigkeit schmĂ€lerte die Bedeutung von La Paz nicht. La Paz wurde Regierungssitz und blieb das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Am 25. Oktober 1830 verfĂŒgte eine Regierungsverordnung die GrĂŒndung der UniversitĂ€t Mayor de San AndrĂ©s (kurz: UMSA).

1899 wurde die Stadt nach einer kurzen Revolte zum Regierungssitz bestimmt, da sie als einzige grĂ¶ĂŸere bolivianische Stadt nicht vom wirtschaftlichen Niedergang PotosĂ­s betroffen war.

Am 22. Juli 2007 fand eine Bevölkerungsbefragung statt, bei der etwa zwei Millionen Menschen fĂŒr den Verbleib des Regierungssitzes in La Paz stimmten.

Bevölkerung

Die Einwohnerzahl der Stadt La Paz ist in den vergangenen sechs Jahrzehnten auf mehr als das Doppelte angestiegen, im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends jedoch rĂŒcklĂ€ufig:

La Paz ist die drittgrĂ¶ĂŸte Stadt Boliviens, nach der Millionenstadt Santa Cruz (1.453.549 Einwohner) im Tiefland und der Nachbarstadt El Alto (848.840 Einwohner).

Die Agglomeration La Paz hat geschĂ€tzte zwei Millionen Einwohner, die Paceños bzw. Paceñas genannt werden, und schließt unter anderem die StĂ€dte El Alto, Viacha und Achocalla ein.

Kultur

La Paz verfĂŒgt im Vergleich zu anderen bolivianischen StĂ€dten ĂŒber ein reiches kulturelles Angebot. Fast tĂ€glich gibt es Konzerte, Lesungen, Theater- und sonstige AuffĂŒhrungen.

Folklore

Einen besonders wichtigen Platz nimmt die Folklore ein: Bolivianische TĂ€nze gibt es nicht nur bei den zahlreichen Folklore-UmzĂŒgen, sondern auch regelmĂ€ĂŸig im Teatro Municipal oder in der Casa de la Cultura zu sehen.

Zu Beginn jeden Jahres findet die Feria de las Alasitas statt, zu Ehren von Ekeko, einer Gottheit der Fruchtbarkeit und des Überflusses fĂŒr die Stadt La Paz. Ein zentraler Bestandteil sind verschiedenste Miniaturen, die dort gekauft, in indigenen Ritualen oder von der Kirche gesegnet und anschließend verschenkt werden. Durch die Segnung können die Miniaturen WĂŒnsche in ErfĂŒllung gehen lassen und symbolisch Schulden bezahlen. Dies verbindet die Menschen durch alle sozialen Schichten und mindert Spannungen. 2017 wurde rituelle Reisen in La Paz wĂ€hrend Alasita von der UNESCO in die ReprĂ€sentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Am Sonntag Trinitatis (Dreifaltigkeitstag), Ende Mai oder Anfang Juni, wird das Festival der SantĂ­sima Trinidad del Señor JesĂșs del Gran Poder mit großer Prozession, Musik und TĂ€nzen gefeiert. Die Teilnehmer in farbenfrohen KostĂŒmen zeigen ihre spezielle AusĂŒbung des Anden-Katholizismus. 2019 wurde Das Festival der SantĂ­sima Trinidad del Señor JesĂșs del Gran Poder von der UNESCO in die ReprĂ€sentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Theater

La Paz besitzt eine der reichsten Theaterszenen Boliviens. Das bolivianische Theater ĂŒbernimmt eine aufklĂ€rerische und gesellschaftspolitische Funktion, die durch ein breites Spektrum von zeitgenössischen Dramatikern reprĂ€sentiert wird.

Museen

  • Das Museo Casa de Murillo ist eines der grĂ¶ĂŸten und bekanntesten Museen Boliviens mit ĂŒber sechstausend AusstellungsstĂŒcken.
  • Das Museo Nacional de Arte, eines der grĂ¶ĂŸten Museen seiner Art in SĂŒdamerika, beherbergt eine Sammlung von KunstschĂ€tzen aus Bolivien, darunter Skulpturen, Kleidung und KostĂŒme, kostbare Porzellan- und GlasgefĂ€ĂŸe, MöbelstĂŒcke und Musikinstrumente. Viele Werke der bekanntesten Maler Boliviens, u. a. Melchor PĂ©rez de HolguĂ­n, finden sich in dem BarockgebĂ€ude.
  • Das Coca-Museum ist das weltweit grĂ¶ĂŸte Coca-Museum. Darin wird unter anderem die Geschichte der Coca von ihren AnfĂ€ngen als Bestandteil kultischer Riten bis hin zur Verwendung in der modernen Medizin dargestellt.
  • Das Museo Nacional de ArqueologĂ­a de Bolivia ist das archĂ€ologisches Nationalmuseum Boliviens.

Medien

La Paz ist der Verlagsort fĂŒr große nationale Tageszeitungen in spanischer Sprache wie El Diario, La Prensa, die internationale Zeitung La RazĂłn u. a. Außerdem werden hier einige englischsprachige Zeitungen herausgegeben.

Bildung

Neben der 1830 gegrĂŒndeten staatlichen Universidad Mayor de San AndrĂ©s (UMSA) existieren in La Paz eine Reihe privater UniversitĂ€ten, wie die Universidad CatĂłlica Boliviana San Pablo, die Universidad Andina SimĂłn BolĂ­var oder die Universidad del Valle.

Messen

In La Paz gibt es jĂ€hrlich eine internationale Buchmesse, bei der regionale und internationale Exponenten ihre BĂŒcher vorstellen.

Sport

Besonders im Fußball und in den Tennissportarten dominiert der Regierungssitz den Sportbetrieb des Landes weitgehend. In der Stadt residieren die beiden erfolgreichsten Fußballvereine Boliviens, Club BolĂ­var (1925 gegrĂŒndet) und The Strongest La Paz (1908 gegrĂŒndet). Das Derby zwischen beiden Vereinen wird SuperclĂĄsico genannt. Die meisten Fußballspiele werden im Estadio Hernando Siles ausgetragen.

Bei La Paz liegt das Alto Irpavi Velodrome, das höchstgelegene Velodrom der Welt (3408 m). Auf dem Berg Chacaltaya (5421 m) etwa 20 km nördlich des Stadtzentrums befand sich lange die höchste Skipiste der Welt.

Verkehr

Fernverkehr

La Paz hat einen Busbahnhof im Norden der Innenstadt und ist durch Straßen in die nördlich gelegenen Yungas und in das sĂŒdlich gelegene Oruro mit dem Rest des Landes verbunden.

La Paz verfĂŒgt ĂŒber einen internationalen und nationalen Flughafen. Der internationale Flughafen mit dem Namen Aeropuerto Internacional El Alto liegt westlich von La Paz auf der HochflĂ€che. Um den Flughafen herum entstand die Stadt El Alto, die aufgrund der fehlenden Wachstumsmöglichkeiten von La Paz durch die Lage im Talkessel inzwischen mehr Einwohner hat als La Paz.

La Paz hat keinen Anschluss an die Eisenbahn mehr. Er wurde Ende der 1990er Jahre stillgelegt. Der ehemalige Zentralbahnhof der Stadt liegt direkt neben der Talstation der roten Linie des Seilbahnsystems Mi Teleférico. Ehemals endeten hier die Bahnstrecken

  • Antofagasta–La Paz von Chile und Argentinien,
  • Arica–La Paz von Chile und
  • La Paz–Guaqui, die ehemals das Trajekt ĂŒber den Titicacasee nach Peru anband.

Nahverkehr

Aufgrund der Topographie gibt es im Stadtgebiet nur wenige breite und flache Hauptstraßen, auf die sich der Fahrzeugverkehr konzentriert. Insbesondere im Stadtzentrum, das nicht umfahren werden kann, kommt es hĂ€ufig zu chaotischen VerkehrsverhĂ€ltnissen.

Der öffentliche Nahverkehr besteht hauptsĂ€chlich aus Minibussen (max. 35 Eurocent) und Sammeltaxis („Trufis“, max. 50 Eurocent). So gibt es mehr als 200 verschiedene Routen, die jeden Bereich der Stadt abdecken. Die Busse und Taxis halten ohne feste Haltestellen auf Zuwinken oder Zuruf, was insbesondere auf den stark belasteten Hauptstraßen im Zentrum zu erheblichen Verkehrsbehinderungen fĂŒhrt. Versuche der Stadtverwaltung, im Zentrum verbindliche Haltestellen vorzuschreiben, waren bisher erfolglos.

Viele Radiotaxis (mit FunkgerĂ€ten ausgestattete Fahrzeuge, die telefonisch bestellt, aber auch auf der Straße herangewinkt werden können) prĂ€gen das Verkehrsbild. Die Fahrpreise der Radiotaxis sind höher als die der normalen Taxis ohne Funk (die nur herangewunken werden können), gelten aber als sehr sicher, da die Fahrer eine Pauschale verdienen und deshalb nicht gezwungen sind, rasant zu fahren, um möglichst viele Passagiere abzufertigen. FĂŒr weniger als vier Euro kommt man innerhalb der Stadt ĂŒberall hin. Nachts sollte man aus SicherheitsgrĂŒnden nur mit Radiotaxen fahren, die man sich telefonisch bestellt hat.

Zur Verbesserung der VerkehrsverhĂ€ltnisse wurde erst auf politischer Ebene der Bau einer Hochbahn (Tren elevado) diskutiert. Diese hĂ€tte vom Stadtzentrum in die talabwĂ€rts gelegenen Vororte der Zona Sur fĂŒhren, und spĂ€ter vom Zentrum nach El Alto verlĂ€ngert werden sollen. Auf Grund der speziellen Topographie mit großen Höhenunterschieden, unterirdischen FlĂŒssen und tiefen TĂ€lern innerhalb der Stadt, wurde das Projekt verworfen.

Seilbahn

Das Seilbahnnetz Mi TelefĂ©rico ist eine wichtige SĂ€ule des innerstĂ€dtischen Verkehrs in La Paz. Im Sommer 2012 wurde vom bolivianischen StaatsprĂ€sidenten Evo Morales der Bau von drei Seilbahn-Linien angekĂŒndigt, die dann in Folge bis Dezember 2014 auch umgesetzt wurden. Kritiker bemĂ€ngelten wĂ€hrend der AnkĂŒndigungsphase, dass diese im besten Fall nur etwa sechs Prozent (18.000 Personen/Stunde auf allen 3 Linien; 17 Stunden Betrieb/Tag) der tĂ€glichen Verkehrsleistung in La Paz aufnehmen können; angestrebt war ein Fahrpreis unter demjenigen der Minibusse/Trufis (PKW-Sammeltaxis).

Am 10. September 2012 wurde ein Vertrag zwischen dem österreichischen Unternehmen Doppelmayr und der bolivianischen Regierung unterzeichnet. Der Vertrag umfasste Investitionen im Umfang von 234,6 Millionen US-Dollar zum Aufbau von drei Linien.

Nach einer Bauzeit von weniger als 18 Monaten konnte am 30. Mai 2014 die erste der drei Linien mit einer StreckenlĂ€nge von 2664 Metern unter Anwesenheit von StaatsprĂ€sident Evo Morales eröffnet werden, die Kabinen sind tĂ€glich 17 Stunden an 360 Tagen im Jahr in Betrieb, und können bis zu 18.000 Personen pro Stunde transportieren. Ende 2014 waren alle drei Linien (rot, gelb und grĂŒn) mit elf Stationen in Betrieb, bis zum Ende des Jahres 2019 wurde das Netz auf insgesamt zehn Linien und 36 Stationen und einer GesamtlĂ€nge von ĂŒber 30 km erweitert, die Transportleistung pro Stunde erhöhte sich auf 30.000 Personen. Das Großprojekt mit dann insgesamt elf Linien sollte im Jahr 2020 mit der goldenen Linie abgeschlossen werden, die Eröffnung wurde jedoch aufgrund der Pandemie und Finanzierungsproblemen verschoben und ist mit Stand 2024[veraltet] noch nicht erfolgt.

Söhne und Töchter der Stadt

Bis 1900

  • Francisco Tadeo DĂ­ez de Medina (1725–1803), Beamter und Richter, Gouverneur des Generalkapitanats Chile
  • JosĂ© MarĂ­a PĂ©rez de Urdininea (1784–1865), Politiker und dritter PrĂ€sident Boliviens
  • AndrĂ©s de Santa Cruz (1792–1865), PrĂ€sident von Peru und Bolivien
  • JosĂ© BalliviĂĄn (1805–1852), General im Peruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg und 9. PrĂ€sident von Bolivien
  • Eusebio Guilarte Vera (1805–1849), Politiker und als Nachfolger von JosĂ© BalliviĂĄn PrĂ€sident von Bolivien
  • Manuel Isidoro Belzu (1808–1865), Offizier und Politiker
  • AgustĂ­n Morales HernĂĄndez (1808–1872), MilitĂ€r, Politiker und PrĂ€sident
  • Pedro JosĂ© Domingo de Guerra (1809–1879), PrĂ€sident von Bolivien wĂ€hrend des Salpeterkrieges
  • Jorge CĂłrdova (1822–1861), Armee-Offizier und der 15. PrĂ€sident seines Landes
  • Adolfo BalliviĂĄn Coll (1831–1874), MilitĂ€r, Autor, Politiker und PrĂ€sident seines Landes
  • Daniel Nuñez del Prado (1840–1891), Außenminister, FreiheitskĂ€mpfer und Arzt
  • Abel Iturralde Palacios (1869–1935), Rechtsanwalt und Politiker
  • Alberto DĂ­ez de Medina Lertora (1877–1932), Diplomat

  • Alcides Arguedas (1879–1946), Schriftsteller und Philosoph
  • Emilio Villanueva (1882–1970), Architekt
  • Hugo Ernst Rivera (1888–?), Politiker und Diplomat
  • NĂ©stor GuillĂ©n (1890–1966), Politiker
  • Enrique Peñaranda del Castillo (1892–1969), General
  • Enrique Hertzog (1896–1980), Politiker und Diplomat
  • Miguel Murillo (1898–?), Fußballspieler
  • Renato SĂĄinz (1899–1982), Fußballspieler

1901 bis 1950

  • Casiano ChavarrĂ­a (1901–?), Fußballspieler
  • Wilhelm Wichtendahl (1902–1992), deutscher Architekt
  • Juan Argote (1905–?), Fußballspieler
  • JosĂ© Bustamante (1907–?), Fußballspieler
  • Mario Alborta (1910–1976), Fußballspieler
  • Jorge Manrique Hurtado (1911–1995), römisch-katholischer Geistlicher und Erzbischof von La Paz
  • Wilfred von Oven (1912–2008), Pressereferent im Reichspropagandaministerium, Journalist
  • HernĂĄn Siles Zuazo (1914–1996), Politiker und zweimal PrĂ€sident
  • Yolanda Bedregal (1916–1999), Lyrikerin und Dichterin, bekannt als Yolanda de Bolivia
  • Jaime SĂĄenz (1921–1986), Schriftsteller, Dichter und Dramatiker
  • Luis Adolfo Siles Salinas (1925–2005), Rechtsanwalt, Politiker und ehemaliger PrĂ€sident Boliviens
  • Teresa Gisbert (1926–2018), Architektin und Historikerin
  • AndrĂ©s Selich Chop (1927–1973), MilitĂ€r und Diplomat
  • Antonio Arguedas Mendieta (1928–2000), Politiker
  • Luis GarcĂ­a Meza Tejada (1929–2018), General
  • Gonzalo SĂĄnchez de Lozada (* 1930), Ex-PrĂ€sident von Bolivien
  • Juan Pereda AsbĂșn (1931–2012), Politiker und PrĂ€sident Boliviens (1978)
  • Óscar Pammo RodrĂ­guez (* 1935), bolivianischer Konteradmiral im Ruhestand
  • Graciela Rodo Boulanger (* 1935), Malerin
  • Gonzalo Ramiro del Castillo Crespo (1936–2019), katholischer Geistlicher, MilitĂ€rbischof von Bolivien
  • Jorge SanjinĂ©s (* 1936), Filmregisseur
  • Guido Vildoso CalderĂłn (* 1937), General und 70. PrĂ€sident der Republik (1982)
  • Jorge VĂĄzquez Viaña (* 1939; verschwunden 1967), intellektueller RevolutionĂ€r in der Guerilla Che Guevaras
  • Oscar Saavedra (1940–2018), Experimenteller Astro-Teilchenphysiker
  • Alberto Villalpando (* 1940), Komponist
  • Ramiro Blacut (1944–2024), Fußballspieler und -trainer
  • RenĂ© Blattmann (* 1948), Jurist
  • Silvia Rivera Cusicanqui (* 1949), Soziologin, Historikerin, Feministin und Theoretikerin der SubalternitĂ€t
  • GermĂĄn Efromovich (* 1950), GeschĂ€ftsmann mit brasilianischer, kolumbianischer und polnischer StaatsbĂŒrgerschaft

Ab 1951

  • GermĂĄn Quiroga GĂłmez (* 1951), Politiker
  • Mario Hada (* 1952), SkirennlĂ€ufer
  • Carlos Mesa (* 1953), ehemaliger PrĂ€sident von Bolivien
  • Carmen Perrin (* 1953), bolivianisch-schweizerische Plastikerin und ObjektkĂŒnstlerin
  • Jaime Mirtenbaum Zenamon (* 1953), Klassischer Gitarrist und Komponist
  • JosĂ© Efromovich (* 1955), brasilianischer GeschĂ€ftsmann polnisch-jĂŒdischer Abstammung
  • Manfred Reyes Villa (* 1955), bolivianischer Politiker
  • RubĂ©n Silva (* 1955), bolivianisch-polnischer Dirigent
  • JosĂ© Manuel Bejarano (* 1956), SkirennlĂ€ufer
  • Waldo AlbarracĂ­n (* 1957), BĂŒrgerrechtler
  • Billy Farwig (* 1957), SkirennlĂ€ufer
  • Rodolfo Illanes (1958–2016), Jurist und Politiker
  • Samuel Doria Medina (* 1958), Politiker
  • VĂ­ctor Montoya (* 1958), Schriftsteller, Journalist und PĂ€dagoge
  • Vera Stein, geb. Waltraud Storck (* 1958), deutsche Buchautorin
  • Oscar Omar Aparicio CĂ©spedes (* 1959), Geistlicher und seit 2014 Erzbischof von Cochabamba
  • Kori Udovički (* 1961), serbische Politikerin
  • ElĂ­as Blanco Mamani (* 1962), Journalist, Literaturwissenschaftler und Biograf
  • Luis Arce (* 1963), Ökonom, Hochschullehrer, Politiker und PrĂ€sident von Bolivien
  • Pascual Limachi Ortiz (* 1963), römisch-katholischer Geistlicher, PrĂ€lat von Corocoro
  • MarĂ­a Galindo (* 1964), anarchafeministische Aktivistin und Psychologin
  • Javier Parrado (* 1964), Komponist
  • Jorge Salazar-Bravo (* 1964), bolivianisch-US-amerikanischer Mammaloge
  • Yayo Morales (* 1967), Jazzmusiker
  • Pedro Luis Fuentes Valencia (* 1968), römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Weihbischof in La Paz
  • Verona Pooth, geb. Feldbusch (* 1968), deutsche Moderatorin und Unternehmerin
  • Juan Carlos Huaygua Oropeza (* 1972), römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Bischof von Coroico
  • Giovani Edgar Arana (* 1974), römisch-katholischer Geistlicher, Bischof von El Alto
  • Basilio Mamani Quispe (* 1975), römisch-katholischer Geistlicher, Weihbischof in La Paz
  • Sonia Calizaya (* 1976), MarathonlĂ€uferin
  • JoaquĂ­n Botero (* 1977), Fußballspieler
  • Gabriela Gottschalk (* 1978), deutsche Choreografin, TĂ€nzerin und SĂ€ngerin
  • Natalia LĂłpez (* 1980), mexikanisch-bolivianische Filmeditorin, Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin
  • David Lemaitre (* 1985), SĂ€nger und Komponist
  • Boris Arias (* 1993), Tennisspieler
  • Felix Streng (* 1995), deutscher Leichtathlet im Behindertensport

StÀdtepartnerschaften

La Paz unterhÀlt mit folgenden StÀdten Partnerschaften:

La Paz ist seit dem 12. Oktober 1982 Teil der Vereinigung der iberoamerikanischen HauptstĂ€dte (UCCI) und gehört seit 1999 dem Netzwerk „Mercociudades“ an, in dem sich 380 StĂ€dte aus Mercosur-LĂ€ndern zusammenschlossen (Stand 2024).

Weblinks

  • Offizieller Webauftritt der Stadtverwaltung La Paz (spanisch)
  • Interaktiver Stadtplan von La Paz (spanisch)
  • Reliefkarte der Region La Paz 1:250.000 (PDF; 11,1 MB)
  • Municipio La Paz – Übersichtskarten Nr. 20101
  • Municipio La Paz – Detailkarte und Bevölkerungsdaten (PDF; 906 kB) (spanisch)
  • Departamento La Paz – Sozialdaten der Municipios (PDF 11,63 MB) (spanisch)
  • Claudia Belemann: ZeitZeichen: 20. Oktober 1548 – GrĂŒndung der Stadt La Paz

Einzelnachweise



Quelle: Wikipedia

 

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auch:

ISO 3166-2:
Bezeichnung der Region: Departamento

Fläche ca.: 133529.20 km²

Länge der Grenze ca.: km


Ausdehnung / Grenzen (dezimale Koordinaten nach WGS 84):
nördlichster Punkt: -11.905
südlichster Punkt: -18.039
westlichster Punkt: -69.667
östlichster Punkt: -66.758

 
Bolivien - Region La Paz: Große Karte mit den Grenzen und allen POIs
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